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Etappe 26: Von Karpen nach Orikum

Veröffentlicht: 19.11.2021

Heute ging es extra früh los, um die kurze Etappe von gestern wieder auszugleichen. Da für den Süden Albaniens am Folgetag Unwetter mit schweren Sturmböen angekündigt waren, wollte ich bis Orikum kommen und dort einen Pausentag einlegen. Über Kavaja, Lushnja und Fier ging es größtenteils flach auf der Hauptstraße entlang, sodass ich schon am frühen Nachmittag in der beliebten Hafenstadt Vlora ankam. Dort gab es immerhin ein spätes Mittagessen am Strand, aber auch hier hätte ich gut einen Tag bleiben können! Es war trotzdem die richtige Entscheidung, weiter in den kleinen Küstenort Orikum zu fahren. Meine Gastgeber Genti, seine Frau und sein Sohn haben mich sehr herzlich aufgenommen. Mal wieder war ich der einzige Gast in ihrem Hotel und Fischrestaurant. Mit sehr gebrochenem Englisch und zwei Schnäpsen (Prost heißt hier wohl Gsur) klappte die Konversation halbwegs, im Fernsehen lief eine türkische Daily Soap mit albanischen Untertiteln, ganz nach meinem Geschmack! Zum Abendessen gab es natürlich frisch gefangenen Fisch, alles Andere hätte Genti wahrscheinlich als Beleidigung empfunden.

Der nächste Tag war tatsächlich verregnet, sehr windig und zur Entspannung ideal. Schon seit ein paar Tagen fühlte ich mich nicht 100% fit und habe einen Großteil des Tages auf dem Zimmer verbracht. Für zwei kurze Ausflüge in den Ort inkl. Postkarten schreiben hatte es aber noch gereicht. Abends gab es noch einen Salat und einen Schnaps mit Genti in seinem Restaurant. Beim Bezahlen der Unterkunft erklärte ich ihm, dass ich morgen früh aufbrechen wollte, um genug Zeit für den Pass zu haben. Als Antwort kam, dass er gegen 6 bei mir klopfen würde, um sich zu verabschieden, zumindest hatte ich das so interpretiert. Am nächsten Morgen klopfte er tatsächlich um 6 an meiner Tür, aber mit einer zweiten Fischermontur. Anstelle eines frühen Starts oder eines Frühstücks gab es also erstmal zwei Stunden Frühfischen in der Bucht vom Vlora mit einem ausgewogenen Fang aus Fischen, Shrimps, Oktopussen und sogar zwei Sepia. Danach wurde noch ausgiebig zu dritt gefrühstückt, andere Fischer haben sich später noch zu uns gesellt und mit Genti als Übersetzer von meinen Reiseplänen erfahren. Alles in allem also ein sehr schönes Missverständnis mit einer einmaligen Erfahrung, und ich bin sehr froh, erst spät in Richtung Pass aufgebrochen zu sein! 

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