weitergutpfad
weitergutpfad
vakantio.de/weitergutpfad

Lago Viverone->La Spezia mit dem Rad, 16.8. 2024

Veröffentlicht: 17.08.2024

 ... und weitergutpfad Teil 2 der Radtour 


16.8. Vom Logo Viverone über Asti in den Parco Rocchetta Tanaro, 95km 470hm.

In der Nacht tropft es vom Zelt auf meine Schulter. Von Regen keine Spur. Es ist Schwitzwasser. Da kann ich nicht viel machen ausser etwas zur Seite rutschen dass die Tropfen mich nicht treffen. Heute morgen kann ich endlich mal wieder schwimmen gehen. Auf der Kaimauer macht einen Mann Yoga. Dass animiert mich auch den Sonnengruss zu machen. Um 7:45 starte ich in den frischen Morgen. Es ist direkt ein Anstieg von 65 m auf die SP41 zu bewältigen. Direkt in Alice Castello finde ich ein offenes Café. Weiter geht das durch Obstplantagen. Ich habe das Gefühl ich fahre bergab aber das Wasser im Canale della Mandria fliesst mir entgegen. In Crescentino sind die Strassen auf einmal voll mit Menschen: hier ist Markt. Kurz danach überquere ich den Po, der erstaunlich wenig Wasser hat. Um an seinen Ufer frühstückspause zu machen muss ich mich an einem Saum entlang durch Winden kämpfen. Auf der kleinen und sehr ruhigen SP3 klettere ich langsam 150m die Höhe bis Sant Antonio. Die Landschaft besteht nun aus vielen kleinen Hügeln und auf jedem ist ein Ort mit Kirchturm zu sehen. Im leichten auf und ab geht es bis zur SP22. Ein kleiner Trecker überholt mich und ich kann in seinem Windschatten mit 35 km/h hinterher fahren. Dann biegt er leider ab und die letzten 7km bis Asti sind sehr langweilig. Auf einem Plakat wird hier für den 1. September ein Pferderennen angekündigt. Vermutlich treten, wie in Sienna, die einzelnen Stadtteile gegeneinander an. So finde ich die Strassen auch in den einzelnen Stadtteilen mit verschiedenen Fahnen geschmückt und in der Kirche stehen in einer seitenkapelle viele verschiedene Banner, die auch zu diesem Event gehören könnten. Nach einem ausgiebigen Stadtrundgang führt mich der Navi über eine gesperrte Privatstrasse durch landwirtschaftlich genutztes Auenland des Tanaro. Auf dem schlechten Weg stehen teilweise riesige mit grünen Algen belegte Pfützen, die gar nicht so einfach umfahren werden können. Zwischendurch habe ich Sorge, dass der Weg überhaupt weiterführt. Ich überquere den Fluss und fahre ein Stück in den Parco Rocchetta Tanoro. Hier hatte ich auf der Karte einen Picknickplatz entdeckt den ich als Schlafplatz nutzen möchte. Er liegt mitten im Wald und sieht etwas heruntergekommen aus. Ich bin ganz alleine und für eine Nacht will ich hier trotzdem bleiben.


17.8.24 Bei Asti im Parco Rocchetta Tanaro-> Alessandria->Tortona->Costa Vescovato 70km, 310hm

Um es vorweg zu nehmen diese Etappe wird die langweiligste bisher. Sie führt viel durch endlose Ebenen, mit viel Verkehr, es ist heiss und ich werde das erste Mal gegen den Wind ankämpfen müssen. Aber von vorne: Ich habe gut geschlafen und der erste Teil auf der Radroute BI-3-VA über Masio ist noch schön. Doch ab Oviglio wird es eintönig und der Verkehr nimmt zu, vielleicht auch, weil ich auf die Hauptstrasse SP246 geraten bin. In Alessandria steuere ich als erstes die Zitadelle an. Die aus roten Ziegeln gebauten Gebäude scheinen alle leer zu stehen. In der Mitte ein schöner baumbestandener Park. In einer Nische übt ein Fahnen-Schwenker das jonglieren der Fahnen. Über die Ponte Citadelle fahre ich in die Innenstadt. Schmetterlinge und Blumen schmücken die Gassen über den Köpfen. Sonst finde ich nichts was mich interessiert. Leider ist auch das freie WLAN vor dem Rathaus sehr langsam, so dass ich nur einige Bilder in den Blog laden kann. Nun steht die Mittagshitze in der Stadt und zu allem Überfluss verfahre ich mich und lande auf dem Autobahnzubringer. Zum ersten Mal bekomme ich den Gegenwind zu spüren. Ich kämpfe mich nach Tortona durch. Für die dringend notwendige Pause finde ich leider auch keinen schönen Platz, aber ein Nickerchen auf der Parkbank ist trotzdem drin. Hinter der riesigen, goldenen Madonna, die den Kirchturm schmückt, geht es endlich wieder in die Berge und damit in abwechslungsreiche Landschaft. Leider verfahre ich mich noch mal für zwei Kilometer. Das letzte Stück nach Costa Vescovato gibt es einen grasüberwachsenen Radweg. Ein älterer Mann auf dem Rennrad begleitet mich. Er hat mir viel zu erzählen, dass ich leider nicht verstehe. Ich habe das Gefühl, dass er mich einladen möchte, aber als wir den Campingplatz erreichen verabschiede ich mich von ihm. Nach der Anmeldung lege ich meine Sachen nur ab, du schon springe direkt in den Pool. Er ist erfrischend kühl! Die beiden Mädchen, der Familie aus Heilbronn, freuen sich dass ich Deutsch spreche und plaudern fröhlich los. Sie werden morgen mit der Fähre nach Korsika fahren. Ich baue das Zelt auf und vor dem Kochen springe ich noch mal in den Pool. Das tut gut! Heute gibt es Reis mit Spinat aus der Tüte, dazu frische Tomaten und zwei, leider nicht ganz so kühle Biere. Als der Vollmond über den Horizont kommt gehe ich schlafen. Gegen 2:30 Uhr weckt mich ein Gewitter und ich sortiere Bilder, bis ich wieder einschlafen kann.

18.8.24 Costa Vescovato->Passo Bocchetta 44km 1060hm. Um 6 Uhr werde ich vom Krähen der Hähne geweckt. Schnell ist alles gepackt und ich schwimme noch ein paar Bahnen im Pool bevor ich zum Passo Coppi, 370m radle. Im nächsten Ort Castellania Coppi ist alles Fausto Coppi gewidmet, der in den 1940'er Jahren ein italienischer Radrennfahrer und dreifacher Weltmeister war. Mein Weg führt weiter über die Via San Andrea und geht dann in einen Feldweg über. Bis zur nächsten geteerten Strasse in Bavantore muss ich 500 Meter Fussweg bewältigen. Das entpuppt sich aber als eine sehr, sehr schwierige Kletterpartie auf rutschigem grauen Tonboden. Ich muss dreimal gehen. Als erstes trage ich den grossen Rucksack und eine Tasche um den Weg zu erkunden. An einer besonders steilen Stelle ist ein Seil gespannt, um sich hinauf zu ziehen, das ist aber schon schwierig wenn man nur eine Hand frei hat. Aber ich schaffe es und beschliesse im nächsten Gang das Fahrrad hier auch irgendwie hoch zu ziehen. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass meine Füsse feucht geworden sind und mit dem Ton in den Sandalen rutschen. Ich gehe ein paar Meter barfuss weiter. Gerade als ich das Fahrrad an das Hilfsseil gebunden habe, reisst dieses durch. Mit etwas Glück schaffe ich es das Fahrrad abzulegen und meinen eigenen Spanngurt zum Hochziehen zu benutzen. Geschafft! Im dritten Gang hole ich Schlafsack, Zelt, die zweite Packtasche und den kleinen Rucksack. Alles wieder aufladen und eine schöne Abfahrt nach Sardicgliano kann beginnen. Auf der SP142 geht es noch ein kleines Stück bergauf und dann runter nach Stazzano am Torrente Scrivia. Hier quetscht sich der gesamte Verkehr nach Genua durchs enge Tal. Deshalb nehme ich die Nebenstrecke über Gavi zum Passo Bocchetta. In Voltaggio finde ich endlich ein nettes Café und zum Latte Macchiato gibt es sogar Apfelstrudel. Eigentlich wollte ich von hier aus dem BI-3 Variante Moncenisio folgen, aber die Versuchung schon morgen bei Genua an Mittelmeer zu kommen, ist grösser, zumal der 202km lange Weg 4400hm in sich hat. Die letzten vier Kilometer zur Passhöhe 772 m sind für mein linkes Knie noch mal eine richtige Herausforderung. Auf der Passhöhe finde ich zwei Picknicktischgruppen mit schöner Aussicht bis nach Genua am Mittelmeer und beschliesse hier zu übernachten. Ich koche mir einen Kaffee und telefoniere dabei. Auch eine kleine Regenschauer, die ich in der Schutzhütte vorbeiziehen lasse, kann der guten Stimmung kein Abbruch tun. Heute gibt's Nudeln mit Pesto und Tomaten, leider kein Bier, dafür frisches Wasser aus der Quelle. 

19.8.2024 Passo Bocchetta->Genova->Bogliasco 49km, 430hm. Heute geht es erstmals viel runter: 650m bis zum Kaffee in Campomorone. Dann tauche ich ein in den Vorstadtverkehr und schwimme gut mit weil es weiter bergab geht. Zig Brücken wurden gebaut um alles möglichst am Fließen zuhalten. Welche war noch eingestürzt? Frühstück im Schatten einer Palme am touristischen Hafen vor dem Aquarium. Krass, diese Riesen von Kreuzfahrtschiffen! Die Info hier ist zu, ich gehe zur Via Giuseppe Garibaldi und die nette Frau, die im Dortmunder Kreuzviertel gewohnt hat empfiehlt mir das 110min-Ticket. Damit fahre ich im Aufzug zum Belvedere Luigi Montaldo und mit dem Funicolare zum Righi und genieße die Aussichten. Wieder zurück geht es zum Springbrunnen am Piazza R Ferrari und in den gestreiften Dom. Dann raus aus der Stadt zum Hafen Nervi, endlich rein ins Wasser neben den bordenden Kindern. Den nächsten Campingplatz in Bogliasco steuer ich an, aber nicht ohne vorher dort auch noch einmal ins Wasser zu springen und schon ein erstes Bier zu leeren. Danach werden die 140hm allerdings noch mal richtig anstrengend. Ich darf mir selbst einen Platz fürs Zelt suchen, die schönen sind um diese Zeit aber alle belegt.

20.08.24 Bogliasco->Camogli->Lavagna 40 km, 774hm
Die Nacht war unruhig da ich direkt vor dem Sanitärgebäude gestanden habe und einige Jugendliche die Bank dort zu nächtlichen Gesprächen genutzt haben. So lasse ich mir am Morgen etwas Zeit und starte erst um 9:30 Uhr. Die Küstenstrasse ist ein einziges auf und ab. Der Verkehr ist erträglich. Nun sind auch viele Roller und kleine Motorräder mit dabei, aber die machen nicht so ein Lärm, wir der Heizer in den Alpen. In Zoli gibt es den Kaffee und Croissant im Strassencafe. Ich radle wieder ein Stück und frühstücke in Recco im minütlich kleiner werdenden Schatten einer Tauchstation. Kurz überlege ich auch hier das erste Bad zu nehmen, doch die Wellen sind mir zwischen den Felsen zu hoch. Camogli betrachte ich zuerst von oben. Es gefällt mir so gut, dass ich beschliesse zum Hafen herunter zu fahren. Hier ist es mit Touristen wirklich richtig voll. Ich kann trotzdem diesen idyllischen Ort geniessen. Beeindruckend finde ich auch den Glanz der Stuckarbeiten in der Basilika Santa Maria Assunta. Ich schiebe das Rad durch die volle Via Giuseppe Garibaldi mit Blick auf die Lidos. Dann geht es wieder Kehre für Kehre hoch. Ein Rennradfahrer quatscht etwas mit mir. Bei 280m habe ich den Pass zwischen Kirche und Kapelle erreicht, aber es gibt keine schönen Ausblicke, die finde ich leider auch nicht, als ich noch etwas den Fußweg hoch gehe. Die Abfahrt auf der Via Roma ist dann sehr steil, zum Genießen hätte ich besser die Hauptstrasse genommen. In Rapallo steuer ich den schattenlosen öffentlichen Strand an an und bin von der Wasserqualität total enttäuscht: algig grünes, abgestandenes Wasser ohne Wellen. Da gibt's bestimmt was schöneres. Nach einem Nickerchen im Schatten an der Promenade geht's wieder bergauf. Die Sonne habe ich jetzt schon von Hinten, sie brennt aber immer noch. 29°C im Schatten! Um Zoagli herum und wieder auf 200m hoch. So kommen heute 774m zusammen. Das Licht in der Fußgängerzone von Chiavari ist um diese Zeit weich und der lange Strand immer noch voll. Aber hier ist das Wasser wieder toll, also rein. Für eine stufenlose Unterführung der Bahnstrecke muss ich ein Stück zurück. Der Campingplatz Lo Scoglio ist auch prope voll, mein Zelt passt noch gerade. Ich baue es auf und gehe durch die Gassen des Campingplatzes zum SU nochmal an den Strand, kochen kann ich auch im Dunkeln. Champions mit Speck und Couscous. 

21.08.24 Lavagna->Levanto, zum Teil mit dem Zug und Wanderung zum Monte Focone: 15km, 80hm Rad u 9km, 510hm wandern.         Ich bin wieder der erste der sich auf dem Campingplatz rührt. Alle Sachen muss ich auf dem Campingplatz die kleine Treppe zum Eingang hoch tragen und da aufs Fahrrad laden. Schnell bearbeite ich noch meinen Blog dann öffne ich mit meinem Bändchen das Tor und radle nach Sestri Levante. Direkt an der Promenade bekomme ich meinen Kaffee und Croissant. Vor dem Bahnhof kaufe ich noch kurz ein. Am Fahrkartenschalter bekomme ich für 3,40 € ein Ticket nach Framura, das Fahrrad ist frei. Ich hatte gar nicht auf dem Fahrplan geguckt und der Zug fährt schon in sechs Minuten von Gleis 3, das heisst, einmal mit dem ganzen Gepäck runter und wieder rauf. Das Fahrradapteil schon ist voll, aber ich kann noch im Eingang eines anderen Waggons stehen. Bis Framura sind es auch nur 19 Minuten, die meiste Zeit durch Tunnels. In Framura lasse ich das Fahrrad stehen und gehe erst einmal an den Strand Valle eine Runde schwimmen und frühstücken. Noch bin ich hier mit der erste, aber auf dem Rückweg kommen mir reichlich Leute mit Sonnenschirmen und Stühlen entgegen. Um auf den Radweg zu kommen kann man eigentlich einen Aufzug benutzen, aber der ist so wie mir Johannes von CS schon prophezeit hatte kaputt. Also alles in drei Gängen Hand- Beinarbeit nach oben bringen. Für Abkühlung sorgen dann die Tunnels. Es gibt drei Spuren und die sind auch nötig und zwischendrin immer wieder Ausblicke aufs schäumende Meer. Eigentlich würde ich gerne noch mal schwimmen gehen, aber die Strände sind so voll und ohne Schatten, so dass ich durchfahre bis zum Campingplatz. Den erreiche ich schon um 12 Uhr. So früh! Ralph hat gesagt, hier soll ich zwei Tage bleiben ;) ... Erstmal Zelt aufbauen, Müsli essen, und dann Nickerchen machen. Am Nachmittag wandere ich zum Monte Fucone 486. Der Aufstieg für den einen Bogen über den Grad. Der Wald ist teils so Licht als wenn es hier mal gebrannt hätte. Schöner ist dann der Abstieg durch kiefernwälder über weichen Boden. Aber erstmal verbringe ich 50 Minuten auf dem Gipfel mit Blicken nach Monterosso, Vernazza und Levanto. Wieder unten am Strand, gibt es keine richtige Abkühlung im Meer, am meisten erfrischt noch die Stranddusche. Auf dem Rückweg zum Campingplatz kaufe ich ein und kann schon wieder duschen. Aber hier kann ich keinen Sonnenuntergang sehen, deshalb fahre ich noch mal zum Strand zurück. Das hat sich gelohnt, heruntergang wie aus dem Bilderbuch. Heute gibt es Reis mit Auberginen und Sardinen.

22.8.24 Levanto: Wanderung von Manarola nach Monterosso      Ich habe wieder schlecht geschlafen und bin früh wach. Was soll ich mich hin und her drehen, also stehe ich auf und fahre mit dem Zug nicht nur bis Corniglia, sondern noch eine weiter bis Manarola. Hier gelten wohl Sondertarife, das Ticket kostet 10€. Vom Bahnhof führt ein 200 Meter lange Tunnel zum Örtchen, das gerade erst erwacht. Es wird geputzt und angeliefert aber das Café hat noch zu. Ich möchte den unteren Weg an der Küste lang nehmen, muss dann aber feststellen dass er gesperrt ist. Die Alternative nach Corniglia über Volastra ist auch wunderschön, hat aber  350hm. Auf halben Wege frühstücke ich und den ersten Kaffee mit Croissant gibt es dann in Corniglia. Des 9:30 Uhr war ich fast alleine auf dem Weg, doch dann kommen mir immer mehr Leute entgegen. Corniglia ist dann schon so voll, dass es aus der Ferne schöner anzusehen ist.Nun führt der Weg durch Wald wieder auf 200m hoch und die Blicke zurück auf die bunten Häuser von Corniglia sind immer noch schön. Jetzt ist es wieder richtig heiß und der Schatten wird seltener. Die Leute, die von Vernazza aufsteigen, sind richtig doll am schwitzen. Ich finde eine Bank mit schöner Aussicht etwas oberhalb des Weges und schreibe weiter an meinem Blog. Nach Vernazza rein, geht es dann nur noch im Gänsemarsch. Ich halte mich südlich an den oberen Gassen und komme zum Castello. Hier kann ich die ganze Stadt sozusagen noch mal von Seeseite her betrachten. Ich schaue mir die Kirche, die direkt am Hafen steht, von innen an. Mir fällt die moderne Orgel in dieser alten Kirche auf. Dann nehme ich auch ein Bad im Hafenbecken. Dabei habe ich dreimal Kontakt zu irgendetwas dass sich anfühlt wie ein elektrischer Schlag und starkes Brennen auf der Haut verursacht. Ich kann nicht sehen, was die Ursache dafür ist. An der Stelle hat sich auf dem Wasser etwas Schaum gebildet, ob es damit zu tun hat? Auf jeden Fall will ich nur noch weg, raus aus dem Wasser. Schade denn hier im Wasser war es nicht so voll. Ich beschließe meinen Wanderweg nicht weiter fortzusetzen und gehe zum Bahnhof. Auch der Bahnsteig wird schnell voller, habe alle Leute passen in den Zug, der mit 7 Minuten Verspätung kommt und mich zurück nach Levanto bringt. Hier in der Cinque Terre, gilt wohl ein Sondertarif. Jede Fahrt kostet 10 €.. Auf dem Campingplatz treffe ich einen Mann mit einem T-Shirt von der Marina. Nun spreche ich an ob er mir helfen kann ein Blech zu biegen, um die abgebrochene Halterung an meiner Packtasche zu ersetzen. Da habe ich genau den richtigen angesprochen. Direkt gegenüber vom Campingplatz hat der eine komplett eingerichtete Schlosserwerkstatt. Mit Schraubstock und Hammer ist mein gefundenes Blech schnell zu einer neuen Aufhängung gebogen. Jetzt möchte ich gerne noch meinen Rucksack nähen lassen. Die Frau an der Rezeption hat eine wage Idee wo der passende Laden dafür ist. Leider finde ich keine Nähstube vor, sondern kann ich nur Nähutiensilien kaufen. Dafür bräuchte ich aber richtig viel Zeit, die ich mir jetzt nicht nehmen möchte, vielleicht habe ich ja in La Spezia noch Glück. Lieber fahre ich wieder zum Sonnenuntergang. Zum Abendessen gibt es Reste von gestern.

23. 08 24 Levanto-> Rio Maggiore ->La Spezia ->Viareggio. 80km 650hm.   Ich habe mir den Wecker für 6 Uhr gestellt bitte aber schon kurz nach 5 Uhr wach. Ich setze mich an die Steckdose vor der Bar und bearbeite den Blog. Um 6 Uhr baue ich das Zelt möglichst leise ab und nehme um 7:02h den Zug Richtung La Spezia. Mit dem großen Rucksack passe ich nicht vor den Fahrradabstellplatz im Abteil, deshalb will ich das Rad wieder im Gang stehen lassen, doch dagegen hat der Zugbegleiter etwas. In Rio Maggiore steige ich aus. Das ist das südlichste der fünf Dörfer. Auch hier wird um diese Zeit angeliefert. Damit sich die Lieferwagen nicht gegenseitig blockieren gibt es einen Ordnungsdienst. Und dann ist echt der Handarbeit angesagt, mit der Sackkarre wird alles durch die Gassen befördert. Noch liegt der Ort im Schatten und das sind 23 Grad. In der Bar Nonna Vittoria muss ich heute 7, 50 € für Latte Macchiato und Croissant, und damit das Doppelte bezahlen. Vom Hafen aus erkundige ich zu Fuß das hübsche Örtchen. Auch hier liegen die bunten Häuser wieder malerisch in der kleinen Bucht. Nun beginnt der Anstieg mit dem Fahrrad. Hier im Ort ist der besonders steil und ich muss Zickzack fahren um überhaupt hoch zu kommen. Ab dem Friedhof wird's dann leichter und auf der SP 370 ist die Steigung gut zu fahren. Vor dem Tunnel am Pass mache ich Frühstück mit schöner Aussicht. Hinter dem Tunnel fahre ich kurz zu Biassa, und wieder zurück zur Hauptstraße, um die ganz gemütlich nach La Spezia herunterzurollen. Von hier aus ist es super gut zu erkennen dass La Spezia eine Hafenstadt ist. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff und zwei Kriegsschiffe fallen sofort ins Auge. Habe auch viele Krane und Container sind in den Hafenanlagen zu erkennen. Ich fahre die Hauptstraße immer weiter geradeaus bis zum Brunnen in der Fußgängerzone. Mich zu einer Schneiderin durch. Die asiatisch aussehende Frau in der chaotisch aussehenden Einraumwerkstatt, arbeitet richtig schnell. Nachdem sie zwei andere Kundinnen bedient hat, repariert sie meinen Rucksack für 3 €. Nun suche ich noch einen Schutz für das Display meines Fotoapparates, dass sich mehr allerdings selber zuschneiden muss und letztendlich und praktisch ist, weil die Folie matt ist. Da werde ich mir noch was anderes suchen müssen. Nun würde ich noch gerne mein Benzinvorrat für den Kocher auffüllen, doch der Autofahrer, den ich an der Tankstelle anspreche ist dazu nicht wirklich bereit. Nach nur 100 ml in der Flasche bricht der das Befüllen ab. Mit viel Verkehr geht das durch Industrieanlagen über eine kleine Anhöhe zum Fiume Magra. Hier mache ich an der Oasi di Arcola Mittagspause und -schläfchen. 

Damit beende ich hier meinen Blog, damit er nicht zulange wird und ich das Etappenziel La Spezia erreicht habe. 

Weiter geht's mit der Fahrt in die Toskana. 

Antworten (1)

Barbara
Hallo Abenteurer, du bist ja unermüdlich. Wir wünschen dir weiterhin viel Kraft und Elan. Wir genießen gerade unseren Urlaub auf Usedom und waren heute an der Ostsee bei strahlendem Sonnenschein. Dir weiterhin eine gute Zeit und hoffen, du kommst ohne größere Probleme durch deine geplanten Aktivitäten auf deiner Reise. L. G. Thomy und Babs

Italien
Reiseberichte Italien