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Etappe 54: Von Bergama nach Izmir

Veröffentlicht: 23.01.2022

Auf der Etappe bis Izmir ging es bei gutem Wetter und teilweise mit Rückenwind gut voran. Nach einer kurzen Kaffeepause in Menemen ließen sich die 100 Kilometer locker fahren, zum Nachmittags-Snack war ich schon an der Promenade von Izmir. Im gemütlichen Hostel gab es zwei Hühner und einen kleinen Garten, auch die Leute waren sehr nett. Die Hälfte der Bewohner waren freiwillige Helfer in einem Aufnahmezentrum für syrische Flüchtlinge. Ich wurde direkt in die Gruppe integriert, eine kleine Wanderung zur alten Zitadelle von Izmir pünktlich zum Sonnenuntergang Stand auf dem Plan. Zu acht wurde der Anstieg auf den "Kadifekale" schnell gemeistert, die Aussicht über die gesamte Stadt lohnt sich von dort oben wirklich! Auch die Gesellschaft tat mir nach ein paar Tagen in Einzelzimmern gut. Abends wurde noch ein bisschen gequatscht, bevor ich auf das wacklige Hochbett kletterte. Die dünne Holzkonstruktion Marke Eigenbau hat bei jedem Umdrehen bedrohlich gewackelt, aber ich lag ja zum Glück oben! 

Nach dem Frühstück in geselliger Runde fuhr ich am nächsten Morgen ausnahmsweise mit dem Zug nach Selcuk, um mir das alte Ephesus gemeinsam mit Roman, einem Reiseradler-Kollegen, anzuschauen (Fotos und mehr dazu in der nächsten Etappe). Die eineinhalbstündige Zugfahrt kostete 11 Lira! Nach einem ganzen Tag voller Besichtigungen und Erlebnisse bin ich gegen 22 Uhr im Hostel angekommen. Also nur noch kurz den folgenden Tag planen und dann ab ins Bett! 

Da ich mir bisher noch gar keine Zeit zum Izmir erkunden genommen hatte, stand am nächsten Tag mal wieder eine Stadtführung an. Beim Frühstück im Hostel hatte ich Jule kennengelernt, die sich mir spontan zur Stadtführung anschloss. Sie war schon in Usbekistan, Kirgistan und Georgien und konnte mir ein paar wertvolle Tipps geben! Wir waren die einzigen Teilnehmer, unsere Führerin Necmiye war aber hochmotiviert und hat uns einige Kilometer durch die ganze Stadt begleitet. Es ging bis zum bekannten Aufzug (Asansör) von Izmir und wieder zurück in die Innenstadt. 

Auf dem Basar konnte ich während der Führung noch ein paar Geschenke für meine Gastfamilie, die ich abends besuchen wollte, besorgen. Für den zweijährigen Teoman gab es Spielzeugautos (ein Volltreffer!), für Sila und Gökhan eine Packung Sambali, ein klassisches Dessert aus Izmir. Nachmittags regnete es dann immer wieder, was sich im Café mit ein paar Tassen türkischem Tee aber gut aushalten ließ. Abends fuhr ich dann ein paar Kilometer ins Zentrum von Buca (Stadtteil von Izmir), in dem Sila mit ihrer Familie wohnt. Ich wurde super herzlich aufgenommen, zum Abendessen wurde ordentlich aufgetischt. Auch der kleine Teoman hat mich direkt in seine Spiele integriert und mich immer amca (Onkel) genannt, was in der Türkei wohl üblich ist. Nach einem spannenden Abend bin ich hundemüde in mein gemütliches Bett gefallen. Am nächsten Morgen wurde zu dritt gefrühstückt, da Gökhan leider arbeiten musste. Mit Sila und Teoman habe ich noch den ganzen Vormlittag verbracht, bevor ich wieder nach Selcuk aufbrach (diesmal mit dem Rad). Danke vielmals für die spannende Erfahrung! 


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