chaskipeter
chaskipeter
vakantio.de/chaskipeter

Chile - San Pedro und die Riesenkupfermine

Veröffentlicht: 09.09.2018

Vollmonds ueber San Pedro.

San Pedro de Atacama 

Nun also Chile. Nach 3 Monaten In Peru und Bolivien nun ein ganz schön starker Wechsel. Und ich bin natürlich auch gleich in der Touristenhölle San Pedro de Atacama gelandet. Komplett überlaufener Touriort mit zahlreichen teuren Cafés, Restaurants, Hotels und Reiseagenturen. Dass es in Chile deutlich teurer werden wird, wusste ich vorher. Aber dass es dann doch annähernd deutsche Verhältnisse sind, hat mich doch ein wenig überrascht. Und die angebotenen Touren sind nochmal extra teuer, wenn man bedenkt, dass sie oft nur nen halben Tag dauern und eigentlich nur den Transport und nen Guide beinhalten, der ein bisschen was erzählt. Zum Glück hatte ich ja viele Dinge schon in Bolivien gesehen. Deshalb habe ich mir dann die Tour zu den Lagunen und in die Salzwüste gespart. Stattdessen habe ich am mir am ersten Tag einen guten Aussichtspunkt und einige Ruinen ausgesucht, zu denen man einfach hinlaufen konnte. Am nächsten Tag habe ich mit dem Fahrrad das Valle de la Luna - das Mondtal - erkundet. Es war sehr angenehm sich nach all den Tagen um Auto mal wieder etwas zu bewegen. Und auch die Temperaturen waren deutlich angenehmer. San Pedro liegt mitten in der Wüste. Dementsprechend heiß ist es tagsüber und nachts kühlt es auch nicht zu stark ab. Also ähnlich zur Salzwüste und den Hochebenen in Bolivien. Nur eben ca. 2000m tiefer.  Blick auf San Pedro inmitten der Wueste.

Die Ruinenstaette Pukará de Quitor. Der Blick zur anderen Seite des Tals. Ja, es war zur Zeit des Vollmonds.

Im Mondtal ging es dann erstmal mit ein paar Hoehlen los. Dann folgt das Anfiteatro... Mit der grossen Duene links zur Einrahmumg. Und immer wieder weite spektakulaere Landschaften, die dem Namen Mondtal dann doch gerecht wurden. Duna Mayor - Die grosse Duene. Die Piste quer durchs Anfiteatro bis ans Ende des Mondtals. Da konnte man die Aussicht schon mal geniessen. Das war dann das "Highlight" am Ende des Mondtals. Die tres marias. Drei kleine Steine, die einfach nach nichts aussahen. Also da muss man schon echt glaeubig sein. Die letzten 4km haette ich mir sparen koennen. Auch die ehemalige Salzlagerstaette hatte ausser ein paar Treckerruinen nicht viel zu bieten. Aber immerhin konnte man das Salz in kristallform noch ueberall entdecken.


Abends bin ich dann noch auf eine Astrotour gegangen. Mit Astronomie hatte ich mich ja bisher auch überhaupt noch nicht beschäftigt. Bei ein paar Snacks und gutem Wein am Lagerfeuer gab's dann ein paar grundlegende Erklärungen rund um die Sternbilder und Planeten. Es war gerade Vollmond, deshalb konnte man die Sterne nicht ganz so gut beobachten. Die Planeten dafür aber umso besser. Und so konnte man den Mond in voller Pracht bestaunen. Und den Stern des Südens, den Skorpion, Mars, Saturn, Jupiter und Venus konnte ich zum ersten Mal beobachten. Das war wirklich cool. Und in der Gegend gibt's dann auch noch die richtig großen Teleskope der internationalen Sternengucker, da es hier das ganze Jahr über keine Wolke gibt. Höchstens mal kurz am Tage, aber nie nachts.  Die Astrotour bei Vollmond war schon etwas Besonderes. Und durch das Teleskop konnte man auch ziemlich gute Fotos schiessen.


Am nächsten Morgen ging es dann gleich weiter zum Geysir El Tatio. Wobei das mehr ein Feld von Geysiren war. Um die dampfenden, blubbernden, schwefligen Vulkangebiete gut zu sehen musste man natürlich wieder vor Sonnenaufgang da sein, sodass um 5 Uhr Abfahrt war. Denn sobald die Sonne rauskommt sieht man von dem Wasserdampf nicht mehr viel, sodass das Ganze relativ unspektakulär vor sich her blubbert. Und auf 5000m Höhe ist es vor Sonnenaufgang natürlich verdammt kalt.
Das Gute daran war, dass man recht früh zurück in San Pedro war und ich mich gleich noch auf den Weg nach Calama machen konnte. Frueh raus ging es dann um das Geysirfeld El Tatio zu besuchen. Die Moewen haben sich da schon sehr nah rangetraut. Vielleicht um sich ein bisschen zu erwaermen. Ueberall blubberte und sprudelte es aus der Erde.

Die Vulkane ringsum sind momentan nicht aktiv. Kaum zu glauben bei der Energie, die hier rund um die Uhr freigesetzt wird. Und dann kam die Sonne raus und die Dampfwolken haben sich schnell verzogen.

Auf dem Rueckweg haben wir dann noch in einer Siedlung, in der 6 oder 7 Leute leben, angehalten. Man weiss es nicht genau...

Und die Leute waren auch wieder ganz anders in Chile. Freundliche, hilfsbereite Gesichter, interessiert an einer Unterhaltung. Wo kommst du her? Was machst du hier? Was hast du in Chile gesehen, etc? Sowas kannte ich schon gar nicht mehr. Die ewige Kälte der Berge scheint auch erstmal vorbei zu sein. Vielleicht ist es bei den Menschen ähnlich.

Calama und die Riesenkupfermine Chuquicamata 

Drei Stunden Fahrt durch die Wüste später war ich auch schon angekommen. Und in Calama gibt's eigentlich nichts zu sehen und zu tun, sodass ich mich von den Strapazen der letzten 2 Wochen erholen konnte und etwas am Blog gearbeitet habe.
Einzige Ausnahme bildet die zur Zeit noch weltgrößte offene Kupfermine Chuquicamata! In den nächsten Jahren werden sie aber vermehrt auch unter Tage arbeiten und irgendwo auf der Welt wird es dann wohl noch eine größere offene Kupfermine geben.
Die Firma, die dort abbaut, bietet auch gleichzeitig Touren. Das ganze war organisatorisch nicht ganz so einfach und professionell, sodass es gut war, dass ich ein paar Tage Wartezeit mitgebracht habe. Die risiegen Maschinen und die Ausmaße der Mine, die im Prinzip ein riesiger Kegel ist, waren schon extrem beeindruckend.  Das waren mal echte Monstertrucks! Sehen zwar aus wie Spielzeug, koennen aber 350 Tonnen transportieren und wiegen leer schon ueber 100 Tonnen. Und in den Weiten der riesigen Minen verschwinden sie fast. Kaum zu erkennen bei den riesiegen Dimensionen. Und wenn man ganz genau hinschaut, kann man den Fahrer auch entdecken. Um mal eine Vorstellung der Groessenverhaeltnisse zu bekommen.

Die Baggerwaren auch nicht ohne! In die Schaufel passen auch so um die 40 Tonnen.




Antworten

Chile
Reiseberichte Chile
#san_pedro#calama#chuquicamata#valle_de_la_luna#planetenschau#el_tatio#geysir