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Erlebnisse mit der Flota

Veröffentlicht: 23.07.2016

Cajicá liegt ungefähr 30 Kilometer nördlich von Bogotá. Wenn man also nun als Austauschstudent kein eigenes Auto besitzt, wie kommt man dann zur UNI? Gute Frage! Coge la FLOTA! Was ist die "Flota"? Die Flota sind Kleinbusse die man nehmen kann um von Dorf zu Dorf oder auch in die größeren Städte zu gelangen. So weit so gut. Optimistisch und abenteuerlustig, wie man als Austauschstudent nun mal so ist, geht man einfach zur nächsten Haltestelle und wartet darauf dass solch ein Bus vorbeikommt. Denn feste Zeiten gibt es hier nicht. Der Bus kommt angefahren und wenn man einsteigen möchte winkt man ihn heran. Sollte der Bus bereits zu voll sein fährt er einfach weiter und man wartet meist nicht länger als 15 Minuten bis der Nächste ankommt. Man sollte jedoch immer zuerst Fragen ob der Bus auch dorthin fährt wo man hin möchte. In meinem Fall: "Portal de Norte, Bogotá".

Im Bus zahlt man nicht direkt beim Fahrer sondern bei einem Mann dessen Funktion es ist aus dem Bus herauszurufen wo dieser hinfährt und so die Menschen in seinen Bus holt. Man steigt also einfach ein und wartet bis dann genau dieser Mann kommt um dein Geld entgegen zu nehmen.

Als ich das erste Mal mit der Flota zum Portal gefahren bin haben wir direkt darin gehalten. Das zweite Mal, und die Verwirrung war groß, eben nicht. Der Bus hielt außerhalb des Portals und der Schock war groß: bin ich hier überhaupt richtig oder bin ich mal wieder verloren gegangen? Aber zum Glück sind die Menschen hier alle immer sehr hilfsbereit und es gibt immer eine Mami die den verwirrten und verlorenen Gesichtsausdruck eines Menschen erkennt und einem gerne sagt wo man lang muss. In meinem Fall eben nur über die Straße.

Vom Portal aus wird der "Transmilenio" genommen, die Stadtbusse. Da man sich ja zu Anfang nicht wirklich auskennt und in den meisten Bussen die Haltestellen weder angezeigt noch angesagt werden, muss man nun einfach mal die Haltestellen mitzählen. Doof nur, wenn man sich dabei unterhält, da wird das Mitzählen schnell mal vergessen. Nach reichlicher Diskussion (auf Deutsch) mit meiner Freundin Lisa ob wir nun zu weit gefahren sind oder ob wir einfach aussteigen sollen und von dort aus weiter schauen sollten wo wir sind, werden wir von einem netten jungen Mann angesprochen der auf Spanisch sagt: "die nächste müsst ihr raus" auf unseren verwirrten Blick (weil wir nicht damit gerechnet haben dass uns jemand versteht) sagt er: "todos entendemos todo". (was so viel heisst wie "hier versteht jeder alles")

Der Weg zur UNI ist also geschafft, nun kann ja nichts mehr schief gehen.

HAHA. Denkste.

Der Rückweg:

Der Weg zum Portal, ohne Probleme, denn es ist schließlich eine große Haltestelle die man ohne Weiteres gut erkennen kann. Aber: Wo fährt denn nun die richtige Flota ab? Nach langem Suchen finden wir endlich eine Flota die uns nach Cajicá befördern kann. Das einzige Problem, Cajicá hat zwei mögliche Haltestellen. Cajicá de la Variante - meine Haltestelle, und eine Haltestelle deren Namen ich vergessen habe.

Das Problem an der Sache ist nun, dass man -wenn man Pech hat- einen Busfahrer oder einen Busbegleiter erwischt, welcher nuschelt oder den man einfach nicht verstehen kann und wenn es hart auf hart kommt dann wird nicht mal die Haltestelle ausgerufen. Denn auch hier gibt es keine Haltestellenanzeige. Man schaut also angestrengt aus dem Fenster und hofft etwas zu erkennen, dass einem bekannt vorkommt, sodass man auch an der richtigen Stelle aussteigt.

La Variante ist nur 5 Minuten von meiner Wohnung entfernt. Ein Weg der einfach zu merken ist, und den ich kenne. Was aber tun wenn man vergessen hat wie die richtige Haltestelle heißt? Man fragt den Busfahrer und der sagt einfach nur "Ja ja, fahrt mit ich halte direkt in Cajicá". Da er aber bemerkt haben muss, dass Lisa und ich Planlos sind sagt er, er lässt uns einfach im Zentrum Cajicás raus. Glücklicherweise. Der Busbegleiter sagt uns wann wir raus müssen und erklärt uns noch den Weg zum Kirchplatz. Mit einem letzten zweifelnden Blick auf uns, fährt er weiter - und wie recht er damit hatte! Natürlich haben wir uns verlaufen!

Aber im Großen und Ganzen kann man sagen ist das Busfahren hier zwar ein Abenteuer aber mit etwas Übung und der Hilfsbereitschaft der Menschen ist das alles keine große Sache.

Eure Johanna 23.07.2016

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