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Zweiter Tag in Siem Reap, Kambodscha

Veröffentlicht: 25.03.2020

Am Dienstag, 03.05.2020 hat der Wecker um 03.30 Uhr geklingelt, da wir eine halbe Stunde später abgeholt wurden. Diesmal mit einem Minivan und einem Tourguide sind wir zur Tempelanlage Angkor Wat gefahren und haben uns dort den Sonnenaufgang angeschaut. An diesem Tag waren wir insgesamt 14 Leute in unserer Gruppe und der Großteil musste noch ein Eintrittsticket kaufen, wir hatten dies bereits am Vortag gemacht, weswegen wir so früh losgefahren sind.

Am Tempel angekommen waren wir natürlich nicht die einzigen Touristen und haben uns daher schnell ein Plätzchen für den perfekten Sonnenaufgang ausgesucht. Im Gegensatz zum Sonnenuntergang am vorherigen Tag wurden wir leider etwas enttäuscht. Der Himmel hat sich nicht in besonders vielen Farben gezeigt und es war relativ neblig. Wir hatten zwar dennoch einen schönen Sonnenaufgang, aber dies war kein Vergleich zu den Bildern die wir im Vorfeld gesehen hatten.

Anschließend haben wir uns den eigentlichen Tempel komplett angeschaut. Er ist ein nationales Symbol und in der Flagge vom Kambodscha zu sehen, sowie auf den Geldscheinen etc. "Angkor Wat" heißt übersetzt Stadttempel und wird von den Kambodschanern, die auch Khmer genannt werden, als königliche Stadt gesehen. im 10. Jahrhundert wurde die 200 Hektar große Anlage angefangen zu bauen. Aufgrund von mehreren Thronfolgern und inneren politischen Unruhen wurde der Bau jedoch gestoppt und der Natur überlassen. Im 18. Jahrhundert wurde die Anlage unter französischer Besetzung wieder entdeckt und der Bau wurde fortgesetzt bzw. die ersten Restaurierungen begannen. Überwiegend Sandstein wurde aus über 50 km entfernten Hochebenen zum Bau verwendet, aufgrund dessen ist eine konstante Pflege und ständige Restaurierungen für den Erhalt notwendig. Dem Tempelkomplex fehlen im Gegensatz zu früher heutzutage eine Gebäude, da diese aus Holz bestanden. Viele Statuen wurden durch zahlreiche Kriege auch zerstört oder geklaut. 

Angkor Wat ist bekannt für seine 5 Türme, ein großer in der Mitte und 4 kleine im Viereck drum herum. Das komplette Arenal ist von einem über 1,50 Meter breitem Wassergraben umgeben und hat so den Dschungel fern gehalten, sowie die Siedlungen erheblich bei der Reis-Ernte unterstützt. Die Tempel sind mit steinernden Tänzerinnen verziert. Jede Figur hat eigene Merkmale, sodass sie sich untereinander nicht gleichen und jedem Tempel eine Einzigartigkeit verleihen.

Als nächstes sind wir in den nahe gelegenen Tempel Angkor Thom gefahren, der übersetzt "große Stadt" bedeutet und der zweitgrößte ist. Auf jeder Seite der Anlage befindet sich ein lächelnder Buddha, der sich vom Tempel abwendet. Aufgrund dessen wird diese Tempel auch "smiling Buddha" genannt. Auch hier gibt es wieder einen Wassergraben, der eine Breite von 100 Metern aufweist. Die Größe der Anlage lässt erahnen, dass dies der zweitwichtigste Tempel in der Umgebung ist.

Den Ta Prohm Tempel haben wir uns als nächstes angeschaut. Dieser wirkt, besonders im Vergleich zu denen vom Vortag, fast schon ein bisschen einschüchternd. Die Gänge sind vergleichsweise schmal, die Wände hoch und man muss viele Stufen bewältigen, um in die einstigen Räume zu gelangen. Die Bäume schlingeln sich um das Mauerwerk, es stürzt jedoch nicht ein, was für die Stabilität steht.

Zum Abschluss stand der Banteay Kdei Tempel auf dem Programm. Er war mit der beeindruckenste Tempel der vergangenen Tage. Geschichtlich hat er zwar um weit aus weniger Bedeutung und wird daher von vielen Touristen ausgelassen, er unterscheidet sich jedoch von anderen Tempeln eindeutig. Der Grund dafür ist aber leider nicht besonder schön: der Tempel liegt weitestgehend im Wald. Aufgrund der geringen Bedeutung für Angkor werden die Restaurierungsarbeiten hier hinten angestellt, weswegen die Natur immer mehr überhand nimmt. Bäume breiten ihre Wurzeln dort aus, wo sie Platz finden können und zerstören damit das Bauwerk, dieses ist hier nämlich wieder aus empfindlichen Sandstein. 

Nach den vier Tempeln waren wir gegen 14.00 Uhr zurück im Hotel und ich habe erstmal ein Mittagsschlaf gemacht ;) Den Abend und den nächsten Tag habe ich mit Freunden verbracht - weitestgehend aber in klimatisierten Gebäuden. Die Tour an den Vortagen war genau richtig, auch wenn sie jeweils nur halbtags waren. Ganztägige Touren sind bei diesen Wetterbedingungen kaum auszuhalten und ich hatte teilweise wirkliche Probleme mit meinem Kreislauf. Jeder von uns hatte ein Gesichts-Handtuch dabei, um den ständig laufenden Schweiß abzuwischen. In Deutschland kaum denkbar - aber in Kambodscha hat das jeder Tourist gemacht, es war schließlich notwendig.

Antworten

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