die kleine Hexe
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Die große Radltour Tag 34: Regen

Veröffentlicht: 25.05.2022

Ich wache um 06.00 Uhr auf, möchte los, privater Stress hindert mich am Weiterschlafen. Irgendwie kann ich Zimmer im Hostel nicht mehr, Zelt ist vertrauter und zwar mehr Arbeit, aber einfacher, da hat man weniger Platz und kann weniger Zeug irgendwo liegen lassen. Für das Frühstück habe ich einen Gutschein bekommen, ich solle in die Bar des kleinen Ortes gehen. O.k., ich koche mir wie jeden Morgen einen halben Liter schwarzen Tee, esse mein Müsli mit Yoghurt und frischem Obst, packe mein Zeug und gehe danach in die Bar, mir noch einen Kaffee und ein brioche con crema holen. 

Es ist sehr dunstig, die 160 Höhenmeter, die Magliano Sabina über der Tiber-Ebene liegt, reichen, dass man von oben nicht mehr runter sieht. 

Ich komme sehr gut voran, die Holländer-Route ist landschaftlich ein Traum. Wie gut, dass ich Jan (irgendwie heißt jeder zweite Holländer Jan) in Assisi getroffen und mir die entsprechenden Seiten aus seinem Buch abfotografiert habe. Es ist bedeckt, in Deutschland würde ich sagen gewittrig, wieder dieser unangenehme, heftige Südwind, irgendwie passend zu meinen in privaten Dingen festhängenden Gedanken. 

In Saxa Rubria, einem Vorort von Rom, erwartet mich eine neue Herausforderung: eine Bahnstrecken-Unterführung mit je 20 Treppenstufen runter und rauf, umfahren geht nicht, daneben verläuft die 6-spurige Autobahn. Runter komme ich noch ganz gut alleine, rauf schaffe ich das beim besten Willen nicht, aber ein junger Römer, der erste Mensch der vorbeikommt, hilft mir wie selbstverständlich. Die Alternative wäre gewesen: Gepäck runter und Rad und selbiges einzeln rauftragen. 

Danach werde ich mit dem Tevere-Radweg belohnt, einem zweispurigen, asphaltierten Radweg, der auf dem Tiber-Hochwasser-Schutzdamm verläuft. Dass es inzwischen regnet, macht nichts, im Gegenteil, dann ist es wenigstens nicht so heiß. 

Der Campingplatz ist wieder ein Refugium der Deutschen und Holländer und vor allem fehlt das, was mich in Italien am meisten nervt: die rund um die Uhr kläffenden Hunde. 

https://www.komoot.de/tour/781753786?ref=itd

Camping Flamingo, 19,45€, Sanitäranlagen mit klassischer Musik, WLAN und für einen Vorort von Rom erstaunlich ruhig. Und von dem netten Paar aus Regen in der Oberpfalz im Wohnmobil nebenan bekomme ich sogar einen Campingstuhl und einen kleinen Tisch geliehen, ungewohnter Luxus. 



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