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Camino del Norte

Veröffentlicht: 11.07.2018


10.7.18 Nach dem Asphalt ist vor dem Asphalt, auch heute ging es wieder fast ausschließlich über die Steinharte Piste!!! Ein kurzes Stück zum Ende des Tages war einmal ein etwas angenehmerer Belag. Für mich steht fest, das Stück von Santander nach Comillas (55km von 60km Asphalt) kann man gerne auslassen, landschaftlich nicht reizvoll und ständig an der Straße laufen... wer eh schon Probleme mit den Füßen von den Tagen vorher hat, sollte sich nicht zu schade sein einmal den Bus zu benutzen und lieber ein zwei Tage länger im wunderschönen Comillas bleiben. 


Ich selbst habe meine Füße etwas überstrapaziert zum Start in zwei Tagen 60km auf harter Piste war sicher nicht die beste Idee. Dafür mache am 11.7. einen Tag Pause.

Auch heute hat man wieder nur sehr wenige Pilgern gesehen, es ist echt deutlich weniger los als am Hauptweg, sobald es an die Küsten geht, wird es dann auch viel schöner, einen kleinen Ausblick davon könnte ich heute erleben. Überhaupt es ist immer wieder schön wenn man das Meer erblicken kann, die Luft wird frischer und der Wind sorgt für eine kleine Abkühlung. 

Ich war heute wieder mit dem Pärchen aus Österreich unterwegs, es tat ganz gut nicht ganz alleine zu kaufen wenn die Füße so weh tun. Am Nachmittag haben wir dann auch eine etwas längere Pause Pause in einem Lokal gemacht. Wunden gepflegt und vorallem sich selber gestärkt. Ein typisches Pilgermenu, für 10€ gab es eine Vorspeise, Hauptgang, und Nachspeise sowie eine Flasche Wein. Die Vorspeise war allerdings schon so riesig wie ein Hauptgang :) aber das Essen war sehr lecker.

Nicht nur das Essen, auch der Wein. Ich kippte mir den restlichen Wein in eine kleine Flasche für unterwegs... dies sah ein älterer Mann, der auch sah das ich wegen den Füßen kaum laufen konnte. Was jetzt passierte war einfach großartig... er bat mich zu sich, nahm seine Flasche Wein und wollte  meine kleine Flasche auffüllen, ich verneinte dies zu erst, er zeigte auf meine Füße und ich willigte ein. So ging es mit den ordentlichen Schluck Wein auf die letzten 6km für diesen Tag. Je mehr ich den Wein trank verstand ich die Geste des Mannes! Meine Schmerzen wurden weniger, als heilt der Wein von innen. Sehr gute Erkenntnis! Gut war auch das man so sehr schwitzte, das der Alkohol gleich ausgeschwitzt wurde, denn ich würde alles andere als betrunken, es waren einfach die Schmerzen weg... 

Wenn man zurück denkt, früher ernährten sich die Pilger sehr viel von Wein, Wasser und was sie unterwegs bekamen. 

Die letzten km gingen fast von allein, das Meer war auf einmal wunderbar zu sehen, der Wein half und das Ziel war nahe. Nun freute man sich endlich auf die Dusche, das Bett, Wäsche waschen und was Essen... aber als wären die letzten beiden Tage nicht schon schlimm genug gewesen ist passiert was passieren musste... die Herberge war VOLL, sie war so voll, das selbst im fahrradraum schon eine Matratze lag und außen neben dran das erste Zelt stand.

Das war erstmal der supergau, zumal es im Ort nur eine Pilgerherberge gibt, der Rest sind teure Pensionen. Wir überlegten ob wir mit den Bus eins weiter fahren, dort unser Glück versuchen, morgen zurück fahren und dann laufen. Zwei Iren baten uns ein Zelt an, aber zu dritt im zweimannzelt ohne isomatte wäre auch zu kalt am Boden und eh zu eng. Also wollten wir die Pension aussuchen die in unsern Buch beschrieben ist. Wir kamen vorher an der Touristen Information vorbei, dort bekamen wir einen tip für eine günstige Herberge (direkt am supermecardo). 

Zu dritt im Zimmer, jeder ein Bett für 15€ geht in diesem Ort wirklich. Normal zahlt man das doppelte usw. 

Ich würde auch jeden empfehlen wirklich um 14:00 an der Herberge zu sein, dann macht sie auf und ist sehr schnell voll. Alternativ sollte man wirklich die Touristen information (ist ausgeschrieben) aufsuchen, die geben gute tips! Wir entschieden uns schnell eine Nacht länger hier zu bleiben, einmal zu schonen und erholen.

Am Abend sind wir Richtung Küste gelaufen und haben einen tollen Ort gefunden, von wo wir den fantastischen Sonnenuntergang beobachten konnten...    

....so endete ein komisch-verrückter Tag dann doch auf diese wunderbare Weise...  das ist eben der Jakobsweg, er nimmt dir manschmal alles und gibt es dir doppelt  zurück!!! 

So nun freue ich mich auf den Tag morgen... 

ps.: es sind Nicht alle Bilder im Text, einige mehr sind im Bilderordner...

Antworten (3)

Sylvia
Sehr schöne Wort wieder. Genieße den freien Tag und erhole deine Füße schön, damit es dann am 12..07. weiter gehen kann. LG Sylvia

Charlie
Danke sehr, das werde ich tun..,

Larissa
Es ist ein Freude zu lesen, was dir der Weg gibt. Erhol dich ( bzw ich hoffe du hast dich erholt) und genieß die Erlebnisse, die dir der Weg noch beschert. Liebe Grüße Lara

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