Veröffentlicht: 11.11.2017
Eigentlich hätte dies ein toller Artikel mit superschönen Fotos werden sollen. Hoi An ist eine absolute Traumstadt, eigentlich genau so wie Jonas und ich es lieben mit einer gemütlichen Altstadt, viele kleinen Cafés und Restaurants direkt am Fluss und überall hängen bunte Laternen. Besonders abends ist der reizende Charm der Stadt zu spüren. Genau so hatte ich mir das vorgestellt, doch es kam alles anders.
Wir kamen mittags in der Stadt an und waren so platt, dass wir erstmal ein paar Stunden im Hostel verbrachten. Übrigens zum ersten mal ein Hostel mit Pool (weil ich gebettelt hab und unbedingt mal einen Pool haben wollte). Dass die ganze Stadt und unser Zimmer sich auch zum Pool verwandelten, war allerdings nicht mein Plan gewesen.
Unser Zimmer war wunderschön mit selbstgebauten Holzmöbeln, einem kleinen Balkon und einem wahnsinns Badezimmer mit Glaswand.
Gottseidank haben wir uns am ersten Abend doch noch aufgerafft und sind in die Stadt gelaufen und es hat sich definitiv gelohnt. Überall hängen die vielen bunten Laternen, Frauen verkaufen Kerzen die man auf dem Fluss schwimmen lassen kann, oder man bucht direkt eine „Flussfahrt“ und kann die Altstadt vom Wasser aus bewundern…. Aber das können wir ja auch alles noch morgen machen! Leider falsch gedacht.
Wir schlenderten wiedermal eine Runde über den obligatorischen Nachtmarkt, gönnten und ein „Schockeis“ (seehr zu empfehlen!!) und gingen gemütlich etwas essen. Als wir gerade das Restaurant verlassen hatten, fing er dann an….der REGEN!!!! Wann er wieder aufgehört hat, haben wir in den Tagen garnichtmehr mitbekomen.
In der Nacht regnete es ununterbrochen und ein Sturm fegte durch die Straßen. Leider war das Fenster über unserem Bett undicht und nach kurzer Zeit stand unser halbes Zimmer unter Wasser und wir mussten mit dem Kopf am Fußende schlafen, sonst hätte ich mir nachts im Bett die Haare waschen könnnen.
Das bisschen Regen kann uns doch nichts dachten wir am nächsten Morgen und spazierten durch die Pfützen zu einem Katzencafé. Das hatte natürlich zu! Als wir patschnass zurück ins Hostel stapften, bestand der restliche Tag aus Essen und Karten spielen.
Das „bisschen“ Regen hatte sich mittlerweile in einen Taifun verwandelt, der garnicht mal so ohne war wie wir am nächsten Tag feststellten. Der stärkste Taifun innerhalb der letzten 16 Jahre und schon einige Todesopfer. Und wir waren noch nichtmal im Zentrum des Sturms und haben nur die Ausläufer abgekriegt.
Als wir am nächsten Tag nochmal in die Altstadt fuhren, trauten wir unseren Augen kaum. Überall stand Wasser auf den Straßen, der Fluss war komplett übers Ufer getreten und die meisten Häuser standen meterhoch im Wasser. Die Einheimischen fuhren mit kleinen Booten durch die Straßen, da man teilweise bis zum Bauch im Wasser stand. Später im Hostel erzählte uns die Besitzerin, dass ihr Haus komplett unter Wasser steht und man bei einigen Häusern jetzt sogar nur noch die Dächer sehen kann… Dass wir so etwas mal live erleben, haben wir vorher auch nicht gedacht. Trotz allem waren die Menschen sehr gelassen und immernoch gut gelaunt=)
Wir mussten unsere Pläne leider ändern, da unser nächster Stopp „Nha Trang“ genau im Zentrum des Taifuns gelegen hätte. Also ging es mit dem Flieger direkt in den Süden nach Ho-Chi-Minh-City!