Veröffentlicht: 15.04.2021
14.4.2021 Mi, Hattingen. Die kleinen Veränderung am Dacia sind abgeschlossen: der Fahrradträger ist jetzt an der große Hecktür montiert und die Box auf der Fahrerseite hat noch einen Eingriff bekommen. Ich packe das Auto, mache einen Corona Schnelltest und starte um 12:30h mit dem Ziel Kroatien. Die 1200km will ich in 3 Etappen bewältigen. Heute geht es über die A45 und den Vogelsberg nach Schletzenhausen/Hosenfeld bei Fulda zu Conny und Theo. Auf der Fahrt wechseln Sonne und Schneeschauer ab und die rote Kontrollleuchte für den Katalysator geht auch wieder an. Ich will sie als Begleiter akzeptieren. C&T sind auf den Hund gekommen so gibt es zwischen Tee und lecker Essen auch Spaziergang mit langen Gesprächen, schließlich haben wir uns seit meiner Reha nicht mehr gesehen.
15.4.21 Do, Schletzenhausen. Ich fahre nach dem gemeinsamen Frühstück und der Gassirunde weiter. Eine Pause mache ich im hübschen Bamberg. Schnell ist das Rad startklar und ich erkunde klein Venedig, den Markusberg, den Dom und die kleinen Gassen. Der Verkehr ist die ganze Zeit flüssig. Hinter München kaufe ich die Autobahnplaketten für Österreich und Slowenien. Jetzt noch volltanken und ich bin für den Trasit gerüstet. Heute schlafe ich unter dem Hochstaufen, es ist um die 0⁰C und es gibt eine kurze Graupelschauer. Da brauche ich eine Wärmflasche.
16.4.21 Do, Piding von der österreichischen Grenze. Um 5:30 schellt mein Wecker ⏰: jetzt heißt es, nicht aus dem Zeitplan kommen, denn mein Test läuft um 11:50h ab. Ich muss aber erst mal Eiskratzen! An der Grenze stauen sich nur die LKW. Ich werde durchgewunken. Die Autobahn ist ganz frei und ich kann beim Fahren die leuchtenden Berge bewundern. Vor den Tauerntunnel lege ich einen kurzen Stop ein und schmiere mir ein paar Brote, dabei frieren mir bald die Finger ab. Auf dem Rastplatz liegt auch noch Schnee. Hinterm Tunnel geht es runter zu den Kärntener Seen und es wird wärmer. Wieder bezahlen, diesmal für den Karawankentunnel und schon bin ich in Slowenien. Jetzt fahre ich an Orten vorbei, an denen ich im Sommer noch mit Ulla war: Bred, Ljubljana, Crni Kal und Isola. Hier endet die Autobahn und es geht runter zu den Salinen. 11h bin ich an der Kroatischen Grenze und zeige gut gerüstet meinen Coronatest vor. Alles klar, ich darf rein. Das hat ja gut geklappt, noch 50min vor dem Ablauf! Erstmal zum Meer. Ich wähle Umag. D Urlaub kann beginnen! Nicht viel los, aber für die Parkplätze wollen sie Geld. Ich habe ja mein Rad dabei und suche etwas außerhalb einen kostenlosen und starte von dort. Ich radle an der Küste entlang nach Norden, stoppe hier und da in einer ausgebauten Bucht, dabei halte Ausschau nach einem Geldautomat, Lebensmittelladen und offenem Campingplatz. Nach dem ich Geld gezogen habe, treffe ich Richard. Er führt mich Lighthousecamp. Der liegt ganz schön und ich checke schon mal ein, wähle einen günstigen Platz für 18€, (zu zweit hätte es 23€ gekostet, alleine reisen ist immer teurer) und bekomme die Karte für die Schranke. Jetzt kann ich beruhigt meine Küstetour fortsetzen. Überall wird gebaut, doch ich finde tatsächlich noch ein unbebautes Stück mit Wald. Hier breite ich die Omma, Ullas Picknickdecke aus und mache erstmal bei Mövengeschrei und Wellenplätschern ein Nickerchen. Auf dem Rückweg zum Auto kaufe ich im Konzum ein und drehe noch ne Runde durch Umag. Auf dem Camp kommt beim Kochen Richard vorbei und wir wollen uns später noch auf ein Bier treffen. Doch daraus wird nichts. Nach meinem Essen und den Fotos vom SU ist er feste am Schlafen. Ich mache mir eine Wärmflasche und krieche in den Schlafsack, der Tag war auch voll genug!
17.4.21 Freitag Umag. Heute lasse ich es ruhig angehen. Zum Frühstücken gehen ich unterhalb des Leuchtturms an den Strand. Hier hängen 2 Boote in der Luft, typisch für die Gegend. Dann nutze ich das WiFi und bearbeite meinen Blog, das braucht ja auch immer Zeit und sonst kommen ich später nicht mehr hinterher. Gepackt fahre ich mit dem Auto zum Parkplatz vom Camp Sirena. Der hat sogar auf. Zu Fuß oder mit dem Rad darf man aber immer durch. Heute laufe ich die 3km zur Altstadt von Novigrad. Hinter dem Sporthaven geht die Stadtmauer bis zum Strand. Treppengeländer führen am betonierten Strand ins Wasser. Aber da traut sich bei den Temperaturen niemand rein. Schön ist der Blick von der Galerie auf der Stadtmauer. Die Kirche ist leider zu. Am Fischerhafen ist das Restaurant sogar gut besucht, sonst sind die ganzen Restaurants an der Promenade geschlossen und menschenleer. Trotz Verbot will ich heute mal nach einem Platz zum Wildcampen ausschau halten, obwohl es ja einfach wäre direkt auf den Campingplatz zu fahren, wo ich gerade parke. Auf der Karte habe ich südlich die Bucht Bosuja ausgeguckt. Es gibt dort hin eine Schotterpiste und reichlich Campingverbotsschilder, aber ich treffe dort Heiko aus Eitorf und er macht mir Mut es zü probieren, denn er steht auch schon zwei Nächte hier. Und es ist wunderschön: Wasser auf beiden Seiten. Hier kann man also vielleicht SU und SA sehen. Dann das Abendprogramm: Essen kochen und Wärmflasche machen, nach dem schönen SU in den Schlafsack kriechen und noch Fotos bearbeiten und speichern.
18.4.21 Samstag, Badeinsel nördlich von Poreč. Ich frühstücke mit Heiko vor seinem 4x4 Toyota lasse das Auto stehen und radle nach Motovun. An der Küste entlag, an den Resten einer römischen Villa vor bei und dann hoch nach Tar. Ich habe den Eindruck, über all, wo es nicht verboten ist, wird gebaut, Hauptsächlich Appartements. Tar hat aber noch einen alten Kern. Ich halte mich aber nicht lange auf, sondern radle runter zur Mündung der Miran über die blaue Zugbrücke. Die Miran ist im unteren Bereich komplett eingereicht und begradigt: eigentlich langweilig. Und der Weg ist geschottert: also eher anstrengend und langweilig. Aber ich kann drei Schwäne bei ihrem Machtkampf beobachten und eine Schafherde mit jungen Lämmern. Nach 10 km kann ich auf die asphaltierte Landstraße wechseln und erreiche die Parenzana-Trasse, die wiederum geschottert bis zum Tunnel bei Motovun bergauf führt. Der Tunnel ist ein Erlebnis: Er wird solarbetrieben und mit Bewegungmeldern geschaltet beleuchtet. Ich fahre aber erstmal für mehrere Sekunden ins Dunkle, bis das Licht angeht. Hinter dem Tunnel geht es tierisch steil bis zur Stadtmauer bergauf. Aber es lohnt. In den kleinen engen Gassen könnte ich noch länger verweilen, aber ich habe noch 50km vor mir. Und bis Vizinada geht es noch 364hm hoch. Runter bin ich erstmal den Schotter leid und nehme bis zur Grotta Baredine die Hauptstraße. Kurz vor Poreč verlasse ich die Trasse und radle an der Küste entlang zurück zur Halbinsel. Heiko ist weg, aber es gibt wieder einen tollen SU.
19.4.21 Sonntag auf der Badeinsel nördlich von Poreč. Heute will ich es ruhig angehen, war gestern doch anstrengend. So gebe ich den Plan auf, den nördlichen Teil der Varenzana-Trasse bis an die Slowenische Grenze auch noch zu radeln. Entlich ist es morgens schon mal etwas warm ind ich beschließe baden zu gehen. Auf der Ostseite ist das Wasser aber sehr flach und ich kann nur eintauchen. Im Westen klappt es dann richtig: brr, kalt aber macht Spaß.Ich fahre nach Poreč und parke außerhalb an einer Siedlung und radle in die Altstadt. Entlang der Stadtmauer lande ich erst vor dem Römerhaus mit Holzbalkon und dann vor dem Museum des alten Bischofsitzes mit der Eufazijena Basilika. Hier gibt es alte Mosaike, Gräber und einen schönen Blick vom Glockenturm. Nach dem Einkauf bei Lidl und tanken will ich die Jama-Grotta Baredine besichtigen. Hatte ich mir eigentlich schon für vormittags vorgenommen, aber vergessen. Das wäre besser gewesen, den jetzt ist sie geschlossen. Umsonst hingefahren, Mist. Also fahre ich wieder nach Süden und schaue mir vor und in Vrsar Skulpturen an. Der Park ist etwas steif mit seinen Metallplastiken. Aber die zu bauen, mus viel Arbeit gewesen sein. In Vrsar sind die Skulpturen etwas versteckt, aber ich finde sie und sie sind auf tollen Aussichtspunkten. Der Schutzengel mit den versunken Igeln im Meer ist besonders schön. Wolken ziehen auf. Schnell zum Auto und es schüttet, als ich den Fjord Lima umfahre. Der ausgeguckt Übernachtungsplatz liegt in einem Vogelschutzgebiet. Also fahre ich lieber etwas weiter und finde eine gute Parkbucht bei Luka Veštar, südlich von Rovinj. Jetzt ziehen die Wolken ab und ich habe einen schönen SU mit Blick auf kleine Boote.
20.4. Dienstag, Rovinj. Zum Frühstück fahre ich in die Sonne auf den Parkplatz vorm Campingplatz. Es ist immer noch so kühl, dass ich keine Sorge haben muss , dass die Butter schmilzt. Am Strand entlang radle ich nach Rovinj und finde viele schöne Badestellen. Aber noch ist es zu frisch, ich setze mich und telefoniere viel. Meine Mutter geht heute das erstmal in die Tagespflege. Wie ich höre läuft Dank der Unterstützung meiner Töchter alles gut:das beruhigt! Rovinj bietet einen super Anblick. Hier könnte ich ganze Fotobände füllen. Im Westen ist eine kleine Grotte unter der Promenade, da gehe ich schwimmen. Später kommen noch zwei Frauen, eine sehr beleibte und sie singen beim Baden, ich dagegen schnatter eher. Aber ich gehe dafür zweimal rein! Oben in der Altstadt ist der Schrein der Märtyrerin Eufenia. Sie ist schon um 300 für ihren Glauben gestorben und der Schrein ist mehrfach gewandert/gestohlen worden. Bunte Bilder erzählen die Geschichte. Bei der Abfahrt in die Altstadt lege ich mich auf dem Schotterweg hin, kann mich zum Glück noch etwas mit dem Bein abstürzt, so dass ich mit einer kleinen Schürfwunde davon komme. Abends treffe ich mich wieder mit Heiko etwas nördlich, wir kochen und spielen noch nach SU Gitarre bis uns die Finger frieren.
21.4.21 mein Geburtstag, nördlich von Rovinj. Das Handy bimmelt in einer Tour. Schön, dass so viele Freunde an mich denken. Die Sonne kommt langsam über die Bäume und wir frühstücken gemütlich. Ich gucke südlich von Rovinj einen Strand aus, kaufe auf dem Wege noch Geburtstagskuchen und Bier und muss dann feststellen, dass der Strand abgesperrt ist: Campingplatz. Über neuer Straße und Schotterpisten kommen ich in die nächste Bucht. Ein Kiefenwald schützt vor dem Wind und hier kann man baden und gut stehen. Den Standort schicke ich Heiko. Jetzt drehe ich aber erstmal eine Runde mit dem Rad: Bale ist das Ziel. Was man auf einer Radtour alles entdeckt! Aus der Schlammpiste wird eine gepflasterte Promenade. Zwischen den Olivenbäume steht ein altes rundes Steinhaus. Ein stillgelegter Steinbruch taucht auf. Den will ich mir auch näher ansehen. Dabei stolper ich fast über einen alten dicken Haken, der aus den Felsen ragt.Ich mache Fotos an der Felskante und will in den Steinbruch absteigen und denke noch, Vorsicht, da ist wieder ein Eisen, da bewegt es sich und entpuppt sich als eine fast zwei Meter lange Schlange. Wir beobachten uns dann eine Weile, bis sie sich verkriecht. Glück gehabt! Bale ist ein kleiner Ort, der kreisförmig um das Castel mit Kirche angelegt und mit grauen Bruchsteinen erbaut wurde. Wieder bin ich alleine unterwegs und habe nach 30min alle Gassen gesehen. Auf der Straße zurück zum Strand gibt es 12 Skulpturen zur berühmten Denkern, von Aristoteles über Marie Curie bis Nelson Mandela. Sie laden zu Selfies ein. Durch Zufall entdeckte ich noch große Bunker-und Geschützanlagen auf der Anhöhe bevor ich plötzlich am Strand stehe, aber leider weit vom Auto entfernt. Nun dann schiebe und trage ich halt mal das liebe Fahrrad. Danach gönnen ich mir den Geburtstagskuchen mit Kaffee und gehe Baden. Da kommt auch Heiko und wir teilen den Kuchen. Abends teilen er dann seine Nudeln mit mir, weil mein Kocher plötzlich streikt. Während er Gitarre spielt zerlege und reinige ich den Kocher, bekomme ich aber nicht ans laufen. Ich gebe erstmal auf und wir trinken noch gemeinsam ein Bier im Su.
22.4.21 Donnerstag, Uvala Sveti Benedikt bei Bale. Heute mache ich mal gar nichts: Ruhetag! Blogeintrag, Baden, Sonnen, Gitarre spielen, Essen kochen (Pfannkuchen, ist schon eine Herausforderung auf dem Campingkocher), und Bierchen trinken im SU.
23.4.21 Freitag, immernoch die Bucht bei Bale. Nach dem Frühstück verabschiede ich mich von Heiko. In Vodnjan fülle ich an der Tanke erstmal Wasser auf und schaue mir dann der höchsten Kirchturm von Istrien und einen Park mit mehreren Kanzun. Der Bahnhof liegt etwas verloren am Ortsrand und ist lange nicht umgebaut worden. Was mich wundert, sind die vielen großen Wandbilder in dieser verschlafenen Stadt. Über die Landstraße geht es abwärts nach Pula. Schon von weitem ist viel Industrie zusehen und schwarzer Rauch zieht von Osten über die Stadt. Ich finde am Ortseingang einen Parkplatz und radle zur Arena. Sie ist nicht zu übersehen. Woh! Man kann sie gut umrunden, das reicht mir, rein muss ich nicht. Ganz Pula ist untertunnelt, aber die Straße Zero ist geschlossen. Ich fahre durch den Triumphbogen zum Forum und am Hafen entlang zum Aussichtspunkten. Alles gesehen? Dann raus aus der Stadt und ans Meer. Der ausgeguckte Parkplatz am Strand Soline ist sehr offen. Nach einem Küstenspaziergang suche ich mit dem Rad einen bessere Stelle zum Schlafen, gucke am FKK und am Hafen, finde aber nichts. Auf der Barterrasse koche ich nachdem die Sonne hinterm Berg verschwunden ist. Der Kocher muckt schon wieder. Ich glaube, die Kupplung an der Flasche öffnet nicht richtig. So dauert es länger bis der Essen kann und mir wird kalt. Ab in den Schlafsack.
24.4.21 Samstag, Strand Soline. Ich fahre das Auto wieder ein paar Meter vor in die Sonne und frühstücke gemütlich. Dann fahre ich bis Permantura und steige aufs Rad um. Die ausgewiesenen Rad/Wanderweg sind eher was fürs Mountainbike, aber ich komme durch. Zuerst den Dinopfad mit tierischen Begegnungen. Dann heißt es die Dinofußabdrücke auf der Felsplatte am Strand finden. Ganz im Süden kletter ich zu den Buchten und Höhlen herab. Das Blau des Wassers ist faszinierend und der Leuchtturm ein Foto wert. Um ½2 mache ich Badepause, wobei das Sonnenbaden der entspanntere Teil ist. Das Wasser ist leider noch soo kalt. Hinter mir wird schon der Grill angemacht. Ich radle noch die Ostküste ab. Wieder am Auto, entscheide mich noch nach Norden zu fahren um morgen den Vojak zu besteigen. Auf dem Wege liegt Stari Grad bei Labin. Die Altstadt auf dem Berg ist gut besucht. Alle Straßenrestaurant sind voll. Ich genieße mehr den Panoramablick von Kirchturm und den ruhigen Stadtrundgang. Noch ist die Sonne schön warm, auch beim Kochen auf der Wiese bei Friedhof weiter nördlich in Nedešćina. Aber sobald sie untergeht kann ich nicht weiter essen, sondern muss mir erst was überziehen.
25.4.21 Sonntag, Nedešćina neben dem Friedhof. Heute morgen ist es wieder richtig kalt. Ich warte im Schlafsack auf die Sonne. Das dauert mir aber doch zu lange und ich fahre mit beschlagenen Scheiben Richtung Vela Učka. Frühstück gibt es mit Blick auf den Vojan über das nebelverhangene Tal. Über dem Tunnel wird die Passstraße steil, dass ich in den 2. Gang schalten muss. Oben parke ich als zweiter vor dem Restaurant Dopolavoro und ziehe ich die Wanderschuhe an. Es geht 1½ Std auf guten Wegen durch den noch laublosen Wald. Ich kreuze mehrmals die Straße, sie ist gut asphaltiert. Da kann man auch super hochraden. Im Wald, am Nordhang haben sich noch Schneereste gehalten. Das lädt zum Spielen ein. Leider keiner da für eine Schneeballschlacht. Das Radar sieht auch aus wie eine große Schneekugel. Den Aussichtsturm teile ich mir mit zwei englisch sprechenden jungen Männern. Obwohl es etwas dunstig ist, kann ich mit Hilfe der Panoramakarte die Berge Snežnic in Slowenien, Veliki Risnjak und Goli im Osten ausmachen. Mehre große Schiffe sind Richtung Rijeka unterwegs. Nach Süden wird die Kette der Inseln immer kleiner. Jetzt kommen die nächsten Wanderer aus beiden Richtungen. Ich setze mich noch im Süden ins Gras und telefoniere. Dort kommt auch das Pärchen aus Dresden, die ich schon auf der Badeinsel getroffen habe. Zum Abstieg nehme ich den Lehrpfad. Erführtüber die westliche Felskante. Gut kann man den Verlauf der neuen Autobahn sehen, es ist wie eine aufgerissene Wund in der Natur. Eigentlich wollte ich jetzt an die Ostküste fahren, beschließe aber noch im Landesinneren zu bleiben. Ich will noch die Wanderung der 7 Wasserfälle bei Buzet machen. Die Autobahn will ich nicht nehmen, aber die Landstraße ist gesperrt. So muss ich einen riesen Umweg über Boliun fahren, das ich mir dann auch gemütlich anschaue. Hier sind viele alte Häuser eingefallen und stattdessen neue dazwischen gebaut. Morbider, gemütlicher Charme. Buzet ist ähnlich nur größer und die Restaurants auf der Promenade sind gut besucht. Vom Glockenturm suche ich einen sonnigen Stellplatz für die Nacht. Und tatsächlich ist es ein Super Platz auf dem ich den SU genießen kann und dabei esse. Das Auto lasse ich aber lieber etwas tiefer und versteckter stehen.
26.4.21 Montag, Marinci/ Buzet. Frühstück an der Mirna. Am Parkplatz zum Wanderweg steht ein Pärchen aus Berlin mit 4x4 und Aluaufbau. Sie wollen hier klettern und noch bis in die Türkei. Die ersten drei Wasserfälle sind im engen Tal der Pivka und schon wunderschön! Dazwischen gibt es Klettersstellen und auch ein kommerziellen Klettersteig, den könnte ich am Nachmittag ja vll noch ausprobieren. Nummer 4 liegt schon etwas weiter oben und zu Nr 5 geht es dann lange über den Bergrücken ins Mirnatal. Dabei komme ich an der Napoleon Most (Brücke) und interessanten grauen Schotterhügeln vorbei. Lange verweile ich bei Nr. 5 in Kotli an der alten Mühle. Bei Nr. 6 Zelenscak gehe ich baden.12⁰C soll das Wasser haben. Der letzte, Grjok, Nr. 7 hätte sich noch besser zum Schwimmen und Duschen geeignet. Einkaufen in Buzet und weiter nach Roc. Kleines Ortchen mit stolzer Geschichte. Hier her kam der erste Übersetzer der Bibel in die alte slawische Sprache und Schrift. Jetzt fängt der Regen an. Ich fahre wieder über den Ucka-Pass und finde einen Stellplatz unter halb des Friedhofs in Veprinac. Im Regen kochen ist doof. Ich will hier kein Camping machen und halte nur den Schirm über mir. Da es heute Reste von gestern gibt, bin ich schnell fertig und im Auto verschwunden.
27.4.21 Veprinac. Zum Frühstück ist es trocken. Mit Schwung verlasse ich den Stellplatz unterhalb des Friedhofs. In Lovran flaniere ich mit ☔ über die Strandpromenade. Große alte Hotels aus der KuK-Zeit stehen im Park dahinter. Ich kaufe mir eine neue SD-Karte für den Foto. Bei den vielen Bildern, die ich mache, brauche ich die bald. Ich fahre ins Mošćenika Draga Tal und laufe die kleine Wanderung aus dem Reiseführer bis Trebišća. Auf dem Wege gibt es Erklärungen zu den Slawen und ihre Sprache und Glauben. Die Mühle wurde wieder hergestellt. Die Vögel zwitschern in einer Tour. Sie freuen sich bestimmt über den Regen. Ich sehe 2 Salamander. Der erste ist ganz träge und rührt sich ganz nicht. Das Grün sprießt überall, anders als oben am Učka. Ich überlege kurz ob ich den Donnerberg Perun besteige, habe aber keine Hoffnung auf Aussicht, stattdessen laufe ich noch ins Hang-Reihen-Dor Sucici. Am Dorfeingang hat jemand Oldtimer aus der Jugo-Ära geparkt. Da hätte ein Restaurator viel zu tun. Der Weg für zwischen den Häusern und den Terrassen durch: sehr schön! Und passend dazu kommt die Sonne heraus. Bei einer Pause mit Blick auf Berg und Tal röhrt es 2x heiser ganz nahe hinter mir, dass mir bange wurde. Ich hatte das Röhren vorher schon mal entfernt auf der anderen Talseite gehört. Ich wüsste gerne, was es war: Hirsch, Steinbock, Bär?? Es hat sich mir nicht gezeigt. Mit Heiko habe ich mich nochmal verabredet bevor ich nach Cres übersetze wir treffen uns am Ende der steilen Serpentinenstraße am Strand von Brseć, schauen dem jungen Windhund zu und gehen Pizza essen. Wegen Corona darf man nur Draußen sitzen. Anschließend gehen wir noch eine Runde mit Schirm durch den Ort und zur Kapelle. Dann parken wir auf dem schlammingen Platz am Friedhof und trinken noch einen Absacker. Das Wetter hier soll die ganze Woche noch kalt und nass bleiben. Ich überlege 350km weiter nach Süden in die Nähe vor Zadar zu fahren, dort soll es trocken und warm werden. Das Internet ist leider ganz langsam, sodass ich keine Bilder in den Blog stellen kann, mal sehen, wann ich das nachholen kann.
Ende des ersten Teils