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Hola, the wood fairy! Roadtrip nach Tofino!

Veröffentlicht: 12.02.2018

07.02.-10.02.2018 In Nanaimo schmiedeten wir Pläne für die kommenden Tage. Dabei wohnten wir in dem besten Airbnb (Kennedy House) aller Zeiten. Es war so modern, ordentlich und sauber - am liebsten hätten wir es auf unsere Reisen mitgenommen. Einen ganzen Tag in Nanaimo verbrachten wir mit Wäsche waschen (ich habe mir zwei Bisse von einer Bettwanze eingefangen, daher die Angst - dass wir diese auch mitgenommen haben - also schnell alles waschen). Zu dem durchsuchten wir verschiedene Seiten im Internet. Zum einen verglichen wir Autovermietungen, Hotelangebote in verschiedenen Städten, Airbnbs und schauten welche Orte auf Vancouver Island generell interessant sind. Der Wettergott sollte uns die nächsten Tage gnädig sein und mit viel Sonne beglücken. Nach mehreren Stunden der Recherche hatten wir uns entschieden. Es ging nach Tofino!!! Ab an den Pazifik. 

Am frühen Morgen wurden wir von der Enterprise (nein Spaß, natürlich die Autovermietung) direkt vor unserem Airbnb abgeholt. Geiler Service. In dem Auto in dem wir abgeholt wurden, durften wir auch direkt weiter fahren - sprich keine weitere Umlagerung unserer tausend Koffer & Beutel. Puhh. Bei der Vermietung verlief alles komplikationslos. Und ab ging die Fahrt ins nächste kleine Abendteuer auf unserer Reise. Patrick war froh wieder Auto fahren zu dürfen, nebenbei haben wir auch ein kleines Upgrade zu einem größeren und etwas sportlicheren Fahrzeug erhalten (Hyundai Sonata statt Kia Soul, Mittelklasselimousine statt Kleinwagen-Crossover-Quark). Theoretisch berechnete Google für die Fahrt von Nanaimo nach Tofino 3 Stunden...naja da wir gefühlt an jedem See, Fluß, Baum, Berg etc. hielten, dauerte unsere Fahrt etwas länger - aber wir hatten ja keinen Zeitdruck. Längster Stopp auf der Reise war Cathedral Grove, der Park liegt im gemäßigten Regenwald und beherbergt 800 Jahre alte Douglastannen. Die Bäume können einen Umfang von 9 Metern aufweisen, der größte Baum ist ca. 70 Meter. Also fast so groß wie das Ego von Patrick. Weiter ging es über enge Straßen und steile Pässe Richtung Tofino. Leider setzte zwischenzeitlich Regen ein, der die Sicht auf die uns umgebende Natur leider verhüllte und die Kanadier auch nicht davon abhielt, sehr zügig über die Straßen zu jagen. Irgendwie schafften wir es unfallfrei nach Tofino und bezogen unser Hotel mit Blick auf den Hafen. Leider hielten es die hier ansäßigen Wale nicht für nötig uns zu begrüßen. Welch Frevel. 

Nachdem wir unsere Sachen auf das Zimmer gebracht und kurz verschnauft hatten, machten wir einen kurzen Rundgang durch das "Zentrum" Tofinos und suchten nach einem passenden Etablissement, in dem wir speisen konnten. Schräg gegenüber unseres Hotels wurden wir fündig: Wolf in the Fog hieß das Restaurant, welches eher alltägliche Speisen mit einem besonderen Schliff anbot. Kurz: Das mit Abstand beste Essen, welches wir bisher in Kanada hatten. Satt und zufrieden ging es wieder ins Hotel, schließlich schließen die meisten Lokale gegen 21:00 Uhr, und ließen den Tag ausklingen. 

In den zweiten Tag starteten wir mit einem kleinen Frühstück und fuhren direkt zu einem der vielen Strände, welche sich kilometerlang südwestlich von Tofino aneinanderreihen. Chesterman-Beach. Sehr breit und noch viel länger, an dessen Schnittstelle zu einem anderen Strand sich eine Insel befindet: Franks Island - natürlich in Privatbesitz und für Normalbürger nicht betretbar. Man muss dieses Fleckchen Erde einmal mit eigenen Augen gesehen und erlebt haben, denn kein Foto und keine Beschreibung wird dem ganzen gerecht. Ja, es ist ein verdammter Strand mit viel Sand und viel Wasser, aber doch ist es irgendwie anders. Vielleicht empfanden wir das so, weil einfach alles an diesem Tag zusammenpasste: Es schien die Sonne und es war keine Wolke am Himmel. Es war kühl, aber nicht unerträglich kalt. Es waren nur wenige Menschen vor Ort. Und das Panorama war unglaublich. Vor einem die Weiten des Pazifik. Glasklares Wasser. Das nächste Stück Land vor einem viele tausend Kilometer entfernt und auf den Namen Hawaii hörend. Hinter einem zum einen ein dichter Urwald - unberührt. Zum anderen hohe Berge, die Gipfel mit Schnee bedeckt. Also doch am Ende der Welt. Diesmal fühlbar. Hier hielten wir uns knapp 3h auf. Danach fuhren wir noch zum Long Beach und zum Pacific Rim National Park. Breite und lange Strände mit vielleicht einem Dutzend Menschen auf diesen. Herrlich diese Einsamkeit. Da noch etwas Zeit vom Tag übrig war, fuhren wir noch nach Ucluelet, welches sich etwa 40 km südöstlich von Tofino befindet. Viel mehr eine Stadt als Tofino, aber nicht besonders hübsch anzusehen. Wir fuhren ganz nach Süden und gingen ein paar Meter auf dem Ucluelet Lighthouse Loop. Wieder Urwald. Wieder fantastische Ausblicke gehabt. Diesmal auf schroffe Felsenformationen und einen ungestümen Pazifik. Glücklich, den Trip nach Tofino und Ucluelet gemacht zu haben, fuhren wir zurück bevor die Sonne unterging. Nochmal ein Stopp am ersten Strand (des Tages) um den Sonnenuntergang zu beobachten und die unzähligen Surfer im Wasser (Surferparadise Kanadas). Bester Ausklang des Tages. Dieser Ort ist einfach magisch. Verständlich, dass alle Kanadier so davon schwärmen.

Der nächste Tag führte uns dann zurück in Richtung Port Alberni, Nanaimo und Duncan. Letzt genannter Ort war unser letztes Nachtquartier auf dem Weg nach Victoria. Das Hotel war im Bau, bot also nur wenig Charme. Zu allem Überfluss war in den Nebenzimmern eine Vielzahl pubertierender Jungs untergebracht, die den Abend mit rumrennen auf dem Flur und wildem Klopfen an fremden Türen verbrachten. Nervig. Ich überlegte mir bereits Deutsche Marschmusik zum besten zu geben a la Preußens Gloria. Zum Glück war schlagartig ab 22:00 Uhr Ruhe. Und wir konnten schlafen. 

Am letzten Tag unseres Ausflugs ging es für uns Richtung Victoria. Das neueste Ziel unseres Abenteuers. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch im bzw. am Kinsol Trestle, einer alten Eisenbahnbrücke aus Holz, die wohl über viele Jahre eine der höchsten oder längsten (oder beides) Brücke ihrer Art war. Seit einigen Jahren ist sie begehbar. Schon ganz nett anzuschauen. Nachdem wir uns an industriell genutzten Holz satt gesehen hatten, fuhren wir weiter Richtung Victoria. Wir machten einen kurzen Zwischenstopp an unserer zukünftigen WG, wo wir wieder alle Sachen in die Ecke stellten. Danach fuhren wir Richtung Downtown, wo wir unseren geliebten Mietwagen abgaben. Nachdem wir uns mit einer innigen Umarmung von diesem verabschiedet hatten, liefen wir noch etwas durch Downtown, um uns mit unserem künftigen Umfeld besser vertraut zu machen.....

Eine ausführliche Beschreibung über Victoria mitsamt Fotos folgt im nächsten Beitrag.  

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