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Unterwegs an der Ostküste Australiens

Veröffentlicht: 29.11.2016

Der ursprüngliche Plan sah vor, nach unserem Sydneybesuch zu arbeiten. Da uns Judy - unsere Kontaktperson auf der Flowerfarm auf die wir möchten - aber schrieb, dass erst Anfang Dezember neue Mitarbeiter gesucht werden, wurde nun Plan B ausgetüftelt. Plan B sieht wie folgt aus:
Wir fahren als erstes in die Blue Mountains, da diese direkt an Sydney angrenzen und besonders von Merryland aus nur einen Katzensprung entfernt sind. Danach geht es nach Port Stephens, den South West Rocks, Dorrigo Nationalpark und an die Gold Coast. Da wir am Ende von Brisbane aus nach Chile fliegen (der Flug ist nun endlich gebucht, am 25. April 2017 geht es weiter), schauen wir uns erst ganz zum Schluss Brisbane an. Nachdem der Hinweg an der Küste entlang geht, wird der Rückweg mehr durchs Landesinnere führen, man muss ja nicht alles zweimal sehen. Wir hatten auch überlegt, ob wir in der Zeit nach Alice Springs fahren, aber da das etwa 6000km wären, ohne wirklich funktionierende Klimaanlage und das bei maximal 90km/h und 400km am Tag, wäre die einzige Möglichkeit gewesen, zu fliegen, oder ein Transferauto zu nehmen. Da die Flüge aber nicht ganz günstig sind von und nach Alice Springs (ca. 200$ pro Flug, im Vergleich, Melbourne - Sydney kostet 50$), haben wir uns das erstmal aus dem Kopf geschlagen und versuchen es am Ende noch einzubauen.

Wir sind also in die Blue Mountains gefahren und haben uns im Visitor Center mit Infomaterial ausgestattet. 

Blue Mountains

Es gibt sogar einige ganz offizielle kostenlose Campingplätze - manchmal sind wir uns nicht ganz sicher, wie gewünscht wir an manchen Orten sind - wobei diese alle um Blackheath herum sind. Als wir nach dem Infopoint wieder ins Auto sind, kam durch das gerade herunter gelassene Fenster eine Spinne rein. Ungefähr so groß wie ein Weberknecht, nur war der Körper bestimmt einen Centimeter und die Beine 10mal so dick. Ich als Spinnenfreund war natürlich begeistert, und bin erstmal so weit wie möglich von der Tür weg gerückt. Das blöde Ding hat sich auch noch in die Türklinke gesetzt. Zum Glück hat es ihr bei uns nicht so gut gefallen, so dass sie schnell wieder raus ist 🕸 🕷🕷

Wir sind in den Blue Mountains als erstes zu den Wentworth Falls gefahren. Da gab es einen 1000 Stufen- Weg ins Tal des Wasserfalls. Da es ziemlich warm war, und - mal ehrlich, 1000 Stufen in eine Richtung ist schon ganz schön viel!, haben wir uns das nicht angeschaut. Dafür sind wir einen anderen Weg gegangen, der mit "nur einige Stufen" ausgeschildert war. Zum Ende des Tages sind wir zu Evans Lookout gefahren, wo wir auch übernachten konnten. Hier hatte man einen schönen Ausblick über das Tal.

Blue Mountains - Evans Lookout


Am zweiten Tag sind wir zu den Katoomba Cascades und Wasserfall gefahren. Von der Gesteinsformation "Three Sisters" aus ging es 3km in eine Richtung bis zum Wasserfall. 

Three Sisters in den Blue Mountains
Three Sisters im Hintergrund

Die Kaskaden erreichten wir zwischendurch. Die waren ehrlich gesagt aufregender als der Wasserfall. Generell haben wir bisher noch keinen wirklich beeindruckenden Wasserfall in Australien gesehen. Das Wasserrauschen klingt immer nach viel und dann ist es bloß Geklecker.

Katoomba Cascades in den Blue Mountains


Aber man konnte schön den Weg entlang wandern immer in der Nähe des Abhangs. Und man hatte einen tollen Blick über die Blue Mountains. Beim Lesen des Infomaterials während wir zum Wasserfall sind, hat Tom dann auch schon herausgefunden, woher der Name der Blue Mountains kommt. Aufgrund der vielen Eukalyptusbäume steigt bei den hohen Temperaturen der Eukalyptusdunst aus den Blättern, der blau erscheint.. oder so ähnlich. Es liegt jedenfalls in der Ferne immer ein blauer Schleier über den Bäumen.
Als wir an diesem Tag unser Nachtdomizil erreicht hatten, haben wir mit viel Mühe ein Fliegennetz an unsere Heckklappe angebracht, da abends gern einige Mücken durch die Gegend schwirren und wir die über Nacht nich im Auto beherbergen wollen 🐝 

Da die Halterung der Heckklappe aber kaputt ist, stellen wir immer eine Pringlesdose zwischen Ersatzreifen und Heckklappe.
In der Nacht hatten wir dann auch Besuch von einem Tier, das sich an unserem Auto den Rücken gekratzt hat. Das hat unser Auto sogar kurz zum Wackeln gebracht. Ich vermute, dass es ein Wombat war, allerdings hat die Taschenlampe nicht soweit geleuchtet, dass wir etwas hätten sehen können.

Am nächsten Tag sind wir wieder in Richtung Küste und Port Stephens aufgebrochen. Letztendlich hat es uns in der Nähe, nach One Mile auf einen Campingplatz verschlagen. Für 25$ pro Nacht für uns beide, inklusive Wlan und Pool, kann man sich wirklich nicht beklagen. Hier haben wir zwei Nächte verbracht und uns vom Wandern erholt. Außerdem müssen wir uns ja ein wenig an die Sonne gewöhnen, bevor wir anfangen zu arbeiten 😉
Als ich am zweiten Tag dann in der Campküche saß um Strom für Handys und Tablet zu zapfen, kam wie aus dem Nichts (wenn auch in sehr gemütlichem Tempo) eine riesige Echse durch die Küche spaziert.

Echse in der Küche

Ich war erstmal ziemlich schockiert und war drauf und dran auf den Tisch zu steigen - das Tier war bestimmt 2m lang! - und außerdem nahm es Kurs auf mich. Aber als noch einige andere Camper dazu kamen die nicht in Panik ausbrachen beruhigte ich mich dann auch wieder. Der Warran nahm dann auch einen anderen Weg aus der Küche und spazierte noch eine Weile über den Zeltplatz.

Als wir weiter sind, wollte ich gern zu den South West Rocks, da ich die Hoffnung hatte, das sie ähnlich schön sind wie die Remarkable Rocks auf Kangeroo Islands. Leider war das nicht der Fall, aber ich konnte wieder ein paar Langzeitaufnahmen machen und Tom damit ärgern. Übernachtet haben wir dann in einem kleinen Ort in der Nähe des Dorrigo Nationalpark. Der Platz war direkt hinter einem Pub, der auch gut besucht war. Teilweise auch von Familien mit Kindern. Aber es spielte Live Musik und es schien auch generell entspannt zu zu gehen. Unseren Schlaf hat es jedenfalls nicht beeinträchtigt.

Auf dem Weg zum Dorrigo Nationalpark erlebten wir unser erstes Bushfire, wobei wir ehrlich gesagt anfangs nicht sicher waren, ob die Feuerwehr nicht vielleicht etwas abbrennt um schlimmeres zu vermeiden. Viel Feuer haben wir nicht gesehen, nur hin und wieder gab es am Hang neben der Straße ein paar kleine Feuerchen und Rauchschwaden. Im Nationalpark fuhren wir zum Rainforest Centre, von wo aus wir einen Rundweg von 6km bewanderten. 

Dorrigo Nationalpark
Dorrigo Nationalpark - Hinter dem Wasserfall

Der führte durch das angrenzende Gebiet und an riesigen Bäumen und wilden Truthähnen vorbei. Es war wirklich schön, und die Temperaturen waren im Wald auch angenehm, wobei man trotzdem ein wenig ins Schwitzen kam. Dafür brauchte man sich im Regenwald keine Sorgen um den Sonnenschutz machen, nur den Insektenschutz sollte man nicht vernachlässigt.
Wieder im Besucherzentrum angekommen, wurden wir vom Personal aufgeklärt, dass es sich tatsächlich um einen Waldbrand handelt und die Straße, die wir gekommen sind, nun gesperrt wurde. Da wir möglichst keinen Weg doppelt fahren, wollten wir von vornherein über Ulong nach Coffs Harbour. Der Rückweg ging über Schotterpisten durch den Busch - armes Auto. Viel gesehen hat man auch nicht, außer ein Baby-Roo das über den Weg gehüpft ist, bevor wir es mit den 30km/h mit denen wir durch den Wald rasten, eingeholt hätten.

In Coffs Harbour haben wir uns eine neue Kühlbox gekauft. Die erste hielt leider nicht, was wir uns von ihr versprachen. Außerdem war sie ein bisschen zu klein, da bereits die 5kg Eispackung, die wir zum Kühlen immer holen, nicht reinpasste. In dem Fall ist größer demnach besser - fürs nächste Mal merken.
Am nächsten Tag ging es dann zur Byron Bay, dem östlichsten Punkt des australischen Festlandes. 

Byron Bay Leuchtturm

Hier haben wir schön am Strand gelegen und gebadet. Das Wasser war sogar relativ warm. 

Byron Bay

Zwischendurch gab es eine kleine Schlammschlacht, wir sind schließlich auch noch Kinder 😂und es lagen ganz seltsame Quallen am Strand. Relativ frisch (also noch leicht glibberig) sehen sie aus wie eine Mischung zwischen Edelstein und Muschel, und später pusten sie sich auf wie Luftballons. Die waren überall am Strand verteilt.

Qualle am Strand

Abends fuhren wir auf einen Zeltplatz am Mount Warning, wieso der wohl so heißt? Da die Kommunikation zwischen Wikicamps und GoogleMaps eher mäßig verlief, wollte uns GoogleMaps auf den Berg führen, statt auf den Campingplatz. Da Tom der Weg komisch vorkam, haben wir noch mal geprüft - und siehe da, wir waren verkehrt - zum Glück aber nicht zu weit am Ziel vorbei geschossen.

Die nächste Station lautete Gold Coast, unterhalb von Brisbane, wo wir heute angekommen sind. 

Gold Coast - Miami Beach

Damit haben wir die Hälfte der Strecke schon geschafft. Wobei in diesem Fall eher der Weg das Ziel ist, wie man so schön sagt. Die Gold Coast besteht aus wunderschönem feinen Sand, aber leider keinem Schatten. Für den lichtscheuen Tom, der, sobald er zu lange in die Sonne schaut, eine krebsige Hautfarbe annimmt, eher weniger optimal. Wir sahen uns kurz den Miami Beach an und quartierten uns dann auf dem Campingplatz Nobby Beach Holiday Village ein. Nicht unsere günstigste Unterkunft mit 46$ pro Nacht, aber es ist schön hier und wir haben unseren eigenen Strom, Wlan und einen Pool. So luxuriös haben wir noch nie auf einem Zeltplatz campiert.

Jetzt verbringen wir schon einen Monat in Australien und es kommt uns vor wie eine halbe Ewigkeit. Wir haben so viel gesehen und sind tausende Kilometer gefahren, dass es einfach unrealistisch klingt, dass man das alles in etwas mehr als 4 Wochen schafft. Aber es wird Zeit, dass wir mit der Arbeit beginnen, bevor der "Sättigungsprozess" einsetzt, und man die Erlebnisse nicht mehr richtig würdigen kann oder die Erinnerungen verblassen.

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