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Rio de Janeiro- Karneval

Veröffentlicht: 04.03.2019

Am 27. Februar kam ich früh morgens in Rio de Janeiro an. Mit einem Uber fuhr ich zum Hostel und hoffte noch einmal schlafen zu können. Plötzlich fiel mir auf, dass ich das Hostel erst vom 27.02 bis zum 03.03 gebucht hatte und nicht schon am 26.02., weshalb ich noch nicht morgens um 5:00 Uhr ins Zimmer konnte. Daraufhin legte ich mich in den Aufenthaltsraum und schlief dort ein bisschen. Nachdem ich geduscht hatte und mir etwas zum Frühstücken gekauft hatte, fuhr ich das erste mal mir der Metro zum Zentrum. Ich war angenehm überrascht von der Metro, da diese sauber und klimatisiert war. In Rio ist das Klima besonders heiß, da zur hohen Temperatur auch noch die tropische Luftfeuchtigkeit hinzukommt. Ich lief ein wenig durch die Innenstadt und besuchte Straßen, die ich noch nicht kannte. Ebenso ging ich zur Kathedrale, welche von außen nicht wirklich schön, aber von Innen ziemlich beeindruckend ist. Abends ging ich relativ früh ins Bett, da ich vom Flug noch unglaublich müde war. Am Donnerstag nahm ich an einer dreistündigen Freewalkingtour teil. Eigentlich dachte ich, ich hätte bereits alle wichtigen Stadtteile und Sehenswürdigkeiten gesehen und trotzdem bekam ich Neues zu Gesicht.

Am Abend fuhr ich mit einem Uber zu einem anderen Hostel, da dort Emerique (Kanada), welche mit mir in Imbassai gearbeitet hatte, übernachtete. Mit drei weiteren Deutschen und einer Kolumbianerin fuhren wir zur Prekarnevalparty. Zu Beginn fand ich es ganz interessant, da ich sehr überrascht war wie die Brasilianer Karneval feiern und wie dies sich verkleiden. Trotzdem gefiel es mir nicht wirklich, dass es einfach eine große Wiese war, ohne Musik, auf der ca eine halbe Millionen Menschen halbnackt rumliefen. Jeder klebte an dem anderen, da es so eng und heiß war. In Rio de Janeiro sind 40% der Bevölkerung homosexuell. An Karneval kommen viele Homosexuelle nach Rio de Janeiro, da es auf dem Land immer noch sehr verpönte ist homosexuell zu sein. Auch auf der Party waren ca. 80% der Männer homosexuell und liefen in super engen Badehöschen durch die Menge.

Gegen 4:00 Uhr morgens hatte mir ein Brasilianer seinen Hotspot geöffnet, da meine Internetflat aufgebraucht war, sodass ich mir ein Uber rufen konnte.

Am nächsten Tag fuhr ich mit der Metro nach Santa Teresa um eine „Bloco“ zu sehen. Unter einem „Bloco“ hatte ich mir einen Straßenumzug mit Kostümen vorgestellt, stattdessen wird eine Straße in einem bestimmten Stadtteil gesperrt, vorweg fährt ein Wagen mit Musik und alle Besucher laufen hinterher. Das wars. Zwar war es wirklich interessant und spaßig, da dieser „Bloco“ ziemlich groß war, trotzdem war ich etwas enttäuscht. Zurück im Hostel hatte ich mich für eine Stunde schlafen gelegt, da ich für den Abend ein Ticket für die Sambadrome hatte. Im Hostel traf ich zufällig eine Deutsche, die ebenfalls ein Ticket hatte, sodass wir gemeinsam zur Show fuhren.

Einlass war zwischen 19:00 Uhr und 21:00 Uhr. Wir fuhren um 20:00 Uhr hin und es fing an zu schütten. Ich lief mit meinen geschlossenen Schuhen tatsächlich durch 30cm hohe Pfützen, sodass meine Schuhe drei Tage später immer noch nass sind. Als die Show gehen 23:00 Uhr immer noch nicht anfing und ich schon etwas anfing zu frieren, da ich nur kurze Klamotten anhatte und klatschnass war, dachte ich die Show würde ausfallen. Trotzdem blieben alle gespannt draußen im Regen stehen. Endlich gegen 23:30 Uhr ging die Show los und sie war gigantisch. Trotz Regen sahen die Kostüme unglaublich aus. Die Hauptfiguren hatten sich unglaublich grazil und elegant bewegt. Ich war begeistert. Gegen 2:00 Uhr nachts fuhr ich mit der Bahn wieder zum Hostel.

Am Samstagnachmittag ging ich erneut zu einem „Bloco“ in der Copacabana. Zuvor schrieb ich über WhatsApp mit der Holländerin und Australierin, die ich im Nationalpark Lençóis vor ca 2 Wochen kennenlernte. Diese erzählten mir, dass sie noch eine dritte Karte übrig hätte und fragten mich, ob ich mit Ihnen hingehen möchte. Da ich an meinem letzte Abend wirklich nicht nochmal zu einer Party wie die Prekarnevalparty gehen wollte, entschied ich mich mit den beiden zur Show zu gehen und ich bereute es keine Sekunde. Diese mal regnete es nicht wirklich, nur ein bisschen Nieselregen. Die Show begann nach brasilianischer Zeit pünktlich um 22:30 Uhr und endete morgens um 5:00 Uhr. Dieses Mal war es noch pompöser und toller, da bessere Sambaschule auftraten. Ich war so begeistert, dass ich an einem Abend ca 100 Bilder und Videos gemacht habe.

Am Sonntag besucht ich nur kurz den Bloco in Botafogo, wo auch mein Hostel war.

Ob Karneval ein Muss ist, weiß ich nicht. Karneval an sich sicherlich nicht, die Show aber definitiv!

Abends sollte es dann für mich Richtung Flughafen gehen. Da der Bus nach einer Stunde warten immer noch nicht kam, musste ich ein Uber nehmen, was mich unfassbare 40€ gekostet hatte, da so viel Verkehr war aufgrund des Karnevals. Zwischendurch gab es ein so großes Gewitter, sodass ich dachte, dass mein Flug storniert wird.

Angekommen am Flughafen erwartete mich die nächste Katastrophe. Obwohl ich 3 Stunden vorher am Flughafen war, wurde es fast unmöglich meinen Flieger noch zu erwischen, da die Schlange der Passkontrolle so lang war. Um drei Reihen vorwärts zu gelangen, musste ich ca 15-20 min warten. Vor mir hatte ich noch ca 12 weitere Reihen. Irgendwann wurde aber mein Flug aufgerufen, sodass ich ganz zum Anfang der Schlange gehen konnte und noch zum Gate rennen konnte.

Währenddessen gab es immer wieder Runden, in denen geklatscht wurde um alle voranzutreiben, was allerdings zwecklos war.

Mein Flug nach Atlanta (USA) war ziemlich entspannt und ich habe viel geschlafen. Ich hatte meinen Rückflug schon heimlich im September gebucht, da eigentlich nicht geplant war an Weihnachten nachhause zu kommen und ich meine Eltern überraschen wollte. Zufällig hat sich aber herausgestellt, dass meine Eltern diese Woche im Urlaub sind, weshalb ich doch erzählen musste, dass ich nachhause komme. Mein September2018- Ich dachte sich wohl es wäre lustig 30 Stunden unterwegs zu sein um hauptsache günstig zu fliegen und somit Geld zu sparen. Tatsächlich ist es nicht witzig und vollkommen idiotisch. Jetzt habe ich gerade die erstem 15 Stunden hinter mir. Es ist aber halb so schlimm, da ich ganz gut geschlafen habe, am Flughafen in Atlanta ein Sofa gefunden habe und jetzt gerade meine ganze Reise Revue passieren lassen kann. 

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