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Ein Jahr unterwegs

Veröffentlicht: 04.03.2019

346 Tage.

Am 24.03.2018 ging mein Flieger nach San Francisco.

Am 29.04.2018 flog ich nach New York um meine Eltern und meine Schwester zu treffen.

Am 13.05.2018 ging es dann weiter nach Peru. Südamerika.

Am 23.09.2018 flogen Emily und ich von Peru nach Bolivien.

Am 28.09.2018 fuhren wir mit einem Transporter über die Grenze nach Chile.

Am 23.10.2018 nahmen meine Mama und ich einen Bus nach Argentinien.

Am 29.12.2018 saß ich in der Fähre nach Uruguay.

Am 27.12.2018 flog ich nach Brasilien um dort die Judith zu treffen.

Am 03.03.2019 bin ich auf dem Weg nach Hause.

Tatsächlich war Uruguay und Brasilien nie geplant. Ich dachte nie, dass meine Zeit ausreichen würde um so weit zu kommen. Generell hatte ich für kein einziges Land geplant, was ich machen will, wo ich hin will und wie lange ich dort bleiben will. Ich hatte nicht einmal einen Reiseführer. Die gesamte Reiseroute, die Entwicklung und die Planung der Reise basiert auf Erzählungen von verschiedenen anderen Backpacker und dem Internet.

Ich war mir sicher, dass ich nach San Francisco will um mein Englisch zu verbessern. Ebenfalls war ich mir sicher, dass ich nach Südamerika will. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mehr Respekt vor San Francisco als vor Südamerika, da meine Englischkenntnisse zu wünschen übrig ließen und ich das Fach Englisch in der Schule absolut gehasst habe. Als ich nach San Francisco kam, war ich aber so überrascht, da wir so viele unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Ländern auf unterschiedlichem Level der Sprache waren, sodass mir meine Angst innerhalb von einem Schultag genommen wurde.

Bei dem Gedanken nach Peru zu gehen, war es ganz anders. Ich war aufgeregt und habe mich gefreut. Ich wollte was erleben, wollte spanisch lernen und habe irgendwie keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, ob ich die Sprache wirklich irgendwann beherrschen werde, wie Transportmöglichkeiten sein werden oder wie es mit der Kriminalität in Peru/ Südamerika aussieht.

Während dem Reisen überlegt man immer mal wieder was hätte man anders machen können, wo hätte man Zeit sparen können, was hat mir nicht gefallen, was war unnötig, wo hätte ich Geld sparen können. Und immer wieder wird mir bewusst, dass wenn man ein Jahr reist, es nicht auf die Zeit ankommt, nicht immer alles überragend sein kann und dass man auch mal eine Busfahrt von 24 Stunden in den Kauf nehmen muss, denn auch das gehört zum Reisen dazu. Emily und ich fragten uns auch manchmal wo unser Geld hinging, aber rückblickend war einfach alles jeden Cent wert. Auch die überteuerte scharfe gefüllte Paprika in Arequipa, die mich ein Vermögen gekostet hatte, ich aber nur eine Gabel davon essen konnte, da sie so scharf war, dass mir schlagartig schlecht wurde und ich anfing zu schwitzen.

Eigentlich würde ich nichts anders machen und es genau so wieder angehen. Sicherlich auch würde ich jederzeit wieder mit der Emily für so einen langen Zeitraum reisen.

Ich bin heilfroh, dass ich die Krankenversicherung nicht in Anspruch nehmen musste. Ebenfalls bin ich dankbar, dass ich nur ein einziges Mal Bettwanzen hatte.

Ohne meine Eltern, die mich in meinem Vorhaben unterstützten und auch weiterhin meine Ideen unterstützen, hätte ich mich vielleicht gar nicht getraut erstmal ein Jahr in Südamerika zu bummeln, statt vernünftigerweise erstmal ein Studium oder eine Ausbildung zu beginnen.

Was genau jetzt für die Zukunft ansteht, ist noch nicht ganz klar, ich muss erst einmal realisieren, dass ich jetzt wirklich spanisch spreche, dass ich bis auf 6200 Höhenmeter hoch bin, dass wir ich im Transporten die Anden überquert habe, dass ich fünf Tage im Dschungel war ohne zu duschen, dass ich auf einen aktiven Vulkan gestiegen bin, dass ich über einen Gletscher gelaufen bin und und und...

Ich glaube jetzt will ich einfach nur die Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie genießen oder vielleicht schon die nächste Reise planen

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