wirziehenaufunddavon
wirziehenaufunddavon
vakantio.de/wirziehenaufunddavon

Kambodscha

Veröffentlicht: 28.02.2017

Soooo nach zwei besinnlichen Wochen Heimaturlaub, stand schon wieder Abschied nehmen und Rucksack packen für Südostasien auf dem Programm. Gesagt getan und los ging es mit dem Flughafentaxi Marius ab nach Frankfurt. Mit an Bord war diesmal noch Ninas Bruder Thommy der uns die nächsten Wochen begleiten wird. Ficken Schmidt war selbstverständlich auch wieder mit dabei. 12 Stunden Flug nach Bangkok. Nicht der Rede wert. Zwischen Stopp war dieses mal Bahrain. Nach dem die Gulf Air endlich wieder von der schwarzen Liste ist, kann man doch auch mal nach Bahrain fliegen. Für die Liebhaber der dunklen verrauchten Spelunken unter euch sei zu erwähnen, dass die Sky Bar (ohne Fenster) des Bahrainer Flughafens, sehr zu empfehlen ist. Ein kleines kühles Heineken gibt’s für schlappe 8 US Dollar inklusive Raucherhusten. Aber man gönnt sich ja sonst nichts.
Jung und frisch sind wir in Bangkok angekommen, kurz Zimmer suchen und erst mal zu einer Thai Massage. Nach einem kurzem Mittagschlaf haben wir uns mit Saw und Micha, zwei alte Bekannte aus Freudenstadt, getroffen. Nach ein paar gemütlichen Chang in einem Straßenrestaurant, entschieden wir uns noch ein wenig feiern zu gehen. Aus ein wenig wurde ein wenig viel, aber wir hatten mega viel Spaß, haben getanzt und gelacht. Einziger Haken an der Geschichte war der, das wir nach drei Stunden Schlaf schon wieder zum Bus mussten der uns Richtung Kambodscha bringen sollte. Da uns die Reise über die Grenze an einem Tag zu weit war, entschieden wir uns noch für einen kurzen Stopp auf Koh Kood , einer kleinen thailändischen Insel vor der Küste Kambodschas. Auf Koh Kood genossen wir das Inselleben, mit Strand, Hängematten, Roller fahren und abends die Bars unsicher zu machen. Hot beer, bad service and live music das war der Slogan unserer Lieblingsbar, dort wurde auch jeden Abend eine Jam Session veranstaltet und Dennis konnte seiner Leidenschaft dem Schlagzeug spielen ein wenig nach kommen.
Nach vier gechillten Tagen verließen wir Koh Kood und machten uns auf, nach Kambodscha. An der Grenze angekommen begaben wir uns in die Obhut des Schleppers der Busreise Gesellschaft mit der wir gereist sind und haben die üblichen Touri Spesen auf unser Visum bezahlt. Als Schwabe tut es einfach weh wenn man weiß, dass man gerade viel zu viel bezahlt aber eigentlich nichts anderes machen kann, außer das verarsche Spiel mit zu spielen. In Kambodscha tauschten wir unseren Klimatisierten Minibus in einen etwas in die Jahre gekommenen Reisebus, der ohne Kupplung gefahren ist. Wer braucht heut zu Tage schon eine Kupplung. Nach ein paar Stunden Fahrt mussten wir nochmals den Bus tauschen. Der neue Bus fuhr zwar dieses mal mit Kupplung dafür hatten wir eine Panne. Zum Glück war der Busfahrer auch Automechaniker und er hat uns dann gezeigt das man M16er Muttern auch mit einem kleinen Seitenschneider anziehen kann. Und so kamen wir nach einem 12 Stündigen Busmarathon glücklich an unserem ersten Ziel Sihanoukville an. In Sihanoukville verweilten wir ein paar Tage an einem Strand etwas außerhalb der Stadt und gingen von dort aus auf die Insel Koh Rong Samloem . Die Insel ist fast nicht besiedelt. Es gibt keine Straßen und daher auch keine Autos und das Leben dort ist sehr,sehr entspannt. Es fiel uns nicht schwer dem Inselleben anzupassen und so haben wir an einem einsamen weißen Sandstrand, zwischen Palmen, zwei ausgiebige Hängemattentage verbracht.
Als nächstes stand die Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh auf dem Programm. Endlich mal wieder Busfahren. Wir waren schon gespannt was uns diesesmal erwartet. Nach ca. zweistündiger Fahrt war es auch dann schon so weit. Nach einem waghalsigem Überholmanöver eines LKW's, erschraken wir an einem lauten Schlag. Der eben überholte LKW rauschte in unseren Bus hinten rein. Thomas hat dabei sein Handy fallen lassen, welches zu Bruch ging, aber dazu später mehr. Ausser einem Schrecken ist zum Glück nicht viel passiert, aber unser Bus war so demoliert, dass es kein Weiterfahren mehr gab. Als die Polizei informiert wurde, ist der LKW Fahrer in den Dschungel geflüchtet. So standen wir dann am Straßenrand und warteten und warteten. Keiner sprach Englisch und so hofften wir darauf, dass schon irgendetwas passieren würde.

Nach ca zwei Stunden warten kam dann auch ein neuer Bus, der uns dann sicher mit reichlich Verspätung an unser Ziel brachte. Nach kurzer Hostel Suche gingen wir was leckeres essen und stürzten uns ins Nachtleben der Stadt. Die Bars waren alle mit schönen Rotlichtern dekoriert und hatten auffällig viele Bedienungen. Das Bier hat uns an diesem Abend ziemlich gut geschmeckt und wir haben ausgiebig gefeiert. Nach ausgiebigem Feiern sind die Nächte meist ja recht kurz, aber für Dennis wurde sie noch kürzer, da er sich eine ordentliche Lebensmittelvergiftung einegefahren hatte.
Thommy nuzte den kommenden Tag, um sein Handy mit einem neuen Display auszustatten. Dabei half ihm eine sehr nette Cafe Besitzerin eine seriöse Werkstatt zu finden. Nach einigen Telefonaten mit der Werkstatt und viel Warten bekam Thomy dann sein Handy zurück. Das Display war nicht getauscht und das Handy funktionierte nun gar nicht mehr. Am darauf folgenden Tag versuchte Thomy nochmals sein Glück in einer anderen Werkstatt, wo sich dann herausstellte, dass das Handy gar nicht das von Thommy ist, sondern ein anderes defektes, mit Thommy's kaputtem Display. Daraufhin gingen wir mit der traurigen und sehr hilfsbereiten Cafebesitzerin wieder zurück zu der anderen Werkstatt und stellten den Verkäufer zu Rede. Erst stritt er ewig alles ab und wurde sehr laut, wir hatten schon ein wenig Angst, auch um unsere neue Freundin. Irgendwann machte er dann das Angebot das er für 70 Doller das Handy wieder hergiebt plus die 40 Dollar Reparaturkosten für das Display. Polizei? Fehlanzeige!Das ist Kambodscha! In einem so korrupten Land hätten wir keinen Polizisten gefunden der unsere Vorstellung von Gesetz und Gerechtigkeit vertritt.
Also abhaken und neues Handy kaufen...(mit Thommys Handy sind leider auch viele unserer Urlaubsbilder abhanden gekommen, deshalb sind hier im Blog alle Fotos aus der Tempelanlage)
Weiter ging es dann nach Siem Reap wo wir die atemberaubenden Tempel von Ankor Wat besichtigten.

Never drive with Busunternehmen "Bahala"...
In Siem Reap beschlossen wir dann Kambodscha zu verlassen und uns weiter auf die Reise nach Laos zu machen. Daher buchten wir einen Bus der uns über die Grenze nach Laos bringen sollte. Früh aufstehen war angesagt da der Bus um 7:00 Uhr losfahren sollte und uns das Tuk Tuk um 6.30 Uhr abgeholt hat. Da der Bus komischerweise erst um 8.00 Uhr losfuhr blieb uns genug Zeit ein überteuertes Frühstück im Restaurant des Busunternehmens zu uns zu nehmen. Da wir ja eine Stunde später als geplant losgefahren sind, meinte der Busfahrer er ist der Cousin von Michael Schumacher und fährt die Stunde wieder rein. Nach zwei, drei Stunden Fahrt stellte ein französisches Paar fest das sie vom Busunternehmen in den falschen Bus gesezt wurden. Den Fahrer intressierte das recht wenig und fuhr Vollgas weiter. Pinkel Pause war auch nicht drin. Nach ca 5 Stunden Fahrt musste unser Fahrer dann doch auch selber mal pinkeln und war so großzügig im Niemandsland am Seitenstreifen zu halten. Für die männlichen Gäste ist das ja nicht unbedingt ein Problem, aber für die Damen. Die beschlossen ein paar hundert Meter zurück zu laufen und konnten dann die Toilette von einer Familie nutzen. Der Busfahrer war darüber überhaupt nicht erfreut und seine Laune wurde noch bescheidener. Nach einer weiteren Stunde kamen wir dann in eine sehr Intressante Siedlung wo wir denn Bus wechseln mussten. Dort haben wir drei Stunden warten müssen. Sprich die ganze Raserrei war völlig unötig. Die Preise des dazu gehörigem Resteraunt waren auch sehr Stolz, aber die größte Frechheit war das vor der Toilette kleines Mädchen saß, welches pro Toilettengang 2 Dollar verlangte. Das entspricht ungefähr dem Preis eines Essens. In Deutschland wäre das ungefähr so, wenn man nach einem Zwiebelrostbraten nochmals 14,50 € für die Benutzung der Toilette bezahlt. Na gut. Irgendwann ging es dann auch weiter Richtung Grenze zu Laos. Dort angekommen machten wir gleich Bekannschaft mit dem Grenzschlepper der Firma. Ein unheimlich sympathischer Typ, der eine totale Hektik verbreitete und auf Nachfragen sofort Lautstark geantwortet hat.

Es ist ja okay das Grenzschlepper ihre Dienste anbieten und das Visa dadurch ein paar Euro teurer werden, aber diese Dinste könnte man auch freundlich anbieten, ohne aggressiv zu werden wenn man die Dienste nicht in Anspruch nehmen will. Uns blieb leider keine Wahl, da wir wussten, dass es auf der laotischen Seite schwer ist mit dem Bus weiter zu reisen und es auch schon langsam Dunkel wurde und wir darauf angewiesen waren das uns Bahala auch nach der Grenze weiter mit nimmt. War alles ziemlich ärgerlich aber letztendlich erreichten wir dann am Abend die Insel Don Det auf dem Mekong.

Fazit Kambodscha

Kambodscha ist ein sehr armes Land, mit schöner Natur und faszinirenden Tempel aus einer längst vergessenen Zeit. Die Leute sind eigentlich sehr herzlich, lachen viel und man hat das Gefühl man ist als Tourist sehr willkommen. Leider hat man aber auch immer das Gefühl das die meisten Leute einen übers Ohr hauen wollen. Es gibt auch sehr viel Diebstähle welche auch teilweise mit Androhung von Gewalt ausgübt werden. Wir hatten das Gefühl das in Kambodscha der Tourismus viel zu schnell wächst. Mitte der 90er Jahre war das Land letztendlich noch im Bürgerkrieg und nun wird es für den Massentourismus umgepflügt. Wir können uns sehr gut vorstellen das die Insel auf der wir waren, welche noch ursprünglich war, in 10 Jahren wahrscheinlich wie Ko Samui aussieht. Ob das gut oder schlecht ist, darüber kann sich ja jeder seine eigene Meinung bilden.
Wir hatten eine sehr gute Zeit in Kambodscha und werden trotz auch einigen negativen Erfahrungen, in guter Erinnerung behalten.

PS: Ein Teil des Erlöses unserer gesammelten Spenden der Abschiesdparty haben wir für Landmienenopfer im Kambodscha gespendet. Außerdem haben wir unserem Tuk Tuk Fahrer der mit uns die Angkor Tempeltur gemacht zusätzlich etwas für seine neugeborene Tochter gegeben. Der Fahrer war super nett und sehr schüchtern. An guten Tagen verdient er 15 € und muss damit sein Fahrzeug in Schuss halten und seine Familie ernähren...

Antworten (1)

Peter
Wahnsinn 😎