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Zwei Tage an den Iguazu Wasserfällen

Veröffentlicht: 13.12.2018

Nach dem ausgiebigen Aufenthalt in Buenos Aires war es für uns an der Zeit, mal wieder so richtig aufzubrechen. Nach einigen sesshaften Tagen spürten wir das Kribbeln so richtig und waren bereit, den Rucksack auf den Rücken zu packen und wieder loszuziehen. Wir wählten einen 18 stündigen Bus, der dann in effektiv 20 Stunden auch an unserem Ziel in Puerto Iguazu ganz im Norden Argentiniens angekommen ist.

Das kleine Städtchen befindet sich in einem Dreiländereck und man kann über den einen Fluss nach Paraguay, über den anderen nach Brasilien blicken. Im Städtchen selbst gibt es nicht speziell viel zu sehen – es ist hauptsächlich Ausgangspunkt für Touren zu den Iguazu Wasserfällen.

Die brasilianische Seite wurde uns als weniger spektakulär erklärt – man solle die zuerst besuchen. Wir hören gerne auf Empfehlungen von Lokalen und haben diesen Rat befolgt – leider dabei den Wochentag aber nicht berücksichtigt. An einem sehr sonnigen Sonntag sind wir also mit dem erstmöglichen Bus von Puerto Iguazu rund eine Stunde – inkl. Grenzübertritt etc. – auf die brasilianische Seite der Wasserfälle gefahren. Bereits am Eingang des dortigen Nationalparks hat uns die Menschenmenge (so früh am Morgen schon) beinahe erschlagen. Die Warteschlangen vor den Kassenhäuschen waren lang – sehr lange. Glücklicherweise hat es auch Ticketautomaten, die man mit Kreditkarte nutzen kann und die schneller sind. So haben wir nur knapp 45 Minuten für das Eintrittsticket angestanden. Damit aber nicht genug. Man kann vom Eingang nämlich nicht zu den Wasserfällen laufen, sondern muss einen Bus nehmen. Am Boarding Gate sind wir dann locker nochmals 1.5 Stunden angestanden. Wir hatten keinen Stress und dank unserem Reisemotto in schwierigen Momenten – «Faszination statt Frustration» - war die Wartezeit ein kleines Übel.

Das Anstehen und die Warterei hat sich aber gelohnt. Als uns der Bus endlich ans endgültige Ziel brachte, konnte man schon von weitem die immensen Wassermassen über die felsigen Stufen herunterstürzen sehen. Das Besuchergelände auf dieser Seite beschränkt sich auf einen ca. 1.5 Kilometer langen Pfad, den man beschreiten kann und von wo man aus unterschiedlichen Perspektiven einen tollen Ausblick auf die verschiedenen Fälle hat. Hier ist man – bis am Schluss – relativ weit vom Geschehen weg, hat dafür eine tolle Übersicht und sieht die Fälle mehr als grosses Ganzes. Erst am Ende wird es hier nass – wo man direkt vor dem einen grossen Fall auf einen Steg hinausgehen kann.

Natürlich waren der Pfad und die verschiedenen Stege von Menschen quasi überfüllt. An gewissen Ecken musste man gar kurz für ein Foto vom besten Platz aus anstehen. Eines muss man aber sagen: die Südamerikaner verstehen das Anstehen zum Grossteil. Es gibt wenig Gedränge oder Reibereien. Und so haben wir auch diesen Effekt der vielen Menschen eher belustigend und relaxt aufgenommen.

Als wir am zweiten Tag – einem Montag – dann die argentinische Seite der Wasserfälle besuchten, traf uns ein ganz leichter Schock. Am Morgen waren wir noch für unser Weihnachtsprojekt unterwegs und so kamen wir erst gegen Mittag am Eingang an. Und waren beinahe die einzigen Leute. Es hatte weder wartende Leute am Eingang, noch beim kleinen Zug, der ganz nach oben zum entlegensten Pfad fährt. Ein krasser Unterschied zum Vortag – aber natürlich genau nach unserem Geschmack. Nebst den deutlich weniger Besucher ist die argentinische Seite viel grösser. Es hat mehrere unterschiedlich lange Pfade, die oben oder unten mehr oder weniger nahe an die verschiedenen Wasserfälle heranführen. Wie auf der brasilianischen Seite begegnet man auch hier einigen Wildtieren – so hat es beispielsweise grössere Echsen, die herumspazieren, Äffchen oder Coatis (südamerikanische Nasenbären), die alles andere als scheu sind.

Uns hat es auf beiden Seiten der Wasserfälle sehr gefallen. Die Perspektive ist jeweils eine andere – auf argentinischer Seite ist das Gelände einfach deutlich grösser und man muss mehr Zeit für den Besuch einberechnen. Eine Bootsfahrt haben wir auf keiner der Seiten gemacht – für uns waren die Wassermassen von den Plattformen aus nahe genug.


Nebst den Wasserfällen haben wir an einem Nachmittag im Städtchen noch die Tierauffangstation Güira Oga und das daneben gelegene Casa de las Botellas besucht. In der Auffangstation helfen sie Tieren, die auf Schwarzmärkten oder am Zoll befreit werden, wieder gesund zu werden und bereiten diese auf eine Auswilderung vor. Der Guide erklärt auf einer kurzen Tour alles Nötige – in Spanisch. Wir haben es grösstenteils verstanden – glauben wir. Das Casa de las Botellas ist ein cooles Umweltprojekt, wo Leute aus Abfall (vorwiegend Petflaschen) ein ganzes Haus, Einrichtungsgegenstände und andere Alltagsdinge hergestellt haben. Ein Besuch und eine kleine Spende ist es wert!

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