Veröffentlicht: 27.02.2020
Wir flogen über Nacht nach Puerto Princesa auf Palawan. Palawan ist eine philippinische Insel. Leider konnten wir während des Fluges nicht wirklich schlafen, da die Flüge an sich zu kurz waren. Wir mussten mehrmals umsteigen, wodurch man einfach nicht zur Ruhe kam. Als wir in Puerto Princesa morgens um 8 Uhr in unserer Unterkunft ankamen, konnten wir zum Glück schon gleich unser Zimmer beziehen. Erstmal schlafen.
Hier auf Palawan gibt es keine Tuktuks mehr, sondern die sogenannten Tricycles: Man nehme ein Moped und baue einen selbst geschweißten Beiwagen an. Der Rahmen hierfür umschließt auch das Moped, wodurch man einen Resonanzkörper für die Auspuffgeräusche erhält. Die Fahrer müssen alle halb taub sein und die Mopeds sind total untermotorisiert. Man kann so bis zu 6 Personen (incl. Fahrer) transportieren. Komische Dinger.
Von Puerto Princesa fuhren wir mit dem Bus nach El Nido. Die Straße ist sehr kurvig und die Fahrer scheinen es extrem eilig zu haben. Wir rasten also gen Norden, wichen Schulkindern, Tieren und Mopeds aus und waren ganz schön fertig, als wir nach 6 Stunden endlich ankamen. Zwischendurch hielt der Bus an, um Schulkinder und andere Leute mitzunehmen, die dann ein paar Kilometer später wieder ausstiegen. Jedes Mal Vollbremsung, Tür Auf, Tür Zu, Vollgas. Reisen kann wirklich anstrengend sein!
Von El Nido aus wollten wir eine mehrtägige Kajaktour machen. Von Insel zu Insel, nur mit etwas Campingausrüstung und ausreichend Lebensmitteln einmal ganz für uns sein. Daraus wurde leider nichts, da die Kajakverleiher die Boote nicht mehr für mehrere Tage verleihen. Früher ging das mal, jedoch passierten wohl zu viele Unfälle, weshalb es nun eingestellt worden ist. Das stimmte uns echt traurig, da ein Reisebericht über diese Kajaktour von zwei Weltreisenden zumindest bei Marius ausschlaggebend war, diese Weltreise wirklich anzugehen. Und nun konnten wir sie nicht „nachmachen“. Hinzu kam, dass wir beide erkältet waren. So lagen wir dort nun, niedergeschlagen und krank am Sandstrand unter Palmen in der Hängematte bei 30°C im Schatten und wussten nicht, was wir machen sollen. Das ist doch nicht fair! Unser Ersatzprogramm sah nun ein oder zwei der angebotenen Inseltouren vor und immerhin einen Tag Kajak fahren. Gesagt getan.
Unsere erste Inseltour führte uns zu mega tollen Stränden, zwei Höhlen, wovon eine im Wasser liegt und auf die wunderschöne Insel Pinagbuyutan. An einigen Stellen konnten wir schnorcheln, was dort auch sehr empfehlenswert ist. Endlich eine noch intakte Korallenwelt. Unsere Stimmung wurde wieder besser und auch die Erkältung zog sich zurück.
Bei der zweiten Tour zwei Tage später waren auch ein paar Strände dabei, die gefielen uns aber nicht so sehr. Es war dort einfach zu viel los. Unser Boot steuerte jedoch auch ein Schnorchelgebiet an, welches wirklich der Hammer war. Es gab verschiedene Tiefen, jede Menge verschiedene Fische, Korallen und das ganze bei einer sehr guten Sicht. Wir besuchten auch die „Big Lagoon“, die man nur mit dem Kajak befahren kann. Wir wechselten also das Boot und paddelten rein. Auch hier tolles, klares Wasser, dazu steile Felswände und eine enge Tunnelhöhle, durch die wir hindurch manövrieren konnten. Super Sache! Mit auf dem Ausflugsboot war Ben: deutsch, Mitte 50, 190 cm groß, einbeinig und nur am gute Laune verbreiten. Ob jemand nicht schwimmen könnte? Ben grinste und pustete seinen Schwimmpuffy mit Toy Story Aufdruck auf und zog ihn über seine Beinprothese. So bekam das Metall den nötigen Auftrieb und er schnorchelte zufrieden los. Wieder an Bord (oder Land) hielt er sich an uns fest und hob sein Oberschenkel samt Prothese hoch, um das Wasser hinauslaufen zu lassen...er sah dabei wie eine riesige Ballerina aus, lustiger Typ. Wir verabredeten uns für ein gemeinsames Abendbrot.
Unser letztes Highlight in El Nido war dann unsere 1-Tages-Kajaktour. Vom „Vanilla Beach“ aus paddelten wir die Küste entlang Richtung Süden und kreuzten dann einmal die Bucht, rüber nach Pinagbuyutan. Die Insel hat es uns angetan, es gibt einen tollen Strand, man kann Schnorcheln und der Strand ist voll mit Palmen, an denen man die Hängematten aufhängen kann. Zudem liegen überall Kokosnüsse herum. Die uns inspirierenden Weltreisenden haben vor einigen Jahren während ihrer Tour hier übernachtet, wobei ein wundervolles Foto entstanden ist. Wir spannten unsere Hängematten am gleichen Ort auf und genossen unsere Insel. Zeitweise waren wir ganz alleine vor Ort, nur ab und an kamen ein paar Touriboote, die dann nach 45 Minuten wieder weg fuhren. Das einzige Problem an diesem Tag war der Wind. Als wir morgens übersetzten, war er nicht besonders stark, die Vorhersage sagte, dass es im Laufe des Tages weniger werden sollte. Jedoch pustete es ganz schön ordentlich gegen Mittag. Glücklicherweise wurde es am Nachmittag tatsächlich wieder weniger windig, so dass wir Problemlos wieder nach Palawan paddeln konnten.
Nun wurde es Zeit El Nido zu verlassen. Wir besorgten uns ein Busticket und fuhren nach Port Barton. Das ist eine deutlich kleinere Stadt im Westen auf Palawan. Auch hier gibt es Touristen, jedoch ist es hier deutlich ruhiger. Wir liefen zu den Stränden mit den tollen Namen „Coconut Beach“, „White Beach“ und „Starfish Beach“, besuchten einen Wasserfall und schwitzen reichlich auf dem Weg zu diesen Zielen. Cerina war noch einen Tag tauchen und dann wollten wir die Philippinen auch schon wieder verlassen. Von Puerto Princesa aus flogen wir über Manila nach Singapur. Dort verbringen wir nun die nächsten paar Tage. Der erste Eindruck? Anders als alles andere in Südostasien, sehr modern.