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Siem Reap (Kambodscha)

Veröffentlicht: 20.05.2018

Nach einer etwas verkürzten Busfahrt über Bangkok bin ich nach knapp 24 Stunde Reise, müde aber erleichtert, in Siem Reap im Hostel angekommen. Dort erwartete mich eine ziemlich angeschlagene Flavia. So wie es schien, hatte sie sich während des Tauchkurses und durch die Klimaanlagen überall, etwas zugezogen, zumindest dachten wir das Anfangs. Leider entwickelte sich der zu Beginn leichte Husten eher ins Schlechte. Die folgenden Tage hatte sie mit starkem Fieber zwischen 37 und 39.5 Grad zu kämpfen ziemlich starkem Reizhusten zu kämpfen, zusätzlich verschlossen sich ihre Gehörgänge derartig, dass ihr Hörverständnis ziemlich beeinträchtigt wurde.

Nach einem Besuch im internationalen Krankenhaus, welches nebenbei völlig überteuert und reinste Geldmacherei war, wurde uns wenigstens versichert, dass sie weder Malaria noch Dengue-Fieber hatte und "nur" eine Infektion hatte, welche sich mit Antibiotikum und anderen Medikamenten behandeln lassen würden. Gesagt, bezahlt, getan.

Da es ganze vier Tage dauerte, bis wir uns entschieden, ein Krankenhaus aufzusuchen, waren unsere Aktivitäten etwas eingeschränkter, zumindest von Flavia's Seite. Jedoch haben wir trotzdem an zwei Tagen uns dazu entschlossen Ausflüge zu machen, trotzdem, dass sie 38 Grad Fieber hatte, aber ein starker Wille lässt einen auch in diesem Zustand bei solchen Aktivitäten teilnehmen.

Am ersten Tag nachdem wir in Siem Reap angekommen waren, sind wir zum War Museum gefahren, wo wir eine kostenlose Tour bekamen, wobei uns von der Khmer Rouge Zeit und dem Vietnam Krieg erzählt wurde. Das Freiluftmuseum hatte verschiedenste Kriegsfahrzeuge, Kriegswaffen, und Minen ausgestellt, welche einem schon das Blut gefrieren lässt, wenn man hört, was für Gehirnwäsche die Menschen bekamen um tausende Menschen zu töten ohne mit der Wimper zu zucken. Wie andere, nachdem der Krieg vorbei war, während sie über eine Wiese liefen, plötzlich durch eine Landmine in die Luft gesprengt wurden und wenn sie Glück oder Pech hatten ein Bein verloren oder starben und vorallem aus welchem Grund ein grosser Teil der Bevölkerung getötet wurde. Was die Landmienen betrifft, ist die Bevölkerung heute noch drauf und dran alle Mienen zu entschärfen und entfernen. Dies tun sie mittels Metalldetektoren, Suchhunden und Ratten , welche eine äusserst gute Nase haben.

Ich werde in dem Bericht nicht weiter auf das Thema Khmer Rouge eingehen, da ein weiterer Beitrag dazu bei Phnom Penh folgt. Auf jedenfall finde ich es immer wieder erschreckend, zu was wir Menschen eigentlich in der Lage sind.

Unser zweiter Ausflug führte uns früh morgends, genauer geagt um 4:30 Uhr zum Angkor Wat besser gesagt zur Angor Tempel Anlage. Wir wurden so früh von unserem Tuktuk Driver Pon abgeholt, weil wir den Sonnenuntergang sehen wollten, welcher wir aber am Ende wegen der vielen Wolken, gar nicht zu Gesicht bekamen. Angkor ist eine riesige Tempelanlage, welche aus mehr als 1000 verschiedenen Tempeln und Heiligtümern besteht. Der bekannteste darunter ist der Angkorwat, der hauptsächlich für ein atemberaubendes Bild beim Sonnenaufgang aufgesucht wird. Der Grundriss praktisch aller Tempel entspricht der Weltsicht des Hinduismus: Im Zentrum steht der höchste Turm (Prasat) mit dem zentralen Heiligtum als Räpräsentation des Berges Meru (im Himalaya), auf dem die Götter wohnen.

Vorallem die grössten Tempel der Anlage waren zuerst nicht als Verammlungsorte für Gläubige, sondern als Paläste der Götter, errichtet worden.

Dadurch, dass Angkor eine so grosse Tempelanlage ist, sind wir den ganzen Tag mit dem Tuktuk von einem Tempel zum nächsten gefahren. Alle Tempel waren auf ihre eigene Art einzigartig und strahlten eine enorme Ruhe aus, trotz der Teils vielen Touristen rundherum. Am Abend waren wir jedenfalls fix und fertig, ob krank oder gesund.

An anderen Tagen haben wir tagsüber weniger gemacht, jedoch habe ich mehrere Male den städtischen Nightmarket besucht, der unglaublich viele Sachen zu bieten hatte. Ich hätte praktisch alles kaufen können, hätte mich nicht der Gedanke an das wachsende Gewicht meindes Rucksacks zurückgehalten.

Siem Reap, eine Stadt mit Geschichte und Charme. Kambodscha, ein Land mit einer traurigen Vergangenheit.

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