Veröffentlicht: 28.08.2022
Nun
traten wir langsam den Rückweg nach Hause an. Wir starteten bereits
7 Uhr morgens, somit waren wir früh dran und haben an der Grenze zu
Bulgarien nur 2 Stunden benötigt. Hier hatten wir mal wieder ein
neues Grenzerlebnis. Die Bulgaren verlangen eine Desinfizierung des
Autos, wenn man aus der Türkei einreist. Wir sind automatisch durch
eine Desinfektionsstraße gefahren und das Auto wurde besprüht,
natürlich nicht kostenlos, 3 Euro verlangen sie dafür. Wir kamen
auf der weiteren Strecke gut durch und waren bereits gegen 14 Uhr in
Plovdiv, der zweitgrößten Stadt in Bulgarien. Wir hatten eine
richtig schicke Unterkunft, die schönste, die wir bisher auf dieser
Reise hatten. Die genossen wir noch etwas und dann spazierten wir
ausgiebig durch die schöne Stadt. Von unserer Wohnung ging es durch
eine große Parkanlage mit einem riesigen Wasserbecken und
verschiedenen Springbrunnen, vorbei an einem Spielplatz, der voll mit
tobenden Kindern und schwatzenden Eltern war. In einem anderen
Bereich des Parks saßen die älteren Männer der Stadt an vielen
kleinen Tischen und spielten um den besten Schachzug ihres Lebens.
Wir bummelten durch die Einkaufsstraße der Stadt und kamen zum
Zeugnis, dass die Stadt 2019 Europäische Kulturhauptstadt geworden
ist. Direkt daneben sitzt Milyo. Er war psychisch instabil, aber
einer der berühmtesten Witzbolde der Stadt. Die Menschen erinnern
sich immer noch an ihn und so ist er zu einem Symbol für den Geist
der Stadt geworden. Wir liefen in Richtung Altstadt von Plovdiv.
Automatisch kamen wir an der Dschumaja Moschee vorbei, die direkt
neben dem Römischen Stadion liegt. Das wurde im 2. Jahrhundert unter
der Herrschaft Hadrian gebaut und bot Platz für 30.000 Menschen.
Historiker vermuten, dass hier früher Wettbewerbe nach Art der
griechischen Olympischen Spiele ausgetragen wurden. Die Altstadt
liegt etwas oberhalb und wir erreichten sie über schmale
gepflasterte Straßen. Das bedeutendste Bauwerk der Altstadt ist wohl
das Antike Theater, welches Anfang des 2. Jahrhundert erreichtet
wurde. Im 4. Jahrhundert soll ein Großteil durch ein Erdbeben oder
Feuer beschädigt wurden sein. Nach einem Erdrutsch wurde das Bauwerk
1968 durch Zufall wiederentdeckt und wird heute für Veranstaltungen
genutzt. Wir besuchten die orthodoxe Kirche der Heiligen Muttergottes
und dann spazierten wir in den Stadtteil Kapana. Wir aßen in einem
kleinen Restaurant einen landestypischen Schopska Salat und noch ein
paar Leckereien. Zum Abschluss unseres Stadtspazierganges bestaunten
wir die tolle Street Art, die sich in diesem Stadtteil über viele
Häuserwände verteilt.