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Medellín und Guatapé

Veröffentlicht: 03.01.2023

Medellín

Von Santa Marta aus sind wir anschließend nach Medellín geflogen. Medellín ist die zweitgrößte Stadt Kolumbiens und ungefähr auf 1500 Metern Höhe gelegen. Unsere Unterkunft befand sich in Manila im Stadtteil El Poblado. Dieser Stadtteil ist sehr touristisch und rund um unsere Unterkunft reihten sich Restaurants und Cafés aneinander. Viele davon haben wir dann in den nächsten Tagen auch ausprobiert. Am ersten Abend haben wir uns auch direkt eine leckere Pizza gegönnt.

Am nächsten Tag stand zunächst eine Free Walking Tour im Zentrum der Stadt auf dem Programm. Außer dem Plaza Botero mit den lustigen Statuen des gleichnamigen Künstlers (unten ein paar Bilder) hatte das Zentrum aber nicht wirklich viel zu bieten. Unser Guide hat mehr über die Geschichte der Stadt erzählt, was aber auch sehr interessant war.

Kathedrale von Medellín (größter Lehmziegelbau der Welt)

Nach der Tour haben wir uns dann aufgemacht zum Museum Casa de la Memoria, was als Erinnerung an die Opfer der Konflikte in Kolumbien errichtet wurde. Das Museum war teilweise sehr ergreifend. Leider war der Aufbau nicht so wirklich strukturiert. Es gab verschiedene Station mit Erinnerungsstücken, aber es fehlte irgendwie die Geschichte dazu. 

Abends stand dann wieder Essen auf dem Programm. Dieses Mal hatten wir uns für vietnamesisch entschieden, was auch wieder sehr lecker war.

Tag 2 startete wieder mit einer Free Walking Tour. Dieses Mal durch die Comuna 13. Dieses Viertel war früher aufgrund von Bandenkriegen eines der gefährlichsten Viertel Medellíns. Mittlerweile ist es aber zu einem sehr coolen Viertel geworden mit viel Streetart, schönen Galerien und vielen Jugendlichen, die ihre Breakdance Choreos vorführen. Um den Berg hochzukommen, wurden außerdem 6 Outdoor Rolltreppen gebaut. Nach der Tour sind wir noch einige Zeit dort geblieben, da man dort auch schön durch die Straßen bummeln und ein bisschen Streetfood probieren konnte, was wir vorher noch nicht gesehen hatten.

Eine der 6 Rolltreppen in der Comuna 13
Arepa mit Käse und Kondensmilch

Nachmittags haben wir noch das Pueblito Paisa besucht. Dabei handelt es sich um einen Nachbau eines typischen Dorfes aus der Paisa Region, das auf einem Hügel mitten in der Stadt errichtet ist. Dort befindet sich zudem ein kleines Museum, in dem es um die Geschichte der Stadt geht. Außerdem hat man einen sehr schönen Rundumblick über die riesige Stadt.

Abends waren wir auf dem Mercado del Rio, einer Art Weihnachtsmarkt am Fluss. Der Fluss wird im Dezember mit Lichtern geschmückt und wenn es dunkel wird beleuchtet. Der ganze Markt bestand eigentlich nur aus Essensständen, vor allem aus Massen an Fleisch. Außerdem war es dort unglaublich voll, was teilweise nicht so angenehm war. Aber im Großen und Ganzen ist der Markt schön gemacht und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.


Den nächsten Tag haben wir etwas ruhiger angehen lassen. Nach einem späten Frühstück ging es zum Parque Arvi, einem Naturpark, der sich etwas außerhalb der Stadt in den Bergen befindet. Dort gibt es mehrere Wanderwege durch den Park, die leider nicht wirklich leicht zu finden sind. Wir haben ungefähr eine Stunde gebraucht bis wir jemanden gefunden hatten, der uns helfen konnte. Leider war es dann schon so spät, dass wir nur noch den kürzesten Weg gehen konnten. Der war aber auch ganz schön. Interessanter als der Park ist eigentlich die Anreise. Man startet unten in der Stadt an der Metrostation und nutzt dann zwei Seilbahnen, mit denen man über die Stadt hinweg in die Berge fährt. Die Fahrt dauert ca. 45 Minuten und man befindet sich dann auf ungefähr 2600 Metern Höhe. Da die Scheiben der Seilbahn leider nicht so ganz klar waren, war es etwas schwierig gute Fotos zu machen.


Abends haben wir dann in einem typisch kolumbianischen Restaurant gegessen, das von dem Guide am ersten Tag empfohlen wurde. Dort haben wir dann Cazuela, eine typische kolumbianische Suppe, und Bendeja Paisa, eine große Platte, die eine Spezialität in der Paisaregion ist, probiert.

links Cazuela und rechts Bandeja Paisa

Für unseren letzten Tag in Medellín hatten wir noch eine Pablo Escobar Tour gebucht. Diese war leider nicht wirklich gut. Von den 3,5 Stunden saßen wir ca. 3 Stunden nur im Auto. Es gab nur zwei kurze Stopps, am Memorial Park, wo bis vor ein paar Jahren das Monaco Gebäude, Escobars ehemaliges Wohnhaus, stand und am Friedhof, wo die Familie begraben ist. Das bekannte Gefängnis haben wir leider nicht besucht, obwohl es in der Beschreibung der Tour angegeben war. Dafür war unser Guide aber ganz nett und hat auch einiges aus der Zeit erzählt, als er selber für das Kartell gearbeitet hat.

Memorial Park Inflexión

Den Nachmittag haben wir dann im Botanischen Garten verbracht. Dieser ist wirklich schön angelegt und man kann gut dem Großstadttrubel entkommen. Außerdem kann man dort einige Tiere sehen, wie Schildkröten und viele frei herumlaufende Leguane.


Guatapé

Nach 4 Tagen in Medellín ging es anschließend nach Guatapé, einem kleinen Dörfchen 2 Stunden von Medellín entfernt.

Guatapé hat an sich nur eine Sehenswürdigkeit, den Granitfelsen El Peñol. Zu diesem führen 708 Stufen hinauf und von oben hat man einen super Blick auf die gesamte Region. Da wir am Wochenende in Guatapé waren, sind wir am Sonntagmorgen direkt um 8 Uhr mit dem Tuk Tuk zum Felsen gefahren, da wir dachten, dass es dann noch nicht so voll ist. Aber falsch gedacht, es war schon super voll. Trotzdem kamen wir noch relativ zügig die Treppen hoch und hatten auch oben einigermaßen Platz, um den Ausblick zu genießen.

Die restliche Zeit sind wir durch die bunten Gassen des Dorfes und an den kleinen Ständen am Ufer entlang geschlendert. Man kann auch mit dem Boot rausfahren, aber da es relativ viel geregnet hat, haben wir uns das gespart. Der kurze Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt, wobei 2 Tage dafür auch definitiv ausreichen.

Auf dem Rückweg nach Medellín haben wir noch einen Zwischenstopp in Guarne eingelegt und jemanden aus Fürstenberg (Kathrins Heimat) besucht, der schon lange in Kolumbien wohnt und arbeitet. Wir sind mit ihm zu seiner Finca gefahren und haben eine Tour über das Gelände bekommen, wo zwischen Avocado-, Orangen- und Zitronenbäumen und einer riesigen Bananenpalme auch viele kleine Kolibris herumflogen. Abends wurden wir dann auch noch zum Grillen eingeladen und er hat uns noch viel über Kolumbien erzählt. Das war ein richtig schöner Tag. Als wir abends wieder in Medellín waren, hieß es nur kurz Sachen umpacken, da am nächsten Morgen schon die Busfahrt nach Salento in die Kaffeeregion anstand.

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