Veröffentlicht: 14.05.2023
Holaa
Heute werde ich über zwei Ausflüge berichten, die ich gemacht habe.
Der erste war eine Weintour - auf dem Fahrrad. Hört sich nach keiner guten Idee an, vor allem, wenn der Wein gratis ist, und neben dem schmalen, holprigen Radweg ein ein Meter tiefer Kanal ist. Aber wie durch ein Wunder ist keiner reingefallen. Die Tour war für Studenten, und es waren viele andere Austauschstudenten dabei, die ich schon kannte. Wir sind zu zwei Bodegas gefahren und konnten seehr guten Wein verkosten, zwischen den Weinstöcken spazieren und noch dazu eine atemberaubende Aussicht auf die Berge zu genießen!!
Ausflug Nummer Zwei:
Ende April ging es nach Alta Montaña, in die hohen Berge. Eine brasilianische Freundin, zwei Kolumbianerinnen, ein Mexikaner und ich begaben uns auf eine Tour in die Anden - natürlich gemütlich im Bus.
Am Morgen wussten wir noch garnicht, ob wir überhaupt fahren können, weil es in den Bergen schon den ersten Schnee gab und die Straßen dann gesperrt werden. Aber wir hatten Glück, das Wetter war gut!
An dem Tag an dem wir die Reise unternahmen, staubte außerdem gerade der Zonda-Wind durch Mendoza. Der Wind selbst ist mir nicht so aufgefallen (nur mein Kopfweh), aber durch ihn wird es sehr trocken und warm, und es wird sogar empfohlen, drinnen zu bleiben. Die Luftfeuchtigkeit ist in Mendoza generell sehr niedrig, weil es im Grunde mitten in er Wüste ist, auch wenn man das in der Stadt selbst nicht merkt wegen der definitiv nicht einheimischen Bäume.
Anyways, während der Busfahrt konnten wir Staubwolken des Zondawindes bestaunen, und danach den Stausee in Potrerillos. Vorbei an der alten Eisenbahnstrecke ging es hinauf bis nach Uspallata, einem kleinen Dorf inmitten von goldenen Bäumen, die gepflanzt wurden, um die Bewohner vor dem Wind zu schützen.
Der nächste Halt war die Puente del Inca. Nein, die Inka haben hier keine Brücke gebaut wie ich zuerst gedacht habe (jedenfalls keine aus Steinen). Einer Legende nach haben sie eine menschliche Brücke geschaffen damit irgendeine wichtige Person den Fluss überqueren kann. Aber Fakt ist, dass die Inka wirklich in dieser Gegend unterwegs waren, und auch Opfer in den Bergen bereitet haben. Die Strecke, die wir gemütlich mit dem Bus befahren haben, haben vor 500 Jahren auch ein paar Konquistadoren und Generäle überquert, um Chile zu überfallen - und das zu Fuß.
Der nächste Halt war eine Aussichtsplattform auf den Aconcagua - der war leider bewölkt, deshalb haben wir nur den Fuß des höchsten Berges Amerikas gesehen, aber immerhin. Aber rundherum waren genug andere zu sehen.
Alle, die von Mendoza nach Chile fahren wollen, müssen die gleiche Route durch die Berge wie wir nehmen, denn es gibt nur eine Straße. Als wir also fast an der Grenze waren, sind wir abgebogen und steil den Berg auf einer Schotterstraße hochgefahren. Der ganze Bus ruckelte, und ich hatte ein bisschen Angst abzustürzen, aber es hat sich gelohnt. Oben angekommen wurden wir zwar mit Wind und -3 Grad begrüßt, aber die Aussicht war atemberaubend und faszinierend. Wir waren auf einer Seehöhe von 4000 Meter (zum Vergleich: der Großglockner ist 4000 Meter hoch). Ich konnte die Höhe wirklich spüren, denn nach ein paar normalen Schritten war ich aus der Puste als ob man gerannt wäre.
Die Kolumbianerinnen und Brasilianerin waren aus dem Häuschen, denn sie sahen zum ersten Mal Schnee in ihrem Leben!
Die Heimfahrt war sehr gemütlich, aber nach diesem Tag war ich sehr erschöpft, obwohl ich nur im Bus gesessen bin.
Hasta luego!