Veröffentlicht: 06.09.2020
Was machen wir heute....? Was steht noch auf der Liste ? Für den großen Markt sind wir zu spät dran (2 h Fahrt, ab 13 Uhr machen sich die Fischhändler vom Acker und der Rest fängt auch an einzupacken...). Für die größeren Touren sind wir aber auch zu spät dran (bewegt sich alles im Umkreis von 2 h Fahrt...). Was ist mit Morlaix? Nur 1 h Fahrt und der GR 34 dort ist noch unbekannt! Alles klar - Google Maps auf und Route planen. 9-10 km sollten wir schaffen. Danach noch nach Morlaix. Das passt zeitlich. Also Rucksack packen und ab ins Auto!
Startpunkt für die Route war heute Kervezec. Kennt ihr nicht? Wir auch nicht. Bot sich aber zum Parken an. Da dieses Ka....die Stadt so klein ist, besitzt sie auch nur einen Parkplatz (dem vom Supermarkt). Also Challenge 1 abgehakt. Challenge 2: GR finden - also auf Richtung Meer. Dauerte auch nicht lange und die erste Laterne mit Markierung kam in Sicht. Zunächst verlief der Weg durch Wohnsiedlungen und durch Industriegebiete für Austernverkauf.
Danach entnahmen wir einem Mülleimer, dass der weitere Weg wohl durchs Meer führt.
Zum Glück war Ebbe (wie immer). Somit konnte der andere Futterbeschaffer mal wieder die Gelegenheit zum Muscheln sammeln nutzen....Sammler und so....(Verzögerung + 30 min).
Vom Strand ging es wieder in Wohnsiedlungen und wieder zum Strand. Mit Bücherregal am Meer...
Dort verlief eine Straße durch das Meer hindurch. Diese war nur zu bestimmten Zeiten (s. Fahrplan) befahrbar.
Ansonsten lag sie halt im Meer (wie teert man sowas??? 1 Meter teeren, abkühlen lassen, Flut abwarten, Ebbe abwarten und wieder von vorne??? Und wer säubert das immer von Algen und allem ???). Jetzt waren wir von dieser Straße allerdings so begeistert, dass wir kurzfristig vom Weg abkamen (Verzögerung + 20 min).
Wieder zurück auf geplanter Route präsentierte sich der GR 34 wieder in seiner vollen Pracht. Küste, Strand, zugewucherte Wege etc. gaben sich die Klinke in die Hand. Es folgen Bilder vom Weg....(mit Postkartenblau natürlich)
In einer sehr schönen Bucht mit vielen kleinen Segelbötchen (ja ich weiß- fast schon kitschig aber schööööön...) legten wir dann eine kurze Pause ein. Hier gab es eine sehr schöne Strandbar (sehr bunt) mit einem sehr motivierten Kellner (machte irgendwie einen relativ weiblichen Eindruck...). Kein Glas hatte die gleiche Farbe, die Strohhalme waren quietschbunt und orderte man Eis, bekam man einen Eisbecher mit einer riesigen bretonischen Flagge drauf. Der Smoothier hier lohnte sich also (Verzögerung + 30 min).
Allerdings war der Kellner so mit dem Verknoten der Strohhalme beschäftigt, dass er das Wasser für die Teewurst vergaß. Der hatte mittlerweile die Zunge ebenso geknotet die besagte Trinkhilfe und musste daher leider aus dem Aschenbecher saufen (er hat es überlebt, bitte keinen Tierschutz benachrichtigen...).
Da die Zeit langsam etwas knapp wurde, erklommen wir dann nur noch fix den nächsten Aussichtspunkt.
Von hier aus dauerte der Rückweg (bergauf, pralle Sonne....) 40 min. Es folgen wieder Häuserbilder...
Die Fahrt nach Morlaix dauerte auch nochmals 20 min und essen und die Stadt anschauen wollten wir ja auch noch. Also Hufe geschwungen und zum Auto gejoggt. Irgendwie wurden aus den 9-10 km auch plötzlich wieder 13 km (muss an den Muscheln gelegen haben).
Mittlerweile wissen wir ja, dass die Kleidung, die angenehm zum Wandern ist, oftmals dazu führt, dass man sich abends den Hintern abfriert. Also haben wir dieses Mal Wechselklamotten im Auto deponiert. Für Menschen, die so gelenkig sind wie ich (nämlich gar nicht...) gestaltet sich das sehr chaotisch. Ich formulier es mal gediegen....es wundert mich, dass der Rückspiegel noch dran war als ich in der Jeans drinnen steckte....und den brauchten wir ja noch für die Fahrt nach Morlaix.
Die gestaltete sich unkompliziert und ich fand fast auf Anhieb denselben Parkplatz wie vor 2 Jahren. Da soll nochmal einer sagen Blondinen seien vergesslich!
Morlaix zeichnet sich durch den Fluss und das Viadukt aus (Leser vom letzten Mal können bis zum Essen vorspulen).
Natürlich machen wir Touris hiervon Fotos. Das fand ein Franzose dann irgendwie witzig und schmiss sich vor der Kamera in Pose.Hab ich dann nach dem 5 Bild auch gemerkt. Für seine Mühen wird das Foto natürlich hochgeladen.
Der Fluss zieht sich durch die halbe Stadt. An diesem haben wir beim letzten Besuch noch Kaffee getrunken (da waren wir früher dran).
Hier ein paar Impressionen der Stadt:
Aus welchem Grund auch immer sind hier zur Zeit die Bäume und der Boden mit Schmetterlingen und Blumen geschmückt (sieht sehr schön aus):
So genug gesehen. Desert von gestern abtrainiert also steht Nahrungssuche wieder auf dem Plan. In einer Seitengasse fanden wir ein Restaurant, dass für 13 € Steaks verkaufte und da uns heute beiden nach Fleisch war, passte das.
Als ich sah, dass die Bedienung asiatischer Herkunft war, keimte in mir die (ganz kurze) Hoffnung auf, dass man hier mit englisch weiter käme...dem war natürlich nicht so.
Getränke bestellen haben wir aber geschafft. (Heute mal ne große Flasche Cidre...). Auch die Teewurst sollte natürlich nicht auf dem trockenen bleiben. Nur dass die Kellnerin mir dann den Wassernapf mit dem Kommentar "for you" vor die Nase stellte war irgendwie etwas komisch (ist das in Asien so?).
Das Steak haben wir dann auch geschafft (in medium) zu bestellen. Der Tisch hier war allerdings so wackelig auf den Beinen, dass immer nur einer schneiden konnte ohne, dass alles vom Tisch flog. (Der andere musste währenddessen den Tisch festhalten...)Die Portion war ziemlich bombastisch und wir beide hatten damit zu kämpfen (Teewurst hatte mit dem Neid zu kämpfen....).
So machten wir uns übersättigt dann auf den Weg zum Auto (bergauf...), um die einstündige Heimreise anzutreten.
Und so fielen wir dann mit neuer Farbe im Gesicht und gut gesättigt direkt in die Koje.
Mal sehen was der Tag morgen so bringt.
Bis dahin!