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Der Hippie Traum #1

Veröffentlicht: 12.01.2019

Wir melden uns zurück aus der sommerliche Winterpause. Endlich bekommt ihr mal wieder neuen Lesestoff. Wir können euch zwar noch nicht ganz auf den neusten Stand bringen, denn viele Erlebnisse des letzten Wwoof Host im Dezember fehlen auch noch!

Reisen wir zurück in das Jahr 2018. Vom 03. bis 17.12. lebten wir bei unserer vierten Wwoof Familie, einem berenteten Professoren Ehepaar aus Kanada. Sie gründeten und leben in einer sogenannten Community, ein Zusammenschluss mehrerer Grundstücke und Familien. Ziel dieser Community ist es, selbstorganisiert und unabhängig von der Gesellschaft leben zu können. Das heißt, jeder in der Gemeinschaft trägt etwas dazu bei, vom selbst angebautem Obst und Gemüse, über Eiern bis hin zu frischer Milch - alles aus eigenem Erzeugnis. Dabei verfolgen sie das Konzept der "permaculture", die Verwirklichung dauerhaft funktionierender nachhaltiger und naturnaher Kreisläufe. Also der Natur alles zurück zu geben was man von ihr nimmt, beispielsweise die Fruchtbäume mit durch Meeresalgen mineralisiertem Konzentrat zu besprühen. Das Konzentrat wird auf die Blätter gesprüht, diese werden durch die Mineralien gestärkt und ein besseres Wachstum der Früchte wird gefördert. Hintergrund ist, der Regen wäscht viele Mineralien aus der Erde ins Meer, diese Mineralien werden besonders von den Algen aufgenommen, welche für das Konzentrat verwendet werden. Über die Blätter des Baumes werden die Mineralien, welcher der Baum normalerweise über die Erde aufnehmen würde in den Kreislauf zurück gegeben.  Auch das Haus, in dem die Professoren seit über 10 Jahren leben, wurde hinsichtlich dieses Konzeptes gebaut. Zum Beispiel wurde das Haus nach bestimmten Himmelsrichtungen ausgebaut, um im Winter Wärme zu speichern und im Sommer bestmögliche Kühlung zu erhalten. Einem solch losgekoppelten, unabhängigen System war es auch wichtig, nicht am Stromnetz und der Wasserversorgung angeschlossen zu sein. Mit Hilfe von Solarzellen wurde Strom erzeugt. Doch wenn die Energie an dunklen Tagen nicht ausreicht, konnte zusätzlich ein Dieselmotor verwendet werden. Überraschenderweise war dies ein besonders altes Modell. Mr. S.B. erklärte, dass es leichter ist für einen alten Motor Ersatzteile zu finden und zu finanzieren. Jedes alte Auto oder etc. könnte als Ersatzteillager dienen. Außerdem kann man alle Teile in sehr naher Umgebung finden. Ganz nach dem Motto, je weniger Elektronik, desto besser. Für die Wasserversorgung diente allein das Regenwasser, welches in mehreren Tanks und einem Pond gespeichert wurde. Ein  einfacher Filter sorgt für frisches Trinkwasser. Weitere selbstversorgende Methoden: ein Plumsklo, ein durch Holz betriebener Ofen + Herd sowie einen, an die Hobbithöhlen erinnernden, Foodcave. Wir waren sehr beeindruckt und fasziniert von dieser Lebensweise, über die wir uns während der Gespräche und im Internet weiter informierten.


Wie man es von einem berenteten Professorenpaar erwartet, waren die beiden immer noch sehr neugierig und wissbegierig. Stundenlang wurde gelesen, recherchiert und diskutiert. Die endlose Auswahl verschiedenster Bücher untermauerte dies. Nicht nur an den Projekten der Community wurde sich beteiligt, sondern auch aktiv an Friedens- und Umweltbewegungen. Um das weltweite politische Interesse zu verdeutlichen, wurden wir beim Frühstück gefragt, was wir von AKK halten und dies nur zehn Stunden nach ihrer gewonnen Wahl zur CDU-Vorsitzenden. 

Die beiden waren so herzlich und gastfreundlich wie man es sich nur wünschen kann. Wir genossen das vegetarische Essen, was überraschenderweise selbst für Tim nicht schwierig war, das tägliche Dessert nach dem Dinner, Caro fühlte sich wie im Schlaraffenland, sowie die lustigen Geschichten aus dem Leben der beiden. Letztere wurden häufig von der Jagd nach putzigen Karnickel, die sich jeden Abend an ihrem angebauten Salat bedienten, unterbrochen. Aber keine Angst bei diesen Aktivisten kam dafür kein Gewehr zum Einsatz, sondern lediglich das Klatschen in die Hände. Wie ihr euch sicher denken könnt, hielt das die Karnickel nicht lange von ihrer Plündertour ab und wie bei täglich grüßt das Murmeltier waren wir höchst amüsiert über jeden Versuch den niedlichen Tierchen böse zu sein.


Der tägliche Umgang war auf einem hohem Niveau und half uns auch sprachlich weiter. Zunehmend unterhielten wir beide uns auch auf Englisch. Im nächsten Teil erzählen wir euch mehr zu unserer Arbeit, berichten vom Abel-Tasman und den einprägsamsten Momenten. Möglicherweise offenbaren sich dabei nackte Tatsachen ... 

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