Hobbiton - Te Aroha

Leider hatte sich die Wettervorhersage für den Tongariro Nationalpark doch nochmal geändert, weshalb ich das Tongariro Alpine Crossing doch erstmal wieder abgeblasen habe. Stattdessen bin ich in die Richtung der Kleinstadt Matamata gefahren, die vor etlichen Jahren plötzlich Ruhm erlangte, als auf einer Schafsfarm etwas außerhalb der Stadt Dreharbeiten für die "Der Herr der Ringe"-Trilogie begannen. Die Schafsfarm heißt mittlerweile Hobbiton (dort wohnen in "Der Herr der Ringe" die Hobbits) und ist eine reine Goldschmiede für die Familie Alexander, der die Farm gehört. Zwischen 8.30 Uhr und 17.00 Uhr fahren dort jeden Tag im 10-Minuten-Takt Busse mit ca. 35 Personen zum Movie Set, von denen jeder Erwachsene 120 Neuseeland Dollar bezahlt hat. Zusätzlich gibt es noch spezielle Touren wie das Second Breakfast oder das Evening Banquet, eine Behind The Scenes Tour oder ein riesiges Festival am Internationalen Hobbit-Tag.

Ich habe mal wieder das letzte Ticket des Tages ergattern können, habe Gandalf getroffen und fand die Tour wirklich schön gemacht! Vom Ticket-Counter aus wird man mit dem Bus zum Movie Set gefahren und erhält währenddessen auf einem Monitor eine kleine Willkommensbotschaft von Peter Jackson und Mr. Alexander. Anschließend hat unser Guide Rob uns über das Movie Set geführt, an den Hobbit-Höhlen vorbei und über die Hügel, bis zur Höhle von Bilbo Beutlin unter der täuschend echten Fake-Eiche. Dort befindet sich auch noch die Originaltreppe von den Dreharbeiten, aber man darf sie natürlich nicht betreten. Danach sind wir an der Festwiese vorbeigekommen, auf der natürlich eine Festszene gedreht wurde. Und damit die Szene möglichst authentisch wird, haben die erwachsenen Schauspielerinnen und Schauspieler während des Drehs alkoholfreies Bier getrunken, ohne dass sie wussten, dass es alkoholfrei ist, und die Kinder haben im Vorhinein einen Haufen Süßigkeiten verdrückt.

Der vorletzte Stopp waren zwei Hobbit-Höhlen, die wir nicht nur betreten, sondern in denen wir auch alles anfassen und ausprobieren durften. Das Feuer im Ofen war echt, aus den Wasserhähnen kam Wasser und die Betten waren zwar zu kurz, aber bequem. Nur leider sind das extra für die Besucherinnen und Besucher eingerichtete Hobbit-Höhlen, alle anderen Höhlen sind nämlich leer, da die Szenen, die innerhalb der Hobbit-Höhlen gespielt haben, im Studio gedreht wurden. Zum Schluss sind wir noch im Green Dragon Inn abgestiegen, wo wir zwischen zwei Ales, einem Apple Cider und einem Ginger Beer wählen konnten, bevor wir im Bus wieder zurückgefahren wurden.

Nachdem ich Hobbiton verlassen hatte, bin ich nach Te Aroha gefahren und habe den Mount Te Aroha erklommen. Auf dem ganzen Weg nach oben bin ich keinem einzigen Menschen begegnet und kaum habe ich den Rückweg angetreten, kam mir jemand mit Walking-Stöcken entgegen. Da war ich so in Gedanken vertieft, dass ich einen riesigen Schreck bekommen habe. Nur 10 Minuten später, bin ich einem anderen Mann begegnet, der sagte, er hätte mich unten schon gesehen, ich sei aber so schnell unterwegs. Offenbar trainiert er gerade für einen 10km-Lauf und wandert dafür unter anderem einmal in der Woche auf den Mount Te Aroha. Noch ein bisschen später wurde ich von einem Schrei einer Frau erschreckt. Sie hatte sich erschreckt, als sie mich gesehen hat und aufgeschrien, wodurch sie mich erschreckt hat :D

Am nächsten Morgen habe ich den kleinen Wochenmarkt mit Krimskrams und Fressbuden direkt an meinem Campingplatz entdeckt. Der war natürlich komplett anders aufgemacht als die Märkte in Südostasien, die ich bisher auf meiner Reise besucht habe. Und bevor ich meine Tagesetappe angetreten habe, habe ich mir einige in der Stadt verteilte Skulpturen von Adrian Worsley angesehen. Er ist Künstler, lebt in Te Aroha und stellt all seine Skulpturen aus Altmetall her.

Jetzt hätte ich fast vergessen den Geysir von Te Aroha zu erwähnen. Aber eigentlich ist es sowieso eher ein "Geysir".