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Freizeit-Paradies

Veröffentlicht: 22.10.2020

Alle Mann an Bord!

Beim Blick auf die Karte springt der berühmte und beliebte Garda-See ins Auge. Nun, wenn wir schon mal hier sind, dann machen wir auch diesen Abstecher.

Unterwegs muss jedoch noch ein Problem gelöst werden: der Müll der vergangenen vier Tage.

Auf den letzten 300km war nirgends auch nur ein Fitzchelchen Abfall zu sehen, wirklich nirgends. Die Tiroler Alpen sind so aufgeräumt, dass es kaum zu glauben ist. Kein Papier, keine Plastikflaschen, keine halbvollen Tüten im Gebüsch - alles tippi-toppi blitzeblank. Nur, es gibt ebenso wenig Entsorgungsmöglichkeiten, kein Papierkorb, keine Mülltonne, kein Abfallbehälter. Wo bleibt der Dreck? Möglicherweise fliessen die frech-hohen Mautgebühren in gut bezahlte Müllsammler, wäre ein lobenswerter Ansatz. Oder nehmen ökologisch denkende Touristen aller Länder ihre Abfälle mit in die Heimat? Oder sind die fleißigen Schmutzhutzen am Werk?

In jedem Fall fahren wir seit einiger Zeit einen prall gefüllten spanischen Duftmüllsack durch das Gebirge, der sein Frühlingsbouquet längst in ein unangenehmes Odeur verwandelt hat.

Im Tal angekommen, entdecken wir zur allgemeinen Erleichterung eine große graue Tonne, in der wir unsere Zivilisationsreste beseitigen können, womit die Zweifel ausgeräumt sind, dass es in ganz Italien an Entsorgungsmöglichkeiten mangeln könnte und die spanische bolsa uns über den halben Stiefel begleiten würde.

Schlafplatz mit Aussicht

Der Garda-See ist ein touristisches Paradies. Mit sage und schreibe 24 Millionen Übernachtungen im Jahr muss hier während der Hauptsaison einiges los sein. Unsere Reisezeit liegt aber schon am Ende derselbigen und deshalb sind wir etwas überrascht, dass viel weniger Trubel ist, als erwartet. Trotzdem sehr interessant: sämtliche Angebote der Freizeitindustrie lassen sich rund um das Gewässer studieren: Segeln, Surfen, Kiten, Paragliding, Stand-Up-Paddeln, Klettern, Wandern, Joggen, Rennräder, Mountain- und E-Bikes - wahrscheinlich vergesse ich an dieser Stelle das eine oder andere zu erwähnen. Action, Sport, Spaß und Bewegung wohin man schaut. Da ensteht bei Faulsein mit Keks in der Sonne gleich ein kleines schlechtes Gewissen.

Lago di Garda

Nach einem kurzen Stopp und interessanten Studien geht unsere Reise jedoch bald weiter in Richtung Emilia-Romagna.

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