Veröffentlicht: 24.11.2024
Ich fand es sehr beeindruckend und habe mir den Wasserfall von allen drei Lookout-Points aus angesehen. Bereits oben gab es den Hinweis, dass es bis zur mittleren Stufe 135 Stufen sind und ganz nach unten 265 Stufen. Und auf der Hälfte gab es ein Schild mit der Information, dass man jetzt halb unten ist - oder halb oben, je nachdem aus welcher Richtung man kommt.
Raglan ist ein Surferort und hat irgendwie eine ganz besondere Mentalität. Ich wusste schon, dass es in Raglan nur einen einzigen Freedom Campingplatz gibt, der aber - anders als normalerweise - nicht vom Distrikt ausgeschildert war. Dafür habe ich an vielen Stellen Schilder gesehen, die Freedom Camping ausdrücklich verbieten. Etwas verunsichert habe ich einen Local gefragt, wie es mit dem Freedom Camping in Raglan aussieht und er meinte, dass ich mich hinstellen soll, wo ich will, da es in Raglan so unglaublich viele Campervans gibt, dass das sowieso niemand kontrolliert. Und so war es tatsächlich auch.
In Raglan wollte ich eine Wanderung auf den Mount Karioi machen, habe mich morgens vorher im Visitor Center aber nochmal beraten lassen, nachdem die Spitze am Morgen in den Wolken hing (ich hatte die schlechte Erfahrung vom Mount Egmont noch nicht überwunden). Die Damen im Visitor Center haben mir von der Wanderung abgeraten, weil für den Tag eine 80%-ige Regenwahrscheinlichkeit vorausgesagt war. Deshalb habe ich mir einfach die Stadt angesehen und mehrere Werkstätten entdeckt: Töpfern, Lederarbeiten, eine Näherei und sogar eine Brauerei. In der Brauerei konnte ich einige exotische Biersorten probieren, die man in Deutschland nichtmal als Bier bezeichnen dürfte - aber jeweils nur Probierschlückchen. Die Brauerei hat nämlich keine Alkoholausschanklizenz. Wollte sie diese haben, müsste sie unter anderem auch Toiletten haben und etwas zu Essen anbieten. Bier kaufen und mitnehmen ist aber erlaubt und das habe ich auch gemacht.
Im Laufe des Tages war ich richtig froh mich morgens vor der Wanderung nochmal informiert und vor allem auf die beiden Damen gehört zu haben. Es kamen nämlich immer wieder Schauer runter. Als es abends aber aufgehört hat zu regnen, konnte ich noch einen kleinen Spaziergang am Strand machen.
Am nächsten Morgen wurde ich direkt vom Regen geweckt und habe dann fast den ganzen Tag in der Bibliothek verbracht und an meinem Blog geschrieben. Es hat nämlich ununterbrochen geregnet. Die Prognose war jedoch, dass der Zyklon in der Nacht über Neuseeland hinwegzieht, deshalb wollte ich eigentlich noch einen Tag in Raglan bleiben, um die Strände noch ein wenig zu erkunden und außerdem soll es auch noch einen ganz tollen Aussichtspunkt geben. Die Prognose war aber gleichzeitig, dass zwei Tage später auch tolles Wetter für das Tongariro Alpine Crossing ist und deshalb habe ich mich abends kurzerhand doch noch umentschieden und auf den Weg nach Hamilton gemacht, um eine bessere Startposition für das Crossing zu haben. Oder von dort aus eine andere Richtung einzuschlagen, je nachdem was der Wetterbericht am nächsten Tag sagt.
Als ich dann im Dunklen endlich auf dem Campingplatz war, habe ich nur noch kurz etwas gegessen und bin dann müde ins Bett gefallen.