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Backwaters, Ahoj!

Veröffentlicht: 28.02.2017

》Palmen Palmen nichts über Palmen!《

🚩Mit dem Bus in Allapuzha aka. Aleppey angekommen, Chaos und null Plan wohin wir jetzt zu den Hausbooten müssen, stehen wir da, in der Hitze mit unseren schweren Rucksäcken. Und nun? Überall sind kleine Hütten mit Bootstour Angeboten und angeschnackt wird man zudem auch noch von jeder Seite „you want a houseboat? No problem!“. Wir sind jedoch auf der Suche nach einem Boot, das man mit anderen teilen und drauf übernachten kann…aber wie viel kostet uns der Spaß überhaupt? Keine Ahnung! Somit haben wir auf dem Weg ein paar Touristen gefragt, wo genau und wie viel es koste etc ..wir folgten deren Anweisungen „down the road, cross the bridge to the left and then follow the street. It’s not far“. Die meisten erzählten uns zudem, dass heute ein Feiertag sei und somit die meisten Boote für heute ausgebucht oder sehr teuer seien. Naja, wir haben keine andere Wahl. Lass uns erstmal den Steg finden und gucken was kommt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, kamen wir dann an dem Steg an, wo all die riesen Boote und deren Inder standen. „Madame , where are you from? Want to go on the boat? Last place for you“ mit Preisen nicht von dieser Welt. Es waren riiiieesen Boote für ca 10 - 20 Personen und laut Tourist Office, alle ausgebucht. Wieso werden uns dann trotzdem welche angeboten? Hmm, wir versuchen nochmal unser Glück und handeln! JACKPOT ! Obwohl, wissen tun wir es noch nicht ganz genau. Wir haben jetzt ne Katze im Sack gekauft, bzw verhandelt: Wir wurden durch eins der großen Boote mit luxuriösen großen Zimmern inkl. Bad geführt , mit ganz viel Schnickschnack hier und da. Doch als wir erwähnten, nicht annähernd bereit zu sein diesen viel zu überteuerten Preis zu zahlen, zeigte er uns ein kleineres Boot auf seinem Handy für ca 3.500 rs/ Person, inklusive lunch, Dinner, Getränken, Übernachtung und Frühstück, das wir uns mit einem weiteren englischen Pärchen teilen müssten. Es solle bald losgehen, um 12 Uhr mittags, also nicht einmal 30 min. Zeit um zum ATM (Geldautomat) anzuhalten und zum Boot zu fahren. Eine Rickshaw solle uns hinbringen, die dem Verkäufer folgte, ok! Erster Halt: ATM! Funktioniert nicht. Kein Geld im Automaten! Das ist hier nicht ungewöhnlich. Die einzelnen Automaten (nicht viele in jedem Ort) werden wohl mit nur 26.000 Rupien gefüllt (1 Euro sind ca 70 Rupien) und wenn dir leer sind, dann sind sie eben leer. Pech gehabt. Komm wann anders. So, zurück in die Rickshaw und ab zum Boot! Wo fährt der uns nur hin? Komplett weg vom Tourismus, kleine enge Feldwege entlang, die kaum befahrbar sind, zwischen irgendwelchen Hütten, die mit Wäsche und Tüchern faziert sind. Eine Kurve nach der anderen, ohne zu sehen, was von gegenüber kommt..Nur das gehupe, was hier ein MUSS ist. Wer nicht vor jeder Kurve hupt, der spinnt und ist lebensmüde! Denn das einmalige oder doppelte Hupen bedeutet so viel wie „Achtung, ich komme“ für den gegenüber, da man nicht sieht wer kommt oder um die Menschen und Kühe, die auf der Straße laufen, da es keine Fußwege gibt, zu warnen. Mir schien die Fahrt etwas lebensmüde, da ich nicht wusste, ob wir gleich in jemanden reinfahren :o Nach einiger Zeit kamen wir dann am Flussrand an „Here Madame, 100 rps“ für den Rickshaw Fahrer. Wo ist denn nun das Boot? Ein paar 100 Meter den Fluss entlang, stand dann unser süßes Boot aus Stroh / Bambus ähnlichem Material. Dort warteten Katarina und Thomas, ein schwedisches NICHT englisches verheiratetes Pärchen, der Koch und unser Captain auf uns. Niiiceee los geht’s !!


Das Boot war sehr simple und gemütlich ausgestattet. Ein gemütliches Deck mit Liegekissen an der Spitze des Bootes , wo der Captain saß; einem Esstisch dahinter, gefolgt von unseren zwei Schlafräumen, die sehr gemütlich ausgestattet waren (Doppelbett, Moskitonetz, einem kleinen Bad mit dusche , Ventilator und einem AC, den wir jedoch zu spät bemerkten) und zu guter letzt der Küche ! So, alles bezahlt (Danke an Jules Opa, dem wir die Dollars zu verdanken haben , da wir nicht genug Rupien hatten) und somit Steuer frei, Captain ! Ab durch die Backwaters.
》Die Aussicht vom Boot aus :)《

Wir fuhren entlang der Küste an der sich Plantagen und kleine Dörfer befanden. Ganz, ganz viele Palmen, Sonnenschein und Entspannung . Wir fuhren den ganzen Tag auf dem Fluss , wo uns etliche Boote entgegen kamen , meist überfüllt mit zelebrierenden Indern , die tanzten, sangen, zu uns schauten und winkten „ Hello, hello! Where are you from?“. Riesen Attraktion wir 4 weißen Menschen auf dem Boot 😅hahahahah.

》Los Captain!! Zeige uns die wunderschönen Backwaters!《

Das schönste an dieser Bootsfahrt war diese Ruhe und angenehme Atmosphäre, dir wir teilten. Wir hatten wundervoll Gespräche mit Katarina und Thomas über das Reisen , wie sehr Ihnen das Reisen gefalle, vorallem Vietnam , deren Erlebnisse, was sie alles durchgemacht hatten, Gespräche uber Gott und die Welt (Wort wortlich), das Rezept zum Glück, Liebe und glücklichen Ehe! Also, für alle die, die sich fragen, was die geheime Zutat für einen glückliche und standhafte Beziehung ist KOMMUNIKATION ! Zu glauben , alles zu wissen bzw bei Problemen dem anderen alles Recht machen zu müssen , weil man dann Ruhe hat, ist falsch. Man sollte über alles reden können . Denn man weiß nie genau, was den Partner traurig macht und bedrückt , man weiß nicht immer genau, was er oder sie sich wünscht. Man kann nicht meinen, alles zu wissen. Zudem sollte man teilen können . Nach einem langen Arbeitstag …was gemeinsames kochen, einen gemeinsamen Film kuschelnd auf der Couch schauen oder einfach nur die Erlebnisse oder aktiven Ereignisse diskutieren und teilen. Es war wundervoll zu beobachten, wie glücklich sie waren. 

Zum Lunch und Dinner hatten wir natürlich leckeres indisches Curry. Wir wurden gefragt , ob wir es scharf oder eher mild zubereitet bekommen möchten. Unsere Geschmäcker variierten, somit einigten wir uns auf Medium spicy  ha! Haste gedacht !! Als ich das Chickencurry mit Reis probiert hatte, ging bei mir das Gehuste los, aber lecker war es trotzdem. Naja, das Hähnchen war jetzt nicht das beste, aber dafür der Fisch am Abend umso besser. Dazu gab es Chapati (Brot bzw Fladen mit dem man ins Curry dippt, da die Inder mit Händen essen) , Ladyfingercurry und Kichererbsen Curry. Thomas hat für den Abend auch noch Kingfisher Bierchen bestellt und so ließen wir es uns gut gehen. 


Am frühen Abend , als wir angelegt hatten, da nach der Dämmerung kein Verkehr mehr erlaubt ist, verließen wir unser Boot und spazierten am Kanal entlang. Wir gingen an all den kleinen Häusern vorbei in denen die Einheimischen sehr simple und ärmlich, umgeben von Feldern und Reis Plantagen, hausten. Treiben ließen wir uns vom lauten Gesang, der uns zu einem kleinen Tempel führte. Der Gesang stellte sich als Gebet heraus. Ein Mann der mit nacktem Oberkörper und einem Orangenen Tuch um die Hüfte gewickelt, die Kerzen und Räucherstäbchen anzündete, summte irgendwas vor sich hin und ging zur nächsten Figur (anderem Gott). Wir betraten den Temple ohne Schuhe, selbstverständlich, und guckten uns in Ruhe die verschiedenen, mit Blumen geschmückten, Figuren an. Tolle Atmosphäre, vor allem die freundliche und offene Art , wie wir hinein gebeten wurden. Und wieder die Frage „where are you from ?“ 

Zurück auf dem Boot , nach weiteren wundervollen und tiefen Gesprächen, haben wir den Tag langsam ausklingen lassen und gingen zu Bett, als es dann plötzlich raschelte und ich Kakerlaken zischen sah, aawwwww. Der Gecko , der vorhin an den Wänden entlang gekrochen ist hat mir schon gereicht .___. Also Ventilator an, schnell ab unter das Moskitonetz , Augen zu und durch! Gute Nacht 🌟


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