Veröffentlicht: 29.05.2019
Zurück im Land ohne Klopapier und ohne Verkehrsregeln, dafür aber mit viel Gehupe, Pisco Sour, Cusqueña Negra, Papá a la Huancaina, Chifas und Plazas de Armas bis zum Abwinken.
Die Fahrt aus den ecuadorianischen Anden heraus an die peruanische Grenze ist spektakulär und bietet eine gute Gelegenheit sich von den Bergen zu verabschieden. In Peru wird es dann schlagartig heiß und flach. Willkommen in der Wüste! Erster Stopp ist in Piura. Im Hostel begrüßt man mich gebührend mit einem Chilcano (Pisco, Limette und Sprite). Es ist Vorfeiertag zum 1. Mai und da wird ordentlich rein gefeiert. Bei der Hitze habe ich die nächsten Tage eh nichts weiter vor als rumzuliegen. Aber irgendwas muss man ja machen. Das einzig besuchenswerte Museum ist natürlich geschlossen, das Stadtzentrum ist in kurzer Zeit abgelaufen, also gehe ich in die gut klimatisierte Mall.
Ich versuche dann noch einmal bis ans Meer vorzustoßen. Der Ausflug nach Paita mit seinen 'Stränden' ist jedoch ein ziemlicher Reinfall.
Es geht also zügig weiter nach Chiclayo - nicht zu verwechseln mit Chilcano 😉. In der Nähe in Lambayeque gibt es ein bedeutendes Museum zur Mochekultur. Das war dann auch wirklich beeindruckend. Chiclayo knüpft in Schönheit und Klima nahtlos an Piura an. Auch hier bleibe ich nicht lang und beschließe ins Surferparadies nach Huanchaco weiterzufahren. Hier in der Nähe war ich im September letzten Jahres schon einmal, ich kenne mich also bestens aus. Anfangs noch hochmotiviert es nochmal mit dem Surfen zu versuchen, legt sich der Enthusiasmus erstaunlich schnell beim ersten Kontakt mit dem Wasser. Es ist kalt und alles Surfer tragen Neopren. Ich vermisse das warme Wasser und die tollen Strände aus Ecuador. Ich hänge größtenteils im Hostel ab und fahre nochmal nach Trujillo um zu schauen was sich so verändert hat - Nichts. Per Nachtbus geht es dem Endgegner in Südamerika entgegen - Lima.
Lima, was für eine riesige Stadt! Zwei Mal schon habe ich mich davor gedrückt und bin sofort weitergereist. Diesmal habe ich noch ein paar Tage übrig bis mein Flug nach Mexiko geht, also rein ins Abenteuer. Und große Überraschung, es ist eine typische (schreckliche) Großstadt. Ich habs ja geahnt. Ich halte mich vorwiegend in den besseren Vierteln auf, aber beim Erkunden der Stadt kommt man natürlich auch am echten Lima (nicht) vorbei. Und davor wurde ich natürlich - wie immer - gewarnt. Lima sei ein ganz schreckliches Pflaster und überall müsse man aufpassen. Letztendlich war es aber auch nicht schlimmer als in anderen Südamerikametropolen - nur chaotischer und teurer. So ein schlechteres Verkehrssystem hab ich auf meiner Reise noch nicht gesehen. Ständig Verkehrskollaps, auch die kleineren Entfernungen dauern ewig, egal ob man Taxi oder Microbus fährt. Es geht einfach nicht voran. Und Hauptverkehrszeit ist eigentlich immer! Es gibt sogar eine Metro auf Schienen, allerdings wirklich nur eine Linie und die ist auch nicht mit dem Schnellbus verbunden. Dieser ist wirklich schnell, hat sogar seine eigenen Fahrbahnen, nur leider auch ständig überfüllt. Aber mit Abstand noch das beste und günstigste Fortbewegungsmittel. Als Tourist kann man sich das ja mal eine Weile antun. Aber hier leben, nein danke!? Es war auch grad wieder 'Winteranfang', d.h. es liegt ständig Nebel über der Stadt. Von 6 Tagen, hatte ich einen mit Sonne. Da wars dann aber auch gleich wieder richtig heiß.
Und sonst gibt's natürlich schon einige Touristenattraktionen. Museen, Parks, Restaurants, aber alles zu gehobenen Preisen. Man kann nirgends in Südamerika so gut und abwechslungsreich essen - das stimmt wohl.
Ich bin froh als ich zum Flughafen fahren kann. Das wars dann erstmal mit Südamerika. Nächster Stopp: Mexiko-Stadt - und die City ist nochmal ein gutes Stück größer als Lima.
Adiós Sudamérica!