anna-en-argentina
anna-en-argentina
vakantio.de/anna-en-argentina

wandern, wein und wortsalat

Veröffentlicht: 26.04.2023

Buenaas

es gibt wieder mal ein Update - nach langer Pause. Ich kann kaum glauben, dass ich jetzt schon fast zwei Monate hier bin. Aber ich möchte mal erzählen, was bei mir so los war in den letzten Wochen:

Als erstes habe ich an einer Wanderung auf einen Berg, den Cerro Arco, in der Nähe von Mendoza teilgenommen. Es war ein Event für Austauschstudenten, deshalb hab ich seehr viele neue Leute kennengelernt, Brasilianer, Franzosen, Kolumbianer, Mexikaner... Wir waren um die dreißig Leute und sind mit dem Bus zum Fuß des Berges gefahren. Der Beginn war recht lustig, denn nachdem wir alle in den Bus eingestiegen sind, ist unser Reiseleiter plötzlich wie von der Tarantel gestochen weggesprintet. Mir wurde gesagt, dass er mit dem Auto nachkommen würde. Ok, todo bien. Nachdem wir alle beim Berg ausgestiegen waren, wusste keiner wohin, und der Reiseleiter kam erst eine halbe Stunde später daher. Darauf folgte ein 2 Kilometer langer, flacher Fußmarsch, und als dann endlich die echte Wanderung begann, waren wir extremen Wetterbedingungen ausgesetzt. Es fing gleich am Anfang an zu regnen, und weiter oben hörte der Regen zwar auf, aber es wurde nebelig und kalt. Aber zum Schluss war es das Wert denn am Gipfel/Umspannwerk angekommen hatten wir eine super Aussicht und die Sonne trocknete unsere nassen Rucksäcke. 

Der Weg zum Berg
Umspannwerk?

Am selben Abend besuchte ich noch ein Theater unterm Sternenhimmel: Ein Sommernachtstraum von Shakespeare. Es hat mir gut gefallen, nur es wäre sicher noch besser gewesen, wenn ich es auch verstanden hätte. Es stellt sich heraus, dass Shakespeare auf argentinischem Spanisch wahrscheinlich erst im Master unterrichtet wird.

Die meisten Leute kommen wahrscheinlich wegen dem Wein nach Mendoza, vor allem für den Malbec. Deshalb besuchte ich endlich eine der vielen Bodegas, natürlich mit Weinverkostung am Schluss. Fazit: Me gusta.

Am Ostersonntag hatten wir ein gemütliches Asado (dt. Grillfeier) im Haus mit meinen Vermietern und Mitbewohnern. Und wenn wir schon bei argentinischen Klischees sind: meine brasilianische Mitbewohnerin und ich haben uns ein Mate-Set gekauft. Mate wird hier überall getrunken, es gibt im Supermarkt mehr Mate-Auswahl als Nudeln, jeder läuft mit Thermosflasche im Arm herum, auf den Mülleimern ist extra mit Symbolen angeschrieben, wo man den Mate entsorgen kann. Für alle, die nicht wissen, was Mate ist, eine kurze Erklärung: Es handelt sich um einen Tee, der aber aus einem bestimmten Gefäß aus Holz mit einem Strohhalm aus Metall, mit einem Filter am Ende, getrunken wird. Man gibt die Yerba (Mate-Kräuter/Tee) hinein, und gießt danach heißes Wasser darauf. Easy. Ich finde es cool, dass Mate ein sehr soziales Getränk ist, denn man trinkt ihn normalerweise gemütlich mit Freunden. Und er macht wach.

Mate
Mate-Auswahl im Supermarkt

Jetzt wird es langsam Herbst in Mendoza. Das habe ich am MendoRock-Festival festgestellt, denn ich war definitiv nicht warm genug angezogen, aber die Musik hat mich eh aufgewärmt. Es sind einige Rockbands aus Mendoza aufgetreten. Falls wer reinhören möchte: https://open.spotify.com/track/1O8pPDkRrM26zjp6zMyJdT?si=Fr2Galc7RyqU63EtFl3gCA

Sind gleich zu Fangirls geworden

Was mich sehr freut ist, dass ich auch Verbindungen zur Französisch-Community habe. Jeden Dienstagabend findet die ‘Parlote’ statt, ein Französisch-Stammtisch. Ich bin mit meinen argentinischen Uni-KollegInnen hingegangen, habe aber auch schon einige französische AustauschstudentInnen kennengelernt. Ein bisschen verwirrend sind so viele Sprachen manchmal schon, vor allem, wenn man im gleichen Satz zwischen zwei Sprachen wechselt. Und ich merke, dass es doch noch seehr lange braucht, bis man wirklich wie Muttersprachler sprechen kann, denn oft ist es schwierig, Witze oder Umgangssprache zu verstehen. Aber dafür bin ich ja hier, ché.

Und was tut sich zuhause so? Vor ein paar Wochen hat meine Mitbewohnerin die Haustür mit ihrem Zimmerschlüssel zugesperrt (don't ask me how), und die Tür ist danach nicht mehr aufgegangen. Zum Glück haben wir noch eine zweite Tür, für die es jedoch nur einen Schlüssel gibt. Die Mitbewohnerin ist nachts fortgegangen, und ich habe ihr gesagt, dass sie mich anrufen kann, wenn sie heimkommt. Ok, um 5 Uhr ruft sie an und ich will ihr aufsperren, aber der Schlüssel ist einfach verschwunden. Ich habe überall gesucht, und musste dann meinen anderen Mitbewohner aufwecken, der den Schlüssel in seiner Hosentasche hatte.

Eine Woche später: Ich wache um 5 Uhr morgens auf. Es riecht verbrannt. Ich habe mir nichts dabei gedacht, wahrscheinlich hat jemand gekocht und ein bisschen was verbrannt. Als ich dann auf den Gang gegangen bin, war alles voll mit Rauch, und ich habe schon das Schlimmste befürchtet. Mein Zimmer ist im ersten Stock, also bin ich hinuntergegangen und am Ofen: Ein Topf, ein Hühnchen, pechschwarz. Meine Mitbewohnerin ist einfach eingeschlafen und nach 4 Stunden am Herd ist das Hühnchen sicher gut durch gewesen, und der Duft hat sich eine Woche gehalten. 

Letzte Woche: Wir hatten fast zwei Tage kein Gas, das heißt es gab kein heißes Wasser, wir konnten nicht kochen, und die Heizung auch nicht aufdrehen. Aber jetzt ist zum Glück wieder Gas da, todo bien.

Und zum Schluss noch ein paar random Fotos :)

Formas de Amar

Formas de Amar
Plaza Italia
Parque San Martín
Auf den Bus warten..
Da ist verhältnismäßig viel Wasser im Fluss
Meine Fakultät
Mein Viertel
Sonnenaufgang - Otro Amanecer


Antworten

Argentinien
Reiseberichte Argentinien
#auslandssemester#argentinien#mendoza