Veröffentlicht: 07.12.2017
Ich bin um 6 Uhr von strömendem Regen aufgewacht. Das Dach ist zwar dicht, aber der Krach ist schon ein guter Wecker ⏰
Ich befürchte, dass wir heute unsere Regenponchos anziehen müssen. Eine Art Einmann-Sauna aus Gummi - da habe ich große Lust drauf 😢
Letzte gebuchte Aktivität war ein Besuch in einem Dorf in Peru zum Faultiere suchen. Über dem Dorf am anderen Ufer ging heftiger Regen runter. Zu riskant, um mit dem kleinen Boot den Amazonas zu überqueren. Plan B: Das örtliche Heimatmuseum. War ganz gut gemacht, aber auch nicht der Kracher. Weil es immer noch regnete, durften wir zwei Videos über Pink Dolphins und Seekühe anschauen.
Der Regen hat aufgehört und wir kamen um die Plastiksauna herum. In Peru haben wir dann KEINE Faultiere gesehen 😂. Das Dorf war komischerweise wie an einer Perlenkette aufgereiht; also alle Buden wie mit dem Lineal ausgerichtet. Wir sind ja neugierig, also haben wir gefragt: Das war mal die Start- und Landebahn eines illegalen Flugplatzes zum Drogentransport - für sowas kriegt sogar der Peruaner eine gerade „Line gezogen“ 🤣. Bis zur nächsten Koka- und Gras-Plantage (15 Hektar!) sind es übrigens 10 bis 12 Stunden Fußmarsch - es ist schon Mittagszeit, das machen wir dann morgen 👍.
Da uns ja alles passiert, was passieren kann, war auf dem Rückweg der Hafen von Puerto Nariño mit kleinen Booten blockiert. Irgendeine komunalpolitische Auseinandersetzung - tolle Wurst 🌭! Also irgendwo ans matschige Ufer und zurück ins Dorf gelaufen. Das Schnellboot nach Leticia fuhr aber dann doch planmäßig ab und am späten Nachmittag waren wir zurück in Leticia.
Man muss ja schon mal kritisch hinterfragen, ob es die 3 Tage wert war: Wir sind uns einig, hier am Amazonas gewesen zu sein, war echt cool - wann im Leben hat man schon solche Gelegenheiten. Allerdings waren 3 Tage Dschungel zu lang. Das hätte man locker in 2 Tage unterbekommen. Und stundenlang nach irgendwelchen Tieren suchen, das überlassen wir ab sofort wieder den Kameraleuten von Terra X. Die schneiden 27 Stunden Wartezeit professionell in Häppchen á 45 Minuten zusammen, die man sich dann schön am Sonntag Abend in der Jogginghose anschauen kann - in Full HD und mit Zeitlupe. Zu Naturfreaks werden wir in diesem Leben nicht mehr. Immer mal ein kleiner Happen für zwischendurch, aber nicht zu viel am Stück. Gestern haben wir noch ein Mädel aus München kennengelernt, die fand das ganz toll hier und hat die Verlängerungswoche gebucht. Es ist eben alles Geschmacksache. Wir freuen uns auf Bogotá!
PS: Außerdem gehen die frischen Unterhosen aus und wir müssen mal waschen (lassen).