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Tag 50 - Bukit Lawang, Sumatra, Indonesien (01.06.2020)

Veröffentlicht: 01.03.2020

Bukit Lawang - Als wir hier vor ein paar Tagen ankamen, hätten wir nicht gedacht das dieser Ort der absolute Höhepunkt unserer bisherigen Reise werden sollte und das es uns so schwer fallen würde von hier weiter zu reisen. Doch fangen wir ganz von vorne an...

2016 hatte Michi Carolin bei einem Tauchkurs in Thailand kennengelernt. Sie war damals zusammen mit ihrer Freundin gerade in Ihre Weltreise gestartet. Auf ihrer Reise durch Südostasien und Australien haben die zwei auch längere Zeit in Bukit Lawang verbracht. Carolin hat sich dabei nicht nur in den Ort, sondern auch in einen der Local Guides, Berry, verliebt. (Wir können zu 100% verstehen wieso :) )

Deshalb war für uns klar, dass wir unser Dschungel Abenteuer in Bukit Lawang auf jeden Fall auch mit Berry als Guide machen wollten.

Wir haben uns also um 4 Uhr nachts in Singapur auf den Weg nach Indonesien gemacht.

Am Flughafen Medan in Nordsumatra galt es dann erstmal den öffentlichen Nahverkehr zu durchblicken und einen Minibus ins abgelegene Dorf Bukit Lawang zu nehmen. Da wir als weiße Touris dabei erstmal von der lokalen Transport und Minibus Mafia übers Ohr gehauen wurden war unsere Laune nach einer kurzen Nacht und einer holprigen Fahrt dementsprechend am Tiefpunkt.

Dies legte sich jedoch sofort als wir nach unser Ankunft auf Berry trafen. Aufgrund seiner fröhlichen und witzigen Art beschlossen wir direkt am nächsten Tag unser Jungle Trekking Abenteuer zu starten.

Gegen 9 Uhr morgens wurden wir von Berry und unserem 2. Guide Cling abgeholt. Auch Martina, eine Backpackerin aus Irland, schloss sich unserer Gruppe an.

Was dann folgte, waren 8 Stunden Fußmarsch durch den tiefen Dschungel. Für ausreichend Proviant in Form von vielen frischen Früchten war gesorgt.

Als wir dann nach gut 4 Stunden auf die ersten freilebenden Orang-Utans trafen, waren alle Strapazen und die hohe Luftfeuchtigkeit vergessen. Ein absolut einmaliges Erlebnis!

(Im Leuser Nationalpark leben ca. 7000 der letzten Orang-Utans auf diesem Planeten. Ihre Existenz ist vor allem durch die Abholzung und Brandrodung durch die Palmölindustrie bedroht. Für viele Menschen hier ist sie jedoch eine Chance besseres Geld zu verdienen und den Lebensstandard zu verbessern.)

Als wir gegen Abend und einem steilen Abstieg in unserem Nachtlager ankamen, waren wir überglücklich als wir uns im Fluss erfrischen und abkühlen konnten. Im Fluss sitzend bei einer Tasse Tee und Biskuits tauschten wir unsere Reiseerfahrung mit einer Gruppe Engländern aus. (Sie meinten später, dass dies wohl das britischste war was sie in ihrem Leben je gemacht haben :))

Nachdem es dunkel wurde und wir ein absolut geniales Abendessen genossen hatten verbachten wir den Abend mit unseren Guides, spielten Karten und ließen uns von Ihren "Magic Tricks" faszinieren. Dabei trafen wir auch auf Agil, der bereits eine Woche in dem Camp am Fluss verbracht hatte und uns mit seiner herzlichen Art immer wieder zum Lachen brachte.

Nach einer relativ guten Nacht und einem leckeren Frühstück machten wir uns auf einen Wasserfall zu erkunden und genossen die Zeit am Rande des Flusses im Wasser.

Nach der Mittagszeit begannen die Guides dann damit große Tubes zu einem Rafting "Boot" zusammen zu schnüren. Was dann folgte war eine absolut spaßige Rafting Fahrt auf dem Fluss zurück nach Bukit Lawang.

Die restlichen Tage verbrachten wir dann mit Berry und Agil, die uns ihr Bukit Lawang, ihre Heimat, zeigten.

Berry nahm uns mit in sein Dorf und wir durften Teil einer Abschiedsfeier im Haus seines besten Freundes sein. Mit der Großfamilie und Freunden dort genossen wir Tee und leckeren indonesischen Sticky Rice.

Am Tag darauf holten uns Berry und Agil mit ihren Motorrädern ab und zeigten uns den lokalen Markt. Agil nahm uns Nachmittags mit, um eine versteckte Fledermaushöhle im Dschungel zu erkunden und im Fluss zu Baden.

Die Abende verbrachten wir alle zusammen mit den Locals bei einem kühlen Bintang Bier und jeder Menge Musik. Gefühlt konnte jeder dort Gitarre spielen und wir sangen alle zusammen mit den wirklichen begnadeten Musikern Berry und Agil Songs wie Wonderwall oder Let it be.

Nachdem wir 3 Tage in Singapur verbracht haben und gesehen haben wie Menschen vierstellige Beträge für eine Nacht im Luxushotel ausgeben, hätte der Kontrast nicht größer sein können.

Bukit Lawang wurde 2003 bei einer schweren Flut fast komplett zerstört und es starben über 300 Menschen. Die Menschen hier leben teilweise in Blechhütten und waschen sich im Fluss.

Wir in Europa sind gestresst, beschweren uns über das Wetter und sind in unser Smartphone vertieft, wohingegen die Leute hier die pure Lebensfreude versprühen, und einen mit offenen Armen willkommen heißen. Die Kinder plantschen im Fluss und sind einfach nur glücklich mit dem was sie haben.

Die Zeit hier hat uns sehr dankbar werden lassen, die Möglichkeit zu haben eine solche Reise machen zu können und solch tolle Menschen kennenlernen zu dürfen.

Berry versucht zur Zeit ein Visum für Deutschland zu bekommen um längere Zeit bei Carolin verbringen zu können.

Wir wünschen Ihm dabei von Herzen alles Gute, hoffen dass er sich seine fröhliche Art immer beibehält und den Dschungel Sumatras auf seinem Weg im Herzen mit sich trägt!

Bianca & Michael 

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