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Senggigi

Veröffentlicht: 10.09.2024

Senggigi ist bekannt für seinen 13km langen Küstenstreifen mit teilweise schwarzen Stränden und war einst die Touristenhochburg von Lombok. Das hat sich geändert, als die Gilis und Kuta Lombok anfingen die jüngere Generation der Touristinnen und Touristen anzuziehen und seither ist es offenbar vor allem ein Rentnerparadies und beliebt bei Familien und Expats. Sehenswürdigkeiten gibt es in Senggigi keine und somit kann man hier ohne schlechtes Gewissen Tage oder Wochen lang am Strand liegen und relaxen.


Ich habe mich nach der Wanderung zum Gunung Rinjani nur nach Senggigi bringen lassen, weil dort dreimal in der Woche viertägige Bootstouren nach Flores starten und ich eine gebucht hatte. Dass man in Senggigi außer Sonnenbaden eigentlich nichts machen kann, hat mir letztendlich aber auch ganz gut gepasst, denn ich hatte mich am Gipfeltag auf dem Gunung Rinjani erkältet und so vor der Bootsfahrt wenigstens noch einen Tag zum Erholen.


Als ich am nächsten Vormittag auf meiner Terrasse saß, sind auf dem Nachbargrundstück auf einmal mehrere Kokosnüsse vom Baum gefallen und mit einem Krachen auf dem Boden aufgeschlagen. Ich habe mir erstmal nichts dabei gedacht, immerhin ist es wahrscheinlicher von einer herabfallenden Kokosnuss getötet zu werden, als von einem Hai-Biss. Als kurz darauf aber weitere Kokosnüsse runtergefallen sind, habe ich doch mal genauer hingesehen und einen Mann bei der Kokosnussernte entdeckt. Er hat die reifen Kokosnüsse an einem Seil runtergelassen und die überreifen einfach fallen lassen. Kurz darauf ist er in Windeseile ohne Leiter den Baum runtergeklettert und war genauso schnell oben bei den Kokosnüssen des nächsten Baums.


Verlassen habe ich die Unterkunft nur, um meine gewaschene Wäsche abzuholen und neue Sonnencreme zu kaufen. Sonnencreme zu finden ist übrigens gar nicht so einfach, wenn sie Lichtschutzfaktor 50 haben und dermatologisch getestet sein soll. Und "dermatologisch getestet" bedeutet hier, dass sie von Nivea ist. Ich habe etliche Supermärkte und sämtliche Apotheken erfolglos abgeklappert und war sogar im "Fresh Market", wo es zu völlig überteuerten Preisen alle möglichen westlichen Produkte gibt (z.B. Ritter-Sport-Schokolade mit deutschen Sortennamen). Aber keine dermatologisch getestete 50er-Sonnencreme. Nach dem Besuch des "Fresh Markets" wollte ich daher im nächsten Supermarkt einfach Sonnencreme von Nivea mit Lichtschutzfaktor 30 kaufen - und habe dann tatsächlich doch noch eine 100ml-Flasche Sonnencreme von Nivea mit Lichtschutzfaktor 50 gefunden. Tja, Beharrlichkeit zahlt sich eben aus! Schlucken musste ich erst, als ich die 242.000 Indonesische Rupiah in Euro umgerechnet habe...


Bei diesem größeren Spaziergang habe ich den Eindruck bekommen, dass in Senggigi eigentlich gar nichts mehr los ist. Vielleicht hat sich der Ort bisher einfach noch nicht vom Erdbeben 2018 und der anschließenden Corona-Pandemie erholt. Hier gibt es angefangene Bauprojekte am Strand, die offensichtlich verlassen wurden, Schilder, die zu Kunstgalerien führen, die dauerhaft geschlossen sind und riesige Resorts fast ohne Touristinnen und Touristen. Und das, obwohl Juli und August die Hauptsaison von Lombok sind. Immerhin ist der Strand zum Großteil sauber, abgesehen von dem ganzen Plastikmüll auf einem Strandabschnitt, der kurioserweise genau vor einem der Luxushotels lag. Aber gut, das Hotel hat auch einen Pool.


Den restlichen Tag habe ich in der Unterkunft verbracht und abends waren immerhin die Kopfschmerzen und das Fieber weg. Da kann die Bootstour ja kommen!

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