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Kroatien Teil 3: Der Süden

Veröffentlicht: 14.05.2021

Jetzt bin ich schon 4 Wochen in Kroatien und bewege mich immer weiter nach Süden. Das Inselhüpen mit Fahrrad habe ich erstmal abgebrochen: Es war wieder schön sich mit dem Rad zu bewegen, aber...anstrengend. (... die Kniee).

11.5. Dienstag. Nach der Ankunft mit der Fähre von Brac fahre ich erstmal zum Auto (alles unberührt und gut!) und dann in den Stadtwald und laufe zum Nugal Beach. Hier kann man FKK machen. Ich nutze einen Unterstand aus Strandholz und baue ihn weiter aus. In der Sonne halte ich es sonst nicht aus. Immer wieder gehe ich ins mit 17⁰C doch noch frische Meer. Um 17h radle ich noch mal durch Makarska zum Petrus, der Grotte und durch die 2 Gassen. Einkaufen und neuen Stellplatz finden. Ich fahre in die Höhe zum Botanischen Garten. Hier habe ich einen tollen Blick über die Stadt und die Inseln. 

12.5. Mittwoch, Makarska. Es schüttet und gewitterert. Soll ich im Auto frühstücken? Da kommt die Sonne, also raus. Mit den Wolken wandere ich auf dem alten Pfad, der zu den Hochalmen auf der Hochebene des Biokovo führte. Inzwischen gibt es hinten herum ein mautpflichtige Straße. 1150m steige ich in 3:40 auf. Die Wolken umspielen mich immer wieder, doch oben ist die Sicht frei. Aber wegen dem Wind auch kälter als gedacht. Nach einer Stunde steige ich Richtung Makar ab und auf 800m über den bewaldeten Sims. Hier mache ich im warmen erstmal ein Nickerchen. Kurz vor 18h bin ich erst wieder am Auto. Einkaufen und Stellplatz finden. Der ist an der Baustelle für einen neuen Ausguck am Ortsrand von Podgora. Erst nochmal ins kühle Nass, dann Kochen und zum Sliwowitz Gitarre spielen. 

13.5. Donnerstag, Podgora. Wieder Regen und Gewitter. Der Boden ums Auto ist so aufgeweicht, das ich direkt im Lehm versinke. Das macht Arbeit. Die Schuhe und die Fußmatte müssen nach dem Frühstück im Auto gereinigt werden.    Heute habe ich keinen Plan. Wohin? Was tun? Es wird ein Ruhetag mit Ortsrundgang durch Igrane. Von der Kirche oben an der Straße laufe ich zum Hafen und fahre 5km weiter in die schöne Bucht Velika Duba. Liegen, Schwimmen und Telefonieren. Dann ein Spaziergang nach Blato und wieder Liegen, Schwimmen und Telefonieren. Ich suche 2 Kitesurfenschulen in der Nähe heraus und frage per Email nach Kursen. Zum Essen mache ich mir den Rest von gestern warm und spiele wieder Gitarre. 

14.5. Freitag, Mala Duba. Zum Frühstück fahre ich in den nächsten Hafen Drvenik. Während ich auf der Bank sitze, wird um mich herum gefegt und die Fähre nach Hvar legt ab. Ich habe Nachricht von der Surfschule Neretva, dort kann ich Sonntag einen Kurs machen. Spontan entdecke ich auf der Karte einen Rundweg zur Ruine Gardine. Ich starte mit Regenschirm aber schon vor dem alten Friedhof wird es trocken und warm. Der Alte weg ist zum Teil Bett Kanzel für Downhill überbaut. Ein Mini Frosch schwimmt in einem kleinen Wasserschacht. Von der Ruine ist fast nichts über, aber man hat hier einen tollen Blick. Steg komme ich kurz mit einem Mann ins Gespräch, der auf Touristen wartet. Er bietet mir sogar Schnaps an. Leider sage ich spontan nein. Am Strand mache ich eine Mittagspause mit Bad. Hier kann man leider nicht übernachten, Alb fahre ich zum Friedhof in die Berge. Dort ist ein fast verlassenes Dorf mit Ruine und toller Bouleanlage. Ich mache viele Videoaufnahmen. Lautes IA kommt aus einem Gebüsch, ein Esel zeigt sich. Als ich ihn fotografieren will, geht er auf mich zu und ich habe Angst, dass er mich beißen will. Vermutlich wollte er auch nur spielen. Den Hangweg weiter finde ich einen tollen Stellplatz vor einer Datsche. Heute gibt es Hering in Senfsoße mit Kartoffeln und zum Nachtisch Feigenröllchen in Sliwowitz getränkt.

15.5. Samstag, Podaca. Zum Frühstück fahre ich in den Hafen von Brist. Unter dem Vordach eines Hotels sitze ich im Trocknen. Im ganzen Ort ist kein Mensch zu sehen. Bis 2 Uhr soll das Wetter regnerisch bleiben. Ich beschließe mit Regenschirm zum 773m hohen Iljia zu wandern, ca 2 Std. Ich parke bei einem gepflegten Gehöft. Auch hier kein Mensch. Schon nach wenigen Metern, im hohen Gras, sind meine Schuhe durchnässt. Den Schecken gefällt das feuchte Wetter. Bis zu einer Ruine im Wald, ist der Weg gut befestigt. Doch schon bald ist gar keine Spur mehr zu erkennen, und ich muss mir von Zeichen zu Zeichen selbst einen Weg suchen und auch die Zeichen sind nicht immer zu finden. Es ist viel anstrengender als gedacht, und ich kann meine Stöcke wegpacken, weil ich beide Hände zum Klettern brauche. Um 16h bin ich oben und  die Wolken reißen etwas auf, ich mache das Gipfelfoto und ein Nickerchen. Regen weckt mich und ich stecke voll in den Wolken. Jetzt sind die Steine wieder glitschig konnte ich rutsche beim Abstieg mehrfach aus. Zum Glück verletze ich mich nicht. Es ist schon 19 Uhr fahre das Auto nur noch zum nächsten Friedhof. Kochen und schlafen.

16.5. Sonntag, vor Ploče. Zum Frühstück halte ich auf dem Parkplatz über den Seen. Bei der Radrundtour um die Seen zeigt mir ein Kroate seinen Lieblingsplatz. Nach dem Einkauf bei Lidl besteige ich den Aussichtsberg Veliki Trovro. Auf dem neu angelegten Weg geht das heute ganz leicht. Neben dem riesigen Kreuz ist in jeder Himmelsrichtung eine Windorgel gebaut worden. Leider ist nichts zuhören und ich erfahre die Funktion erst nach der Suchen im Internet. Das nächste Ziel ist Metković. Auf dem Wege liegt die Ruine bei Opuzen. Hier gefällt es mir so gut, dass ich beschließe hier zu übernachten. Ich lasse das Auto stehen und radle nach Metković. Ich schaue mich an der Kirche und an der Promenade am Fluss um. Nichts Besonderes, aber gemütlicher kroatischer Sonntag. Die Leute sitzen auf Parkbänken und in den Cafés. Auf dem Rückweg, in Opuzen, entdecke ich 17 Wandgemälde. Neben der gepflegten Flaniermeile am Fluss und am Rathaus gibt es viele alte unschöne Betonruinen. Der Abend klingt gemütlich mit Kochen und Bier aus.

17.5.21 Montag, Opuzen. Bis 6:30h geschlafen. Das ist für mich lange. Gemütliches Frühstück am Stellplatz. Dann fahre in zum Neubau der Brücke. Sie soll die Umfahrung des bosnischen Hafens Neum auf dem Landweg möglich machen. Die Brücke wird von den Chinesen gebaut und anscheinend haben sie auch alles mitgebracht: sogar die Verbotsschilder sind auf Chinesisch. Leider wird gerade kein neues Brückenteil hochgezogen. Nur Kisten werden vom Schiff per (Auto)-Kran bewegt. Um 12 bin ich am richtigen Kitespot. Ich checke schon mal die Lage und schaue deutschen beim Lernen zu. Lovre übt mit mir ab 14h mit einem kleinen Kite an Land und dann auch mit dem 9m² im seichten Wasser. Ich soll der Kite im Windfenster von 9-15h ruhig bewegen können. Zum Baden fahre ich an einen Steg, aber zum Übernachten wieder zurück. Ich werde mit in die Runde einladen. Der Abend klingt gemütlich am Feuer aus.

18.5. Dienstag, Komin am Kitespot. Ich werde um 5:15 Uhr wach. Der Sonnenaufgang verspricht schön zu werden. Also ziehe ich eine Weste über und stelle mich auf die Mole. Erste Angler kommen und suchen Garnelen im Watt. Nach dem Frühstück bringe ich den Müll weg. Die Chipstüte, die ich aufheben will, bewegt sich plötzlich. Die Ratte hat mich gar nicht bemerkt, und ich kann sie ganz in Ruhe filmen. Jetzt sind es noch 5 Stunden bis mein Kurs weitergeht. Entlang der Neretva und durch die Obstplantagen radle ich nach Opuzen. Für die am Straßenrand aufgesammelten Bierdosen, komme ich einen Joghurt. Ich kaufe auch noch Alufolie, um die Verblendungen im Auto zu verkleiden. Dann geht der Kurs weiter. Heute ist der lange Marko mein Lehrer. Erste Lektion: Auf den Wind warten. Ich baue den Kite selber auf, beim Start ist aber irgendwas verdreht. Ich verstehe leider nicht was falsch war. Wir üben Starts und Landungen im Wasser. Der Wind ist leider zwischendurch sehr schwach, und der Kite lässt sich dann schwer drehen. Bevor der Wind wieder ganz einschläft, übe ich noch bodysurfen. Am Nachmittag ist keiner im Lager. Ich spiele für mich Gitarre und koche. Den Sonnenuntergang beobachte ich vom Fluss aus.

19.5. Mittwoch, Kitesurfschule Neretva. Kitesurfen lernen ist eine Geduldsprobe. Für 13 Uhr haben wir uns verabredet. Bis dahin radle ich nach Ploče. Das erste Stück geht entlang der Neredva. Dann muss ich leider über die Brücke auf der Hauptstraße fahren. Ein Stück der anschließenden Nebenstrecke führt durch zwei Tunnels, sie sehen doch sehr nach alter Bahntrasse aus. Ploče gefällt mir nicht wirklich. Der Kirchplatz ist groß und hell aber hat keine Atmosphäre. In den betonierten Sportanlagen dahinter kann ich mein Wasser auffüllen. Eine Weile sitze ich am Strand mit Blick auf die Industrieanlagen und telefoniere. Dann tausche ich noch die gesammelten Bierdosen gegen Lebensmittel und radle zurück zum Camp. Noch kommt der Wind aus Süden und Lovre sagt wir müssen warten bis der Wind um 4 Uhr dreht. Ich habe mich also zu früh angezogen und wechsle wieder. Solange bastle ich an der Verdunklung für den Dacia. Die Pappen beklebe ich mit Alufolie. Dann kommt Mark 3 Uhr und sagt jetzt könnten wir es probieren, aber der Wind schläft wieder ein. Eine halbe Stunde später ist er dann so stark, dass ich mich erstmal dran gewöhnen mus. Wir üben entlich das Starten mit dem Board. Es klappt leider gar nicht!  Ich bin etwas gefrustet! Das habe ich mir leichter vorgestellt. Ich schaffe es immer nur kurz aufs Bord und falle dann wieder nach hinten zurück. Einmal zieht es mich auch so nach vorne, das meine Kappe und eine Kontaktlinse weg ist. Genug für heute. Mir ist kalt und ich habe keine Geduld und Kraft mehr. Raus aus den nassen Klamotten und etwas Warmes essen. Neue Reisende aus Aalen kommen an und wir halten Smaltalk. Nach dem Sonnenuntergang gehe ich direkt schlafen.

20.5. Donnerstag, Neretva Mündung. Warten auf Wind. Um 11h könnte es heute losgehen. Deshalb bleibe ich den Vormittag hier. Schaue den Lokals bei Muschelsammeln zu, filme einen Einsiedlerkrebs und befreie einen kleinen Fisch aus einer Bierdose. Dann verkleide ich weiter die Fensterverdunklung mit Alufolie. Um 11h kommt kein Surflehrer. Erst um 13:30 gehen wir mit Kite und Bord ins Wasser. Lovre bricht aber sofort ab, weil es bei dem böigen Wind zu gefährlich für mich als Anfänger ist. Die anderen freuen sich und springen um die Wette. Alles Warten nützt nichts, wir packen den Kite wieder ein: morgen soll es gut werden. Ich bin gefrustet und langweile mich. Zum Glück lädt Benni noch zu einer Bootsfahrt in den Sonnenuntergang ein. Wie wild romantisch! Zum Abschluss machen wir noch ein Lagerfeuer und ich spiele etwas Gitarre, halt die 7 Lieder, die ich auswendig kann. 

21.5. Freitag, Kitespot Neretva. Kurz nach Sonnenaufgang bin ich wach und beobachte die Vögel, wie sie bei Ebbe fischen. Die Zeit bis zum Lehrgang verbringe ich im Internet (ich schaue mir intensiv die Aufnahme von Linda bei Rock für Inklusion, der Lebenshilfe Bochum an) und auf der Sandbank. Dabei entdecke ich einen großen bunten Krebs. Heute ist der Wind günstig und nach vielen, vielen Versuchen und zwei Pausen zum Kraftschöpfen, komme ich aufs Bord. HURRA! Nach rechts klappt es jetzt schon ganz gut, links und die Wende muss ich noch üben. Ziel erreicht. Vielleicht mache ich auf dem Rückweg noch einmal weiter, aber jetzt brauche ich erstmal eine Pause. Alles tut weh: die Füße von der Schnalle, die Knie vom Fallen auf Muscheln und der Rücken! Ich schneide mit Peter das Gemüse und Moni kocht für uns. Wir essen gemeinsam mit Bene. Ein schöner Abschluss der Kurswoche.

22.5.21 Samstag, Kitespot Neretva. Heute ist es wolkig und ich frühstücke in lang zum fünftenmal auf der Bank vor der Bude von der Kitesurfenschule. Es wird Zeit, dass ich weckkomme! Noch schnell die Vorräte auffüllen und Wasser tanken. Ich bin früh an der Fähre, kaufe für 20€ das Ticket und stelle das Auto in die kleine Schlange. Ich drehe mit dem Rad noch eine Runde, entdecke aber nichts spannendes. In den Hafen komme ich nicht rein, so kann ich den großen Kran erst bei der Ausfahrt von hinten sehen, nach dem wir an Stahl- und Kohlebergen vorbei sind. In Trpanj empfängt uns die Madonna. Sie steht auf schiefen Felsplatten und ich muss richtig klettern um ihr näher zu kommen. Der Küstenweg ist hier rollstuhlgerecht. In der Bucht finde ich keine schöne Badestelle, so esse ich nur mein Müsli um fahre zu Baden nach Orebić. Ich habe heute noch Datenvolumen über und höre über wdr2 den spannenden Abstiegskampf in der 1. Bundesliga mit. Dann sschaue ich noch nach dem Kitespot, entdecke aber die Surfer erst, als es nach Lovište den Berg hoch geht. Heute stellte ich mich auf den groben Schotter am westlichen Ende der Küstenstraße von Lovište. Nach dem Kochen und Essen kommen noch Hundehalter vorbei, sonst ist es ruhig hier und ich mache auch noch einen kleinen Strandgang über die Felsen. 

23.5. Pfingsten, Lovište 

Nach dem Frühstück in Lovište parke ich das Auto an der Kirche in Karmen. Hier startet mein Rundwanderweg zum Elia auf 961m. Der Reiseführer empfiehlt die Wanderung im Uhrzeigersinn zu machen. So starte ich am Hang entlang Richtung Norden und erreiche als erstes das Franziskanerkloster. Gerade ist der Gottesdienst beendet und ich habe Gelegenheit in die Kirche zu schauen. Der Weg steigt nun moderat an und zieht sich am Hang entlang auf eine Hochebene. Noch ist der Berggipfel in Wolken gehüllt und ich laufe durch einen Nebelwald. An der Schutzhütte mache ich so lange Pause bis die Sonne durchkommt. Auf dem Gipfel bin ich dann voll im Wind, der bläst mir fast die Mütze vom Kopf. Je weiter ich auf dem Grad nach vorne gehe, desto besser kann ich auf die Küste von Orebić gucken. Immer wieder treiben noch Wolkenfetzen durch und verhüllen die Sicht, was die ganze Sache aber auch interessanter macht. Gegen 16 Uhr beginne ich mit dem Abstieg. Den Bogen zur Schutzhütte kürze ich durch querfeldein gehen ein wenig ab. Von denen angekündigten Wildpferden ist auf der Hochweide leider nichts zu sehen. Der Rückweg ist gut zu gehen, doch durch den langen Bogen aber auch weiter als gedacht. Um 7 Uhr bin ich wieder am Auto. Noch noch spielt eine Familie hier, trotzdem werde ich hier kochen und übernachten. Der Abend ist sehr mild und ich kann ohne frieren dem Mond zu gucken.

24.05. Pfingstmontag, Orebić. Ich lasse das Auto in Orebić stehen und fahre mit dem Fahrrad und der Fähre nach Korčula. Noch im Morgenlicht erkunde ich die Altstadt. Sie liegt auf der Halbinsel und ist im Schachbrettmuster angelegt. Die anderen Fahrradfahrer, die mit mir auf der Fähre fahren, sitzen nun in den Restaurants an der Promenade. Ich fahre noch ein Stück oberhalb der Stadt, von wo ich einen schönen Blick auf Korčula habe. Nach Postrana muss ich ordentlich in die Pedale treten, die Steigung beträgt 10 %. Dort auf dem Friedhof entdecke  ich einige schöne Skulpturen und eine offene Gruft: Gruselig. Jetzt wird es ländlich. Nach den Olivenhainen mit den alten Mauern, geht es durch Weinberge, und dann runter zum Strand. Hier ist leider kein Schatten und ich halte es nur im Wasser aus. So wechsle zur Nordküste. Hier ist es zwar felsig, aber auch schattig. In Lumbarda gönne ich mir ein großes Eis. Für den zweiten Rundgang durch Korčula bleibt mir gar nicht mehr viel Zeit, um 20h geht die Fähre. Jetzt könnte es eigentlich einen schönen Sonnenuntergang geben, aber leider sind zu viele Wolken da. Zum Schlafen fahre ich gar nicht aus der Stadt sondern bleibe oberhalb des Strandes Trstenica. Mit dem Rauschen des Meeres schlafe ich bei Mondenschein ein.

25.5. Dienstag, Orebić. Da ich noch innerhalb der Stadt über dem Strand übernachtet habe, stehe ich früh auf und gehe noch vor Sonnenaufgang schwimmen. Schon beim Frühstück zeigt die Sonne was sie kann. Ich fahre die Küstenstraße über die Halbinsel nach Osten und habe immer wieder schöne Ausblicke. Bei Potomje geht es durch einen kleinen Tunnel. Die ganz kleine Straße führt durch Weinberge und leuchtenden Ginster. Im idyllischen Trstenik könnte man auch verweilen. Ich genieße den Blick von Mole und der kleinen Kapelle auf der Anhöhe. Auf der Weiterfahrt nach Ston wird viel für die neue Brückenverbindung gebaut. In Ston besichtige ich zuerst das Fort und besteige dann die Mauer. Für den 2 Gang über die Mauer fahre ich mit dem Fahrrad nach Mali Ston, dabei wird mir sehr warm und ich genieße ein Bad. Wieder auf dem Festland wird die Suche nach einem Übernachtungsplatz an der Küste schwieriger. Inzwischen sind viele Campingplätze geöffnet, und ich möchte mich nicht dazwischen stellen. In Slano schick mich der Navi einen ganz schmalen Weg auf dem ich stecken bleibe. Ich muss rückwärts wieder über eine ganz schmale Brücke fahren, der Schweiß bricht mir aus. Aber geschafft, und jetzt schnell ins Wasser. Das Bier ist warm geworden. Ich lege es zum Kühlen ins Meer. Eins schwimmt mir doch tatsächlich weg, und ich finde es erst nach langem Suchen viel weiter entfernt wieder als ich dachte. Zum Übernachten fahre ich wieder ein Stück zurück, doch der ausgesuchte Platz ist schon von einem Pärchen besetzt. Also noch ein Stück zurück. Hier stehe ich gut und genieße den Sonnenuntergang beim Kochen.

26.5. Mittwoch, Slano. Ich liege bei geöffneter Tür im Dacia und erstelle ein Gif und diktiere das Tagebuch, als Patricia plötzlich von der Seite Guten Morgen sagt. Sie kommt schon seit 20 Jahren an diese Stelle in Kroatien und freut sich dem covid in Deutschland etwas entkommen zu sein. Hier macht sie sonst immer Yoga. Zum Frühstück ist sie schon leider mit der Freundin verabredet, so frühstücke ich hier alleine. Mein erstes Bad nehme ich spontan in der Bucht von Soline. Vor Dubrovnik geht es über eine große Brücke. Etwas spät fange ich mit der Parkplatzsuche an. Einmal will ich schon los radeln, als vor mir eine schwarze Limousine und Personenschutz die Straße blockieren. Dann entdecke ich das Halteverbotsschild und suche lieber einen anderen Parkplatz. Fündig werde ich erst oben in Bosanka auf dem Weg zum Aussichtsberg Srđ. Von hier aus kann ich jetzt mit dem Fahrrad runter brausen, nur rauf werde ich wieder ins Schwitzen kommen. Der Blick auf Dubrovniks alte Stadtmauern ist grandios. Durch den Festungsgraben erreiche ich das Westtor. Hier sind jetzt zwar einige Touristen aber für Dubrovnik ist die Stadt echt leer. Über die breite Hauptgasse gehe ich zum Hafen. Gestern wurden die Bänke neu gestrichen, ich prüfe ob die Farbe trocken ist. Kurz überlege ich ob ich mir die Tageskarte für die Museen kaufe, entscheide mich aber, alles nur von außen anzuschauen. Entlang der südlichen Mauer gehe ich durch die kleinen Gassen. Es gibt zwei Durchgang zu kleinen Stränden mit gemütlichen Bars. Ich gehe aber erst am Westtor beim Fort baden. Im zweiten Durchgang erkunde ich den nörtlichen Gassen. Besonders gemütlich ist die mit den vielen Restaurants. Genug gesehen. Ich radle noch kurz in die Vorstadt und kaufe mir eine neue Speicherkarte für meine vielen Bilder, dann geht es über die enge Hauptstraße wieder zurück Richtung Auto. Ich habe immer einen Blick im Rückspiegel, die Autos fahren doch recht dicht an mir vorbei. Das letzte Stück, die Serpentinen hoch, ist noch mal richtig steil, aber ohne Autoverkehr. Zum Kochen gehe ich mit der Kiste zu einer Stelle mit Blick auf Dubrovnik. Nach 6 Uhr radle ich dann die restlichen 150m bis zur Seilbahnstation hin auf. Hier genieße ich den tollen Blick und den Sonnenuntergang und mache ein Bild nach dem anderen. Erst, als der Vollmond schon aufgeht rolle ich zum Auto zurück.

27.5. Donnerstag, oberhalb von Dubrovnik. Heute bin ich schon um 5 Uhr wach, so fahre ich noch mal mit dem Auto zur Seilbahnstation hinauf und schaue mir in Ruhe den Sonnenaufgang an und frühstücke hier. Heute will ich die Radtour aus dem Reiseführer zu und Burg Sokol machen. Auf dem Wege dorthin fülle ich in Mlini erst einmal das Wasser auf und gehe bei der Gelegenheit auch schwimmen. Eigentlich startet die Tour bei Cavtat, doch die Suche nach einem schattigen Parkplatz führt mich am Flughafen vorbei immer weiter das Tal hinauf, bis nach Gruda. Die ganze Route wäre mir heute, glaube ich, auch zu viel gewesen. Durch Felder und Weinstöcke erreiche ich ein offenes Tor. Nach einem offenen Tor kommt meistens noch ein geschlossenes. So frage ich mit Gesten die Leute, die am Weinstock arbeiten, ob ich hier durch kann. Sie nicken. Doch wenige Meter weiter stehe ich am geschlossenen Tor und muss das Fahrrad drüber heben. Die kleine Abenteuertour geht mit einer Flussquerung in der Furt weiter. Die schöne alte Mühle liegt etwas versteckt. Heute ist wieder Männergruppe und wir haben Video Konferenz. Ich grüße die Männer kurz. Das Restaurant dahinter ist noch ohne Besucher und die in Tqrachten leidete Bedienung schaut, ob ich der erste Gast bin. Mit Ulla wäre ich hier bestimmt eingekehrt, aber alleine fahre ich lieber weiter und esse mein Müsli oben auf der Burg. Bis dahin heißt es aber noch 250 Höhenmeter überwinden und schwitzen. Sokol ist die kleinste Burg die ich je besichtigt habe. Schon der Zugang ist nur eine schmale steile Steintreppe. Aber alles ist frisch renoviert und schön hergerichtet. Obwohl ich in jeden Winkel schaue bin ich mit der Besichtigung schnell fertig. Due Weiterfahrt gestaltet sich einfach, weil es meistens bergab geht. Dabei entdecke ich ein Gehöft mit zig R4, alle gut hergerichtet für eine Rallye oder Ausfahrt. Da muss ich Willi erstmal ein paar Bilder schicken. Mit dem Auto geht's von Gruda nach Cavtat. Dort wieder mit dem Rad an den Strand und über die schöne Promenade einmal um die Halbinsel. Wie schön diese Orte doch sind, wenn nicht Ströme von Touristen die Straßen verstopfen. Alles sieht sehr einladend aus. Leider ist hier kein Platz zum Übernachten und ich fahre die Küstenstraße weiter auf der Suche nach einem Schlafplatz. Ich lande zwischen Hotelruinen in der Bucht Kupari. Zeitgleich kommt der 70-Jährige hinkende,  weißhaarige Bade Hieronimo hier an, und erzählt mir von seinem Traum als Straßenmusiker in Europa weiterzuleben. Kroatien sei noch immer sehr vom Kommunismus geprägt und und er sei von Geiern umgeben. Ich wärme meine Essensreste auf und er spielt Gitarre. Gerne würde er seinen Polo gegen einen Mercedes tauschen, da muss ich ihm eben das Lied Mercedes-Benz von Klaus Lage beibringen. Auf einem alten Umschlag schreibe ich ihm den Text und die Griffe auf. Mehr liegt ihm aber der italienische spanische Stil. Ich bin so im Gespräch, dass ich gar nicht mitgekriegt,  dass die Sonne untergegangen ist. Mit ihm fahren seine Bekannten und gleichzeitig kommen jüngere Leute an. Es bleibt aber ruhig und nach einem Strandgang schlafe ich schnell ein.

28.5.2021 Freitag, Kupari bei Cavtat. Der Tacho hat einen Kilometerstand von 145824 und die Rückreise beginnt. 

Ende Teil 3


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