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Etappe 55: Von Izmir nach Selcuk

Veröffentlicht: 23.01.2022

Mit dem Zug hatte ich Selcuk das erste Mal besichtigt. Am Bahnhof stand schon Roman (nichtgeschwindigkeit.com) mit seinem Reiserad bereit. Wir hatten uns ein paar Tage über komoot entdeckt, man kann dort sehen, ob registrierte Nutzer in der Nähe unterwegs sind. Wir beschlossen, gemeinsam das antike Ephesos zu besichtigen. Da mein Rad noch in Izmir stand, nahm ich ausnahmsweise ein Taxi zum Treffpunkt vor dem Eingang (leider gibt es zwei...). Auf dem Gelände war es dann schwer, sich auf die Schautafeln und Ruinen zu konzentrieren, da man sich natürlich viel zu erzählen hatte. Beim Austausch über Routenplanung, Equipment, Motivation, Dokumentation etc. konnte man schon mal vergessen, an was für einer bedeutenden Stätte man sich gerade befindet.

Die ältesten Funde in der Region sind ca. 7000 Jahre alt. Zur Zeit der Hethiter und Mykener (zweites Jahrtausend v. Chr.) war die Stadt bereits ein einflussreiches Handelszentrum mit eigenem Hafen, auch Griechen und Römer haben hier ihre Spuren hinterlassen. Der Tempel der Artemis ist eines der sieben Weltwunder der Antike, er wurde aber im 4. Jhd. v. Chr. zerstört. Heute sieht man davon nur noch ein paar Säulen (etwas außerhalb von der Ausgrabungsstätte). 

Am Ausgang der Ausgrabungsstätte fanden wir zufällig noch ein weiteres Reiserad, Roman hinterließ dem Besitzer eine Notiz. Nach einer ausführlichen Besichtigung trennten sich unsere Wege leider auch schon wieder. Während Roman ein paar Kilometer Richtung Süden fuhr und erstmal an der Küste bleiben möchte, wird es für mich in den nächsten Tagen durchs Inland gehen. Aber vielleicht klappt es ja demnächst mit einer gemeinsamen Etappe! 

Nachmittags war noch genug Zeit zum Besichtigen der Johannesbasilika, der Zitadelle von Selcuk und des archäologischen Museums. Der Apostel Johannes soll mit der Jungfrau Maria zwischenzeitlich in Ephesos gelebt haben. Von der türkischen Zitadelle aus hat man einen wunderbaren Blick in alle Himmelsrichtungen und auf Ephesos. Auch der Besuch des kleinen archäologischen Museums lohnte sich. 

Abends wurde ich auf dem Weg Richtung Innenstadt noch angesprochen. Es war Gerald, der Reiseradler, dem Roman eine Nachricht hinterlassen hatte. Meine Fahrrad- und gleichzeitig Umhängetasche hatte mich verraten. Bei einem Tee und später noch einem Abendessen konnte ich mich auch mit Gerald austauschen, er war aber in der entgegengesetzten Richtung unterwegs. Aber Nummern austauschen schadet trotzdem nichts, man weiss ja nie! Später am Abend ging es für mich dann wieder mit dem Zug nach Izmir. 

Zwei Tage später legte ich die Strecke nochmal zurück, diesmal mit Rad und Gepäck. Obwohl Regen angekündigt war, kam ich gut durch und trotz des ausgedehnten Frühstücks mit Sila und Teoman noch weit vor Einbruch der Dunkelheit. Sightseeing konnte ich mir diesmal sparen, und so ging es direkt ins Hotel, um mich aufzuwärmen und den folgenden Tag zu planen. 

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