Veröffentlicht: 04.09.2024
Jetzt Albanien!
3.9.24 Durres, Ankunft und Orientierung. Die Fähre legt um 11:30h in Durres an. Schnell sind die paar Leute und Fahrzeuge von Bord. Die Grenzabfertigung geht auf schnell. Nach einer Schleife durch den Hafen bin ich im wuseligen, dichten Stadtverkehr. Das Hostel Durres habe ich schnell gefunden. Es sieht gemütlich aus. Der junge Mann an der Anmeldung ist auch erst 3 Tage hier und spricht Deutsch. Abladen, duschen, ausruhen und Pläne machen. Als erstes brauche ich Geld und eine Sim-Karte. 100 Lektüre entsprechen ungefähr einem Euro. Der Automaten verweigert die Auszahlung, weil ich mich verrechnet habe und statt 20000Lek gleich 200000 abheben will. Ein anderer junger Tourist hilft mir. 7 Euro Gebühren kommen drauf. Da hätte ich vielleicht doch gleich 40000 abheben sollen? Der Mann erzählt mir von einer eSim Telekom Albanien, das Angebot würde mit 4Wochen genau zu meinem Aufenthalt passen. Da will ich im Hostel im WLAN auch machen. Kompliziert, aber ich komme durch. Doch dann kann ich die eSim auf dem Handy nicht einrichten, dem Handy fehlt eine Funktion.??? Nach 2std gebe ich auf. 20€futsch? Ich fahre in die Stadt und gehe in einen der vielen One Shops und lasse mich bedienen: 40GB für 3Wochen kosten 25€. Und es funktioniert sofort. Eigentlich wollte ich noch zu einem Aussichtspunkt radeln, doch das ist mir jetzt auch zu anstrengend, weil der Weg verschlungen und steil ist. Außerdem ist es schon dunkel. Im Osten geht die Sonne früher unter, schon um 19h. Der Platz vor dem Hostel ist jetzt gut belebt. Man flanieren. Ich trinke noch ein Bier im Hostel und bin verschwunden.
04.09.24 Durres -> Shëgjin 105km 530hm. Im Vierbettzimmer ist es stickig und ich kann ab 4 Uhr nicht mehr schlafen. Ich möchte die anderen beiden auf dem Zimmer aber auch nicht stören, bearbeite die Bilder auf dem Handy. Kurz nach 6 Uhr bringe ich alles Gepäck möglichst leise aus dem Zimmer und packe das Fahrrad. Die Frau, die sauber macht und auch später das Frühstück bereiten wird, kommt und ist so nett, mir jetzt schon eine Kleinigkeit zum Essen zubereiten. Nach sieben radlich durch die ruhige Stadt. Es geht Richtung Norden auf der Route die ich mir für gestern eigentlich überlegt hatte. Das Kap Rodonit sieht auf der Karte ganz nett aus. Bis zum Stadtrand ist die Hauptstraße 4 spurig ausgebaut und es gibt sogar einen Radweg, den natürlich keiner benutzt. Das Navi führt mich über Nebenstraßen, die teilweise so klein sind, dass ich erstmal dran vorbei fahre. Bei diesen Wegen stehen auch an keiner Kreuzung Hinweisschilder. Ich kaufe mein erstes Brot und auch einen halben Liter Benzin zu bekommen, ist an der Tankstelle mit Bedienung kein Problem. Vor Fuhsë Draç fahre ich über einen kleinen Campingplatz an den Strand. Man möchte mir direkt einen Sonnenschirm vermieten, aber kurz am Strand zu bleiben ist auch kein Problem. Die Straße die auf die Berge zum Kepi hochführt, ist sehr steil und ich muss viel Zickzack fahren, was auf der einspurigen Straße gar nicht leicht ist. Das ganze ist so anstrengend, dass mir die 400 Hm spare und nicht weiter zum Kepi hinaus fahren, sondern lieber versuchen will dass 60 km entfernte Shëgjin zu erreichen und dort am Strand zu übernachten. Ist der Weg über die Ebene dorthin führt, schlängelt er sich im auf und ab noch lange über die Höhen. Die Brücke über den ersten Fluss ist ziemlich abenteuerlich mit Holz belegt und auch die Stahlkonstruktion der Hängebrücke ist in die Jahre gekommen. Erschreckend ist, dass die Albaner allen Müll in die Flüsse kippen und allen Anschein nach auch die Abwässer hineinfließen. Ich verlasse die Nebenstrecken Route, weil die Schotterpisten zu fahren auch sehr anstrengend ist und ich sonst heute nicht mehr mein Ziel erreichen. Die Hauptstraße ist natürlich viel befahren aber ich komme gut voran. Einige schöne Bilder hätte ich gerne gemacht, konnte aber so schnell die Kamera nicht an den Start bringen: da sind die beiden aus dem Beifahrerfenster winkenden Kinder, das Mädchen, das mit den Füßen Spuren im zum trocknen ausgelegten Mais zieht, das alte Pärchen, das sind traditioneller Kleidung am Zebrastreifen auf eine Lücke wartet, der Mann, der mit der Kuh an der Leine durch das schmiedeeiserne grundstückstor kommt. Ich kaufe am Straßenstand Gemüse und fahre durch die Lagunen sehen auf die Hochhäuser von Shëgjin zu. Hier ist der Tourismus schon voll im Gange einige große Hotelblöcke warten auf die Fertigstellung. Kurz dahinter finde ich einen kleinen Campingplatz unter schönen Kiefern. Hier ist die Saison vorbei und alles wird eingepackt. Für 5 € ich mein Zelt zwischen den anderen drei Wohnmobilen aufbauen, die Toilette der Bar und die Stranddusche nutzen. Mehr brauche ich auch nicht. Die Sonne ist schon untergegangen als das Zelt steht und ich ins Wasser springe. Der Wohnwagen nebenan ist nicht bewohnt, hat aber Rundumbeleuchtung, so dass ich zum Kochen etwas Licht habe. Zwiebeln Salami und Reis im Topf kurz anbraten aufkochen und mit Paprika und Tomaten verfeinern. Leider überfallen mich dabei den Mücken und ich bekomme viele Stiche ab.
05.09.24 Durres-> Drini Stausee ? Km ? Hm. Über Nacht habe ich das Handy ausgemacht um Strom zu sparen. Als ich es wieder starten will, will es nicht und sagt mir falscher PIN. Was ja auch logisch ist weil ich mir eine albanische SIM-Karte besorgt habe. Nur hat man mehr im Laden keine Unterlagen mitgegeben und ich habe auch nicht dran gedacht nach dem Pin zu fragen. Werde ich in Lehzë als erstes einen One- Laden ansteuern und hoffen dass man mir dort helfen kann. Bei Sonnenaufgang packe ich und gehe noch einmal schwimmen, während am Strand entlang eine ganze Reihe Leute schon spazieren geht. Ob die Bewegungsprogramm vor dem Frühstück verordnet bekommen haben? Hinterm Campingplatz gibt es eine neuashaltierte Straße die durch die Lagunen führt. Über eine hölzerne Fußgängerbrücke komme ich in die Vorortsiedlungen. Die Hauptkreuzung ist verstopft, ein Polizist regelt den Verkehr und ich kann mich mit dem Fahrrad gut durchschlängeln. Jetzt erstmal in Ruhe einen Kaffee trinken, Croissant gibt's leider keine. Im Laden, den ich auf dem Handy ausgeguckt habe, ist das für die Frau kein Problem meine SIM-Karte zu entsperren. Glück gehabt! Auf meiner Rundfahrt durch die Stadt, treffe ich einen Albaner aus Wuppertal, der wie die Hälfte der Albaner Mercedes fährt. Er empfiehlt mir den Blick von der Burg. So steige ich kurz entschlossen zu Fuß hinauf. Der Eingang ist aber von hinten. Das ist mir zu weit und mir reicht auch schon der Blick vor der Burgmauer. Bis auf kleine Ausnahme bleibe ich heute auf der asphaltierten SH5. Wobei der Name nur auf meiner Navi Karte auftaucht. Nach dem Frühstück im Schatten fahre ich durch bis Krajn. Unterwegs bemerke ich dass mein Handy, obwohl es die ganze Zeit an der Powerbank hängt immer mehr an Akkuladung verliert. Ich glaube da tut sich das nächste Problem auf. In der neuen Kirche von Krajn gibt es Steckdosen. Hier kann ich die Powerbank laden, aber das Handy will nicht. Ich versuche mir die Route jetzt zu merken und mache das Handy wieder aus. Zweimal muss ich noch mal anmachen um den Weg zum zu finden. Wobei ich die meiste Zeit auf der sr5 bleibe die sich wunderbar am Berg entlang schlängelt und wenig befahren ist. Vor der Staumauer in Rragam ist das Resort Sarda über eine Schotterpiste ausgeschildert. Die Leute dort sind sehr nett alles ist nagelneu und ich darf umsonst auf der Seeterrasse mein Zelt aufbauen. Tut das gut nach der Hitze im kühlen Wasser zu schwimmen. Heute setze ich mich mal ins Restaurant, zumal ich auch die letzte Gelegenheit etwas einzukaufen verpasst habe. Ich bestelle Fisch, Kran heißt der, mit verschiedenen gedünsteten Gemüse und Pommes. Alles sehr lecker und dazu dunkles frisch gezapftes Bier. Das ganze kostet 19 € und ich bin sehr zufrieden. Kurz nach 9 Uhr gehe ich schon in mein Zelt.
06.09.24 Stausee Koman/Drin-> Bzhete, 52km 640hm. Heute bin ich schon kurz vor 3 Uhr wach, weil jemand von der Terrasse des Restaurants mit dem Echo über dem See spielt, was die Gänse Lautstärke kommentieren. Da will sich auch der Hahn nicht zurückhalten. Mein Handy hat immerhin 6% geladen, die nutze ich, um Tagebuch zu schreiben und drehe mich dann noch mal rum, obwohl ich immer noch Stimmen höre. Kurz vor 6h baue ich das Zelt ab und gehe schwimmen. Regenwolken ziehen auf, ob ich wohl noch trocken bis nach Shkoder komme? Nein. Denn ein Platten hält mich auf und kurz vor Shkoder erreicht mich der Regen. Der Verkäufer im handyladen ist davon überzeugt, dass mein Ladeproblem an meinem Equippment liegt. Und tatsächlich mit neuem Ladegerät und powerbank lädt es: das macht 45 Euro. So ganz überzeugt bin ich nicht, aber Probieren geht über Studieren. Ich fahre beim Campingplatz Lake Shkoder Resort an den gleichnamigen See, und gehe ohne zu fragen über deren Steg baden. Die Gäste hier kommen alle aus Deutschland oder den Niederlanden. Hinter Koplik beginnt der lange Aufstieg. Auf einer endlos geraden Strasse geht es mit Moderator Steigung hinauf. Schon hier unten winken mir die Autofahrer aufmuntern zu. Hinter einem kiefernwäldchen macht die Strasse dann die ersten Bögen. Ab 17h gucke ich immer wieder auf die Uhr weil ich müde bin und mir gesagt habe, ab 17:30 Uhr suche ich einen Schlafplatz. Den ersten, den ich finde, ist schon von einem französischen Paar mit Jeep und Dachzelt besetzt und auf die Frage ob ich mich dazustellen kann, kommt die Antwort: ich kann es ja nicht verwehren. Das ist alles andere als eine Einladung, deshalb fahre ich weiter und finde bei dem nächsten Nebenweg einen Kleinenbauernhof, bei dem ich mich traue zu fragen, ob ich mein Zelt aufstellen kann. Zuerst treffe ich im Haus nur die Frauen an, aber zum Glück kommt auch der Mann gerade mit der Schubkarre zurück auf den Hof gefahren und erlaubt mir irgendwo auf dem Hof das Zelt aufzustellen, wo es mir gefällt. So bleibe ich dann auch in der Nähe des Hauses und erlebe eine große Gastfreundschaft. Zuerst wird ein Tisch ein Stuhl gebracht und dann einen Tisch dann kommt der Raki und nachdem ich mir was gekocht habe gibt's auch noch vom Abendessen der Familie eine Portion die ich mir für morgen einpacke weil ich schon so satt bin. Hier auf dem Hof läuft erstmal eine Ziege rum die ist ja neugierig mein Zelt inspiriert inspiziert, daran gibt es natürlich Hunde die aber ganz ruhig liegen Schafe kommen alle von alleine nach Hause Kühe und Pferde müssen geholt werden der Sohn spricht sehr gut Englisch und nimmt sich auch eine halbe Stunde Zeit sich zu umzusetzen, so dass ich auch mal ein bisschen von mir erzählen kann und Fragen stellen kann, die er dann übersetzt. GËZUAR, was so viel wie Prost heißt, lerne ich heute Abend beim Raki Trinken. Ich weiß noch gar nicht wie ich mich bedanken soll für diese Gastfreundschaft.
7.9.24 Bzhete-> Theth 38 km, 1150 hm. Die Nacht war unruhig, weil einer der Hunde ständig gejault hat. Als ich in der Dämmerung aus dem Zelt schaue, liegt mein Fahrrad umgekippt auf dem Boden. Beim zweiten Blick bemerke ich dass eine Packtasche fehlt. Sie entdecke ich zehn Meter weiter und der ganze Inhalt ist drumherum verteilt. Dem oder den Hunden ist es gelungen eine Schnalle aufzubeißen, um an die Tupperdose mit den restlichen Spaghettis zu kommen. Der Deckel der Dose ist leider zerbissen. Das war ein Erbstück meiner Tante Elfriede. Ich sammle alles wieder ein und baue das Zelt ab. Als ich den Stuhl zurückstelle, schlägt der Hund im Haus an und der Kleinenbauer kommt heraus, so dass ich mich verabschieden kann. Weil ich befürchte, dass er kein Geld annimmt, habe ich 5€ unter der leeren Bierflasche deponiert. Die Strasse ist eineinhalb spurig, so dass zwei Autos nur aneinander vorbei passen, wenn man den Strassenrand mit benutzt. Ansonsten ist die Strasse super in Schuss und an vielen Stellen neu gemacht. Leider ist die Steigung so, dass ich viel zack fahren muss, und dabei den Verkehr berücksichtige. Auf einer Anhöhe, kurz vor der neuen Brücke, gibt es einen Kaffee auf 820m. Ab jetzt fahre ich in der Sonne. Frühstückspause mache ich vor der Kirche von Bogë. Im Telefonat mit Barbara, erzähle ich von dem zerbissenen Erbstück. Nach fünf Stunden erreiche ich die Passhöhe, Buni i Thorës, 1774m und mache mit das Pause. In vielen Kehren beginnt nun die schöne Abfahrt nach Theth. Dabei muss ich an zwei Stellen mit den Autos in der Schlange fahren, weil Autos entgegenkommen oder ein Pferd am Strassenrand steht. In Theth stehen nicht nur viele Autos sondern auch die Hitze. Ich besuche den Info Punkt. Die Frau empfiehlt mir einen Campingplatz und eine zwei tägige Wanderung. Beide Empfehlungen will ich annehmen. Ich kaufe mir ein Bier im Minimarkt und fahre zu Villa Belinis, wo ich für fünf Euro neben Baumaterialien mein Zelt aufbauen darf. Es gibt eine Toilette mit Dusche und ein Restaurant. Nach einem kleinen Rundgang zum Fluss nutze ich beides. Ich bestelle mir griechischen Salat und ein Kartoffelgericht und dein gezapftes Bier.
8.9.24 Theth: Wanderung zum Mont Jezercës, Teil 1 zum Biwak. 14km, 1600hm. Kurz nach 5h höre ich tatsächlich den ersten Hahn und fange an zu packen. Das Fahrrad lasse ich auf dem Campingplatz stehen. Im grossen Rucksack ist das Nötigste: Essen für zwei Tage eineinhalb Liter Wasser, Regenzeug, Schlafsack, Zelt. Die ersten 3, 5 km führt der Weg durchs Tal auf einem geschottertem Fahrweg. Dann beginnt der steile Teil des aufstieges auf kleine Pfad, dennoch im Schatten liegt. Bevor ich in die Sonne komme, mache ich Frühstückspause. Um 11 Uhr erreiche ich den Sattel Pejes 1742m. Hatte ich bisher nur drei Leute gesehen, wird es nun aus beiden Richtungen voller. Besonders bei jungen Leute scheint der peaks of balkans ein beliebter Wanderweg zu sein. Über mehrere km geht es nun auf und ab, von einem Wasser zu Ende. Hinter einem Haus, vor dem drei Pferde stehen, finde ich, in meinem sonsten trocknen Bachbett, eine kleine gefasste Quelle. Hier biegt man Wanderweg von der Hauptroute ab und ich bin wieder ganz alleine. Es geht noch mal 600 hm hinauf, bevor ich um 16:30h auf einem Sattel mein Zelt aufbaue. Der eigentliche Biwak-platz wäre noch 800 Meter weiter im Tal, aber der liegt schon im Schatten und ich möchte noch die restliche Sonne geniessen. Während sie hinter den Bergen verschwindet, esse ich Brot mit Salami und Schafskäse. Zum Nachtisch gibt es getrocknete Feige. Ich stelle den Wecker auf 5 Uhr.
9. 9. 24 Biwak am Jezercës, Aufstieg zum Gipfel und Abstieg ins Tal Ropojans. Wanderung 10 km, 850 hm, Abstieg 1450 hm. Ich bin vor dem Wecker wach und packe im Schein der Taschenlampe den Rucksack. Alles was ich nicht brauche bleibt im Zelt. Die ersten Meter laufe ich mit Taschenlampe, aber schon bald reicht die Dämmerung aus, um den Weg zu finden. Ich spüre die Anstrengung von gestern und das Wandern fällt mir schwer. Noch ist der Himmel blau und die Sonne bringt die Wolken zum Leuchten. Ich habe nur einen halben Liter Wasser dabei, doch zum Glück, muss ich ein Schneefeld überqueren. Hier kann ich die Flasche füllen. Obwohl der Weg gut markiert ist, ist ja nicht so leicht zu finden, weil er durch Feldern mit grossen Felsen hindurchführt und nicht als Pfad erkennbar ist. Das Stück zum Sattel lässt sich besser gehen. Von hier aus kann ich nach Valbone hinunter gucken. Die letzte Stunde zum Gipfel muss ich teilweise richtig klettern. Um 8:30 Uhr bin ich oben. Doch es ist ungemütlich kalt, es weht ein starker Wind und Wolken verdecken die Sonne, so dass alles etwas grau wirkt. Im Windschatten frühstücke ich und mache Fotos. Der Abstieg geht nichts schneller weil mir die Kraft fehlt. Am Schneefeld mache ich beide Flaschen noch mal wieder voll. Um 12 bin ich wieder am Zelt und mache ein Mittagsschläfchen. Beim Abstieg werden die Wolken immer dunkler und das fängt an zu tröpfeln. Ich hole den Regenponscho zu heraus und halte nach einem Zeltplatz Ausschau. Zwischen Mauern, die vielleicht einmal eine Almhütte waren, baue ich ganz schnell das Zelt auf, als es wieder anfängt zu regnen. Es wird etwas nass, aber als es richtig anfängt zu schütten, steht es schon und ich freue mich im Trockenen zu sein. So endet meine Wanderung heute schon um 15:30 Uhr und ich kann mich viel ausruhen.
Wasser gibt es jetzt sehr erreichlich, nur das Essen muss ich mir jetzt einteilen. Es regnet die ganze Zeit durch, so dass ich das Zelt gar nicht mehr verlasse und schon gegen 19 Uhr einschlafe.
10.9. 24 Biwak Platz -> Theth, Wanderung 12 km, 280 hm, 1050 hm Abstieg. Jetzt habe ich mal richtig viel geschlafen. Um 7h regnet es immer noch, aber der Regen hört sich schwächer an. Ich esse im Zelt die letzten Krümel. Und tatsächlich hört das auf zu regnen, halt sich um 8 alles gepackt habe. Aus zwei Gummibändern und Plastiktüten baue ich mir Gamaschen, denn die Sträucher und Gräser sind hier noch nass. Hinter mir steigen weisse Wolken das Tal hinauf. Überall entdecke ich grosse Schnecken. Unterhalb der Quelle bei den Hirten, ist jetzt ein richtiger Bach in seinem Bett. Ich fülle weder meine Flasche und gehe jetzt direkt an der Hütte der Hirten vorbei. Ich werde direkt zum warmen Ofen eingeladen und bekomme einen Kaffee und Raki. Vier Männer verbringen zwei Monate des Sommers hier. Auf dem Holzofen wird ein grosser Topf mit Wasser erhitzt wo Nudeln reinkommen. Beobachten wie zwei Männer die Schafe aus dem Ferch zu ihrer heutigen Weide bringen. Nun werden sie auch von 4 Hunden begleitet. Mit Händen, Füssen, Fotos und Translator führen wir eine nette Unterhaltung. Ich bedanke mich mit fünf Euro und Frage dann auch noch nach einem Stück Brot. Das bekomme ich und dazu auch noch ein Stück Käse, so ist das Mittagessen also gesichert. Frohen Mutes erreiche ich den Pass, und setze mich da zum Essen und telefonieren mit Blick ins Tal in dem Windschatten. Die Sonne kommt sogar heraus und ich kann den Schlafsack trocknen. Um 14: 30h erreiche ich Villa Belinis und bekomme zur Begrüssung Krapfen und Käse. Meine Sachen die ich auf dem Fahrrad gelassen habe, sind leider nass geworden. Ich hänge sie zum Trocknen über den Zaun, auch wenn es wieder nach Regen aussieht. Die Hälfte wird noch trocken, bevor es wieder anfängt zu regnen. Zum Abendessen gehe ich ins Restaurant und bestellen Vici=Kalb, Salat und Bier. Es ist so viel, dass ich die Reste für morgen in die Tupperdose packe.
11.09.24 Theth Kurz vor sechs kräht der Hahn. Ist sortiere Bilder und um 7: 30 Uhr breche ich auf. Kurz ein paar Lebensmittel einkaufen, die hier echt teuer sind, und ich radle auf der Schotterpiste durch den Ort. Hier ist schon alles für eine Promenade angelegt, es fehlt nur noch der Teer. Überall werden neue Gästhäuser gebaut. Auf der neuen Straße, die eng am Hang klebt, geht es mit einem Gegenanstieg nach Nderlysaj. Hier sind große Parkplätze angelegt, die von den Tagestouristen gefüllt werden. Dahinter leuchtet das Wasser schon kristallblau. Etwas oberhalb hat der Fluss interessante Formationen in den Fels gespült. Dann geht es ein Stück über eine langweilige Schotterpiste, die ich auch noch hätte radeln können. Das Tal wird wieder enger und der Weg schmaler. Zum Blue-eye gibt es zwei Zugänge, ich wähle den hinteren, und gelange über eine Kletterpartie zu den Restaurants oberhalb des Blue Eye. Von hier aus leuchtet es wirklich richtig schön und das sind es wenige Touristen da. Auf einem Felsen mit Blick aufs Eye frühstücke ich. Von einer Gruppe springen die ersten ins Wasser und schnaufen vor Kälte. Da möchte ich natürlich auch hinein und lass mich dabei filmen. Unten, an der Brücke, geht es gemütlicher und ruhiger zu. Die Leute sitzen im Schatten am Ufer und genießen das Leuchten des Wassers. Nun ist es so warm, dass ich den Rückweg mit dem Rad oben ohne antrete. Auf halbem Wege nach Theth, wandere ich noch die 130 m hinauf zum Wasserfall. Die meisten Leute kommen auf dem direkten Weg von Theth. Unterhalb des Wasserfalls esse ich Mittag, die Reste vom Abendessen. Dann wieder zurück zum Fahrrad und vor dem Campingplatz kurz in den Minimarkt um Bier zu kaufen. Damit kann der Nachmittag gemütlich gestaltet werden. Am Abend kommt der Sohn des Chefs mit der Nachricht, dass für 60 € morgen um 8 Uhr ein Pferd mein Gepäck zum Pass nach Valbone hochbringen wird. Da bin ich gespannt, wie das werden wird. Ich habe die große Hoffnung, dass mir damit eine große Anstrengung erspart bleibt.
11.09.24 Theth,Tagesausflug zum Blue Eye und Wasserfall. Kurz vor sechs kräht der Hahn. Ist sortiere Bilder und um 7: 30 Uhr breche ich auf. Kurz ein paar Lebensmittel einkaufen, die hier echt teuer sind, und ich radle auf der Schotterpiste durch den Ort. Hier ist schon alles für eine Promenade angelegt, es fehlt nur noch der Teer. Überall werden neue Gästhäuser gebaut. Auf der neuen Straße, die eng am Hang klebt, geht es mit einem Gegenanstieg nach Nderlysaj. Hier sind große Parkplätze angelegt, die von den Tagestouristen gefüllt werden. Dahinter leuchtet das Wasser schon kristallblau. Etwas oberhalb hat der Fluss interessante Formationen in den Fels gespült. Dann geht es ein Stück über eine langweilige Schotterpiste, die ich auch noch hätte radeln können. Das Tal wird wieder enger und der Weg schmaler. Zum Blue-eye gibt es zwei Zugänge, ich wähle den hinteren, und gelange über eine Kletterpartie zu den Restaurants oberhalb des Blue Eye. Von hier aus leuchtet es wirklich richtig schön und das sind es wenige Touristen da. Auf einem Felsen mit Blick aufs Eye frühstücke ich. Von einer Gruppe springen die ersten ins Wasser und schnaufen vor Kälte. Da möchte ich natürlich auch hinein und lass mich dabei filmen. Unten, an der Brücke, geht es gemütlicher und ruhiger zu. Die Leute sitzen im Schatten am Ufer und genießen das Leuchten des Wassers. Nun ist es so warm, dass ich den Rückweg mit dem Rad oben ohne antrete. Auf halbem Wege nach Theth, wandere ich noch die 130 m hinauf zum Wasserfall. Die meisten Leute kommen auf dem direkten Weg von Theth. Unterhalb des Wasserfalls esse ich Mittag, die Reste vom Abendessen. Dann wieder zurück zum Fahrrad und vor dem Campingplatz kurz in den Minimarkt um Bier zu kaufen. Damit kann der Nachmittag gemütlich gestaltet werden. Am Abend kommt der Sohn des Chefs mit der Nachricht, dass für 60 € morgen um 8 Uhr ein Pferd mein Gepäck zum Pass nach Valbone hochbringen wird. Da bin ich gespannt, wie das werden wird. Ich habe die große Hoffnung, dass mir damit eine große Anstrengung erspart bleibt.
12.9. 24 Theth->Valbone RadWandern mit Gepäcktransport und Sherpa Alex! Ich bin unruhig. Packe und frühstücke in der aufgehenden Sonne. Noch ist es kalt und ich trage lang. Die Tschechien kochen einen Kaffee für mich und wir haben Smalltalk. Das Zelt kann noch etwas trocknen, denn um 8 Uhr ist immer noch kein Pferd da. Zur Überbrückung werde ich vom Haus noch auf einen Kaffee eingeladen. Dann kommen Alex und Silvester. Welche Aufgabe Silvester hat, er schliesst sich mir nicht. Alex lädt mein Gepäck ein und das Fahrrad kommt auf den Jeep. Denn das Pferd wartet weiter oben. Ich steige aus und schiebe das Fahrrad schon mal den Berg hinauf, Alex wird mit dem Pferd mich irgendwann überholen. Ich dränge mich an und kann mit den meisten Tagestouristen mithalten, wobei ich ganz schön ans Schnaufen komme. Nach einer Stunde überholt mich Alex mit dem Gepäck auf dem Pferd auf einer Lichtung. Im Buchenwald wird der Weg wieder steiler, und Alex schiebt und trägt freiwillig mein Fahrrad. Vermutlich will er einem alten Mann helfen. Bei einer Bar legen wir eine Pause ein. Ich kann mein Wasser auffüllen. Nun wird es felsiger und Alex trägt immer häufiger das Fahrrad. 20 Meter und halb des Passes wartet Alex auf das entgehen kommende Pferd, dass mein Gepäck übernehmen wird. Das er schliesst sich mehr aber er später, weil auf dem Pass sind so viel Menschen dafür fährt und Gepäck Tausch gar kein Platz wäre. Aus beiden Richtungen strömen die fernwanderer und Tages Touristen, und alle wollen kurz auf den schönen Aussichtspunkt. Da ist es so eng, dass ich gar keine Bilder in Ruhe machen kann. Nach einer Weile gehe ich zurück zu den Sherpas. Ich bedanke mich mit fünf Euro Trinkgeld bei Alex, vermutlich hätte auch mehr verdient. Keine Ahnung wie hier die Kurse sind. Runter kann ich nur mein Fahrrad selber schieben, wobei ich sehr froh bin, dass kein Gepäck drauf ist. Immer wieder gibt es so steile und steinige Stellen, dass ich das Fahrrad tragen muss. Bei der ersten Bar macht der Sherpa eine Pause und die kann ich auch gut gebrauchen. Weiter unten kann ich teilweise dann wieder etwas fahren. Hinter den ersten Häusern teilt sich der Weg, und ich weiss nicht genau wie ich nicht nehmen muss. Von den Pferden, keine Spur. Durch Zufall entdecke ich ein Schild war Emanuel. Da muss ich hin, und das erste was ich sehe, ist das dort mein Gepäck auf der Wiese liegt. Das hat also alles wieder super geklappt. Ich bin über den Berg! Nach einer Pause auf der Schaukel und deinem Dankeschön für den Sherpa, packe ich das Gepäck wieder auf das Fahrrad. Ein paar Meter schiebe ich noch, dann geht es ewig durch ein breites, schottriges Flussbett. Gut dass ich runter muss, denn drauf hätte ich das nicht fahren können. Dann kommt das erste grosse Hotel und hier beginnt auch für mich die asphaltierte Strasse. Nun Rolle ich ganz gemütlich auf Valbone zu. Das Gasthaus und Camping B 2 spricht mich mit seiner Weite direkt an. Ich kann mein Fahrrad an Tisch und Stuhl abstellen und damit auch reservieren, und baue gemütlich mein Zelt auf. 500 Meter sind es zum Mini Mini Markt. Die Auswahl ist wirklich sehr gering. Aber ich finde Sardinen, Feigenmarmelade 900 Gramm, selbstgebrannten Raki, und jede Menge Bier. Davon gönne ich mir zwei. Im letzten Sonnenlicht ist das mein Abendessen. Nach dem Duschen wirklich ganz zufrieden in mein Zelt. Kaum liege ich der fallen die ersten Regentrupfen. Was für ein perfekter Tag. Ich könnte vor Dankbarkeit fast heulen.