Wo sind Cerina und Marius?
Wo sind Cerina und Marius?
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Indonesien: Sonne tanken auf Bali

Veröffentlicht: 24.11.2019

Über Sydney flogen wir nach Denpasar auf Bali. Beim Landeanflug auf Sydney sah man schon die Rauchschwaden der Buschfeuer, im Flughafen selbst konnte man es sogar riechen. Die Sicht war durch den Rauch auch eingeschränkt, es war diesig grau. Dort planten wir noch, was wir überhaupt auf Bali machen (ääähh, nichts?) und auch unser Ziel danach will geplant sein. Viel Zeit haben wir nicht dafür.


Wir flogen von Sydney nach Denpasar und als wir aus dem Flugzeug traten, schlug uns die Hitze direkt ins Gesicht. Holla! Hier hat jemand die Sauna angelassen. Die Sonne ballerte bei Temperaturen über 30°C, ab ins klimatisierte Terminal!

Als wir jenes auf der anderen Seite verließen, lernten wir schnell wie hier so manches abläuft. Eine Sache die wir vorher nachgelesen haben: Vertraue nicht dem Taxifahrer ohne Taxometer (jeder ist hier "Taxifahrer"), nur ein Taxiunternehmen bringt dich und dein Gepäck sicher ans Ziel: BlueBird. Wir wimmelten alle anderen Taxifahrer ab (Good Price! Good Price! Special Price, just for you! Ja ne, is klar) und fanden ein BlueBird Taxi, welches uns gut zu unserer Unterkunft brachte. (20 Minuten fahrt für 2,70 €). Unsere Unterkunft (15 €/ Nacht) hatte einen Pool, ne kleine Küche, ne Klimaanlage und alles war sauber. Da kann man nicht meckern! Zudem ließen sich keine Nachbarn blicken, Privatpool mit Schwan! :-D Zusätzlich wuchsen Frangi Pangi und Mangos im Garten... 



Wir liefen etwas spazieren, genossen unseren ersten Sonnenuntergang auf Bali (die Sonne kann tatsächlich ohne Schleswig-Holsteinischem Dunststreifen komplett im Ozean versinken!) und gingen dann in ein Warung (so heißen hier die Restaurants). Wir bestellten uns was zu essen und was zu trinken. Es war lecker und kostete gerade einmal 4,70 €. Da kann man sich dran gewöhnen :)


Obwohl wir ja zuhause nah am Wasser wohnten, haben wir noch nicht alle Wassersportarten ausprobiert. Dabei kennen wir sogar Leute, die uns Tipps geben könnten beim Surfen und so. Auf Bali kann man aber auch gut surfen, zumindest ist am Strand Surfschule neben Surfschule. Wir buchten uns in einen Anfängerkurs ein! Nach ein bisschen Theorie und Aufsteh-Training (kleines Workout) ging es schon los ins Wasser. Unser Lehrer schubste uns die kommende Welle entlang und wir mussten "nur" aufstehen. Marius hatte den Dreh fix raus, Cerina stand nach ein paar mehr Versuchen auch auf dem Brett und surfte ihre erste Welle. Yeah! Nach einer Pause sollten wir dann selber paddeln um die Welle zu kriegen, das klappte leider nicht mehr so gut. Wir schauten uns noch an, wie die Sonne hinterm Horizont verschwand und verschwanden dann selber wieder im Warung um Mie- und Nasi Goreng zu essen. Jammi!

Für den nächsten Tag besorgten wir uns einen privaten Fahrer um einige Sehenswürdigkeiten der Insel anzuschauen. Wir hätten uns auch ein Roller oder ein Auto leihen können, jedoch ist der Verkehr hier reines Chaos. Regeln sind eher Richtlinien und jede Chance (zum Überholen/ zum Abbiegen/ zum Queren/…..) wird genutzt. Man darf nur nicht stehenbleiben oder unvorhersehbare Kursänderungen durchführen. Der Roller ist hier ein Gefährt für die ganze Familie. Gleichzeitig! Papa lenkt, die kleinste sitzt davor, die Mutter ganz hinten und der ältere Sohn sitzt zwischen Mama und Papa. Nichts ungewöhnliches hier! Bei diesem Verkehr wollten wir nicht selber fahren. 


Unser Fahrer Madi manövrierte uns gut aus der Stadt hinaus zu unserem ersten Ziel, dem Affenwald von Ubud. In dem Wald leben viele Makaken, die von den Rangern als "Halbwild" bezeichnet werden. Die Äffchen können tun und lassen was sie wollen, werden aber gefüttert. Zusätzlich sind in dem Wald mehrere Tempel untergebracht, die man sich zumindest von deren Toren aus ansehen kann. 


In der Nähe befinden sich die Tegallalang Reis Terrassen. Wir wussten, dass die Reisfelder in einer bestimmten Wachstumzeit unter Wasser stehen müssen, doch wo befinden sich an der Pflanze eigentlich die Reiskörner? Gleich seht ihrs :-). Reis kann zweimal im Jahr geerntet werden, wir waren kurz vor der Ernte da. Es war brütend heiß und der Schweiß lief uns durchs Gesicht, vom Treppensteigen!



Unser nächstes Ziel war wieder ein hinduistischer Tempel. Hinduistisch? Kleiner Schwenk in die beobachtete Auslebung der Religion. Die große Mehrheit der Balinesen ist hinduistisch. Neben unzähligen großen öffentlichen Tempeln, hat laut dem Taxifahrer fast jede Familie einen eigenen Privattempel, mindestens jedoch einen Schrein. Das Glauben wir sofort. Überall waren große Tempel und Kleinere angeschmiegt an Wohnhäusern zu sehen. Die Religion wird sehr lebendig gefeiert. Überall stehen kleine geflochtene Opferschalen mit frischen Blüten und Beigaben (von Bonbons, Cracker, Reis, Zigaretten, bis hin zu Sojasoße...). Auf jeden fall mit extra Räucherstäbchen und zeremoniell überall nieder gelegt (auch da gibt's keine Grenzen: Hofeinfahrt, Zaun, Gehweg, Kühlschrank, Schrein, Tresen,...). Man muss aufpassen, nicht in eine reinzutreten.


Der hinduistische Wassertempel Pura Tirta Empul (962 n. Chr.) besitzt eine heilige Quelle, in der sich die Gläubigen einer rituellen/spirituellen  Reinigung unterziehen können. Aus 12 Quell-Krügen fließt das heilige Wasser in ein Bad, in dem die Gläubigen Schlange stehen um sich reinwaschen zu können. Jede einzelne Wasserfontäne wird benutzt, da jede einen anderen Bereich spirituell reinigt. Nebenan wurde eine Zeremonie gehalten und in einem Wasserbecken dort sahen wir tatsächlich wie das Wasser aus einer Quelle im Erdboden kam. Das verlieh dem Ort schon etwas sehr Besonderes. Sämtliche hinduistische Tempelanlagen darf man nur betreten, wenn man sich einen Sarong umgebunden hat. Das ist ein großes Tuch, welches um die Hüfte gebunden wird und dann die Beine verdeckt.



Nach einem Mittagessen im wahrscheinlich teuersten Warung Balis (Empfehlung unseres Fahrers...) fuhren wir zu einer Kaffeeplantage (auch auf seine Empfehlung hin). Wir gingen durch den Garten der Plantage und sahen Kakaopflanzen, Kaffeepflanzen, Lemongras, eine Ingwerart und ein Käfig mit drei Schleichkatzen, den Luwaks. Uns wurde was über den Kaffeeanbau auf Bali erzählt, ich durfte Kaffee rösten und dann gabs ne kostenlose Verkostung von Kakao, Tee und natürlich Kaffee. 


Was hat es nun mit den Luwaks auf sich? Diese nachtaktiven Tiere produzieren den teuersten Kaffee der Welt! Sie fressen die Kaffeebohnen von den Pflanzen, verdauen sie, sch***en sie wieder aus und ein paar arme Leute müssen das dann aufsammeln, säubern und rösten. Und tadaaa!! Luwak-Kaffee. Wir bestellten uns eine Tasse zum Probieren. Etwas säuerlich, aber eindeutig Kaffee. Sie nennen es auch Cat-Poo-Chino. 



Weiter gings zum nächsten Saunagang, äh stopp. Der Schweiß rann schlimmer als in der Sauna den Körper hinab, im Auto kühlte die Klimaanlage einen wieder runter. Der Tempel Pura Gunung Kawi bzw. die Königsgräber (jepp, hinduistisch, diesmal 11 Jh.) lagen 268 Stufen tiefer im Tal. Große Schreine/Gräber, die in die Felswände eingearbeitet wurden, in der Nähe von Reisterrassen. Ebenfalls schön anzusehen, doch ohne Guide blieb uns die Geschichte des Ortes und seiner Bedeutung leider verborgen.


Wir nahmen uns nochmals eine Surfstunde bei einem anderen Surflehrer. Loui war super. Anders als der erste Lehrer, der uns gefühlt nur ausgelacht hatte, sagte dieser uns nach jedem Versuch, was wir zu korrigieren hätten. Wir konnten Surfen! Zumindest standen wir beim Surfen. Marius wechselte sogar springend die Fußstellung (Surfer-Dude!), Cerina arbeitet noch am "coolen" Surfen.



Wir wechselten die Unterkunft und fuhren mit einem Shuttlebus nach Padang Bay. Einerseits, weil Cerinas Papa so von der Blue Lagoon geschwärmt hatte, andererseits wollte Cerina endlich wieder in die Tiefe. Padang Bay ist eine Bucht voller traditioneller Fischerboote, Speedbooten und großen Fähren, die zu anderen Inseln übersetzen. Südlich und nördlich der Bucht befinden sich zwei versteckte Buchten/Strände, wo wir unsere Freizeit verbrachten.


Die erste Unterkunft sah topp aus. Großer Pool, ein großer Bungalow aus Naturmaterial und ein halb überdachtes Badezimmer. 

Doch abends krabbelten (ekelhaft fix) plötzlich fette Kakerlaken im Bad herum, eine lag morgens tot unterm Bett. Ohne Klimaanlage wachte Marius morgens unerholt und schweißnass auf. Das wäre noch okay gewesen, um die zweite bezahlte Nacht dort zu verbringen (das es keine Klima gab, wussten wir)...leider hielt sich der Gastgeber eine Krähe, die Cerina zweimal unangekündigt im Sturzflug das Haar zerzauste. Cerina ging tauchen, Marius wechselte die Unterkunft. Nicht so luxuriös, doch um Welten schöner.

1,5 Stunden Fahrt nahm Cerina auf sich, um die im II. Weltkrieg gesunkene 120m lange USAT Liberty in zwei Gängen zu betauchen. Das Schiffswrack war voll von Korallen und bunten Fischen. Marius schnorchelte derweil in der Blue Lagoon.



In der blauen Lagune schnorchelten wir am nächsten Morgen zusammen. Viele Ausflugsboote spuckten dort gleichsam Schnorchler und Taucher aus, doch die Sicht war ziemlich trüb und die Korallen fast alle tot. Wenigstens ein paar bunte Fische gabs zu sehen (Bild oben ist noch vom Wracktauchen).


Trotz Regenzeit hatten wir kein einziges mal Regen, dafür jeden Tag über 30 Grad im Schatten, nachts kühlte es auch nicht ab. Was wir vermissen werden: das leckere Essen (von Nasi Goreng über Mi Goreng, Nudelsuppen, Bananenpfannkuchen, Papayas,...) für wenig Geld, die vielen Tempel und all die Opferschalen, den Straßenverkehr, der eine Sehenswürdigkeit an sich ist (was alles auf einen Roller passen kann!), das gute Wetter, das Surfen

Was wir nicht vermissen werden: Den chaotischen Straßenverkehr an sich, wo man ständig aufpassen muss, den vielen Müll in jeder Ecke und auch in den noch trockenen Flussbetten, die ständige Hitze und die vielen Anschnackungen vor Souvenirläden und Taxifahrern.

Ach ja, wir waren hier Millionäre! 1 Mio. indon. Rupien entsprechen 64 Euro ;-). 





Antworten (1)

Tobias
Wow, was ihr alles erlebt habt. Voll cool. Okay bis auf die Krähe. Aber ansonsten beneidenswert 😘

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