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Salar de Uyuni, Bolivia (3-Tages-Tour)

Veröffentlicht: 15.01.2019

Am 09.01. Startete unsere 3 tägige Tour mit dem Jeep durch die Wüste. Wir waren sechs Personen plus unser Guide. Natürlich war der bei weitem nicht so cool wie unser Guide in Peru beim salkantay Trek. Auch die anderen Leute nicht. Egal. Zuerst stoppten wir beim Zugfriedhof. Dann in einer Salzfabrik. Danach ging es weiter in die echte Salzwüste, dort wo alles weiß war. Wow. Das war echt der hammer. Wir kamen an wasserpfützen mit Löcher vorbei, aus denen Wasser aus der Erde blubberte. Wir machten die berühmten Bilder mit dem Dinosaurier. Dann kamen wir an riesigen Kakteen und Lamas vorbei und erreichten schon bald Basecamp Nr. 1, ein Salzhotel. Mega schön. Ich fühlte mich total erschöpft und meine Augen brannten. In der Salzwüste war es auch mega hell, durch die Höhe waren wieder Sonnencreme und Sonnenbrille wichtig. Nach dem Essen ging ich sofort kns Bett. Ich spürte schon dass irgendwas nicht stimmte. Am nächsten morgen war mein Fieber extrem gestiegen. Moni sagte dem Guide Bescheid und er meinte, wir würden zum Krankenhaus fahren. Das "krankenhaus" war viel mehr ein Haus mit einem Zimmer und der "Arzt" hatte als einziges Untersuchungswerkzeug ein fieberthermometer. Da der Arzt kein Englisch sprach, half unser Guide beim übersetzen. Ich bekam dann eine fette Antibiotika Spritze. Die längste Spritze meines Lebens. Die Reste der Spritze wurden in einer leeren fantaflasche entsorgt. Ich bekam noch einen Haufen Medikamente mit und dann ging es weiter. Da lag dann den ganzen Tag auf der Rückbank vom Jeep und schlief, während wir von einem Highlight zum nächsten fuhren und die anderen ausstiegen und Fotos machten. Manchmal wachte ich auch auf und stieg kurz aus. Wir kamen bei einem rauchenden Vulkan vorbei, wunderschönen Lagunen mit Flamingos und einmal als ich aufwachte rauchte es überall um uns herum aus dem Boden. Abends in der nächsten Unterkunft ging ich sofort ins Bett. Wir waren jetzt mitten in der Wüste und stundenlange Fahrten von irgendwelchen Krankenhäusern entfernt. Ich spürte zum Glück dass das Fieber gesunken war. Ich spürte aber auch, dass es mir immer schwerer fiel zu atmen. Ok, das hier war ungefähr der ungünstigste Ort, um keine Luft mehr zu bekommen also versuchte ich, möglichst langsam und tief zu atmen, aber ich merkte, dass das nicht richtig funktionierte. Irgendwann schlief ich ein. Am nächsten morgen, mein Fieber war weg, atmen ging immer noch nicht wirklich gut, machten wir uns auf den Weg Richtung Chile, mit noch zwei Stops an Lagunen. Vor Chile mussten wir in einen kleinen Bus umsteigen. Vor der Grenze etwas ausfüllen, eine Stunde warten und dann mit allem Gepäck zu Fuß über die Grenze. Unser Gepäck wurde geöffnet und kontrolliert. Stempel in den Passport und wieder rein in den Bus. Dann dauerte es nicht mehr lange bis wir in San Pedro de Chile waren und dort suchten wir erstmal die Busstation, denn wir mussten weiter nach Calama in Chile da wir abends einen Flug nach Lima gebucht hatten. Wir fanden die Busstation und kauften schonmal Tickets. Da ich immer noch nicht richtig atmen konnten, suchten wir ein Krankenhaus. Die kann man natürlich nicht mit unseren in Europa vergleichen. Bestehend aus einem kleinen Warteraum und zwei Behandlungsräumen mit Liegen, die durch Vorhänge voneinander abgetrennt waren. Kurz bevor ich an der Reihe war, kam ein Notfall rein, ein kleiner weinender Junge mit Stofftuch im Mund. Der wurde dann wohl an der Zunge genäht. Ich hörte ihn circa eine halbe Stunde schreien wie am Spieß. Ein anderer Patient aus Argentinien, der ein wenig Englisch konnte, übersetzte der Krankenschwester für mich, was mir fehlte und die Vorgeschichte dazu. Ich durfte dann auf einer der Liegen sitzen, mein Blutdruck, Fieber und Puls wurde gemessen und ich wurde abgehört. Auch meinen Reisepass musste ich abgeben. Dann wurden mir ein paar Fragen gestellt und icj zeigte auch den Zettel mit den Antibiotika. Ich durfte mich hinlegen und bekam Sauerstoff durch einen Schlauch durch die Nase. Da lag ich dann erstmal so circa eine Stunde. Dann kam auch der Arzt, sah sich nochmal den Zettel mit meinem Antibiotika mix an und meinte erstaunt "what a bomb". Er sagte, ich solle das nicht mehr weiter nehmen, das wäre zwar gut für den Magen aber nicht gut für die Lungen. Er schrieb mir noch Medikamente auf für den Notfall und dann bekam ich die Rechnung von 25.000 chilenischem...hm..Geld..da wir ja gerade erst angekommen waren, hatten wir noch kein Geld in chilenischer Währung und kannten auch den Wechselkurs nicht. Also hoben wir das Geld ab und ich beglich meine Krankenhaus Rechnung. 25.000 chilenische Peso entsprechen in etwa 32,50€, wie ich später herausfand. Also ein relativ günstiger Krankenhausaufenthalt. Essen konnte ich immer noch nicht, nach jedem Bissen, den ich versuchte, musste ich schnell die baños (Toiletten) aufsuchen. Abends ging es dann mit dem Bus nach Calama, wo wir nach zweieinhalb Stunden ankamen. Ich fühlte mich immer noch nicht gut, versuchte ein paar Kekse zu essen und suchte bis zum Abflug das Flughafenklo circa 11x auf. Die Zahl ist auch keine Übertreibung, sondern zusammengerechnet. Außerdem hatte ich Angst dass das Fieber zurückkehrt, jetzt wo ich das Antibiotika einfach abgesetzt hatte. Ich hatte aber Glück. Wir sind mit Umstieg in Santiago de Chile erfolgreich in Lima gelandet. In Santiago konnte ich das erste mal wieder was richtiges essen und zwar ohne dass ich direkt ins nächste Klo rennen musste und in Lima konnte ich dann auch wieder richtig atmen. Langsam hatte ich es wohl geschafft. Puhh...was für aufregende Tage.

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