die kleine Hexe
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Die große Radltour Tag 32: Holländer-Route mit schweizer Bergführer Variante

Veröffentlicht: 23.05.2022

Es gibt Menschen, die haben eine so unglaublich positive Ausstrahlung - good vibrations -, dass man gar nicht anders kann, als sich von Ihrer Lebensfreude anstecken zu lassen. So einen habe ich heute getroffen: Walter. 

Wie man am besten von Assisi nach Rom kommt, daran scheiden sich die Geister. So richtig gut ist nämlich keine der Varianten und viele Höhenmeter gibt es überall - außer man fährt unten an der Autobahn. Die Version des deutschen Rad-Reise-Führers, die ich mir daheim vorsichtshalber geladen habe, überzeugt mich nicht wirklich, ich nehme lieber die Route, die ich mir vorgestern im holländischen Reiseführer angeschaut habe. 

Ich komme schon um 07:30 Uhr los, schaffe bis 10.00 Uhr über die Hälfte der für heute geplanten Strecke, also höchste Zeit für einen Kaffee. Vor einer Bar sehe ich ein bepacktes Rad stehen und freue mich über einen anderen Langstreckenradler. Die treffe ich nämlich deutlich seltener, als ich dachte. Jedenfalls entpuppt sich selbiger sehr schnell als Walter aus Bern: hager, sonnenverbrannt, Stofftaschentuch mit Knoten in den Ecken auf dem Kopf, darunter weiße Haare. Wir verstehen uns sofort bestens, quatschen lange über Rad- und Berg-Touren und er erzählt von seinen verschiedenen Berufen: Lehrer, Jugend-Trainer-Ausbilder im Bereich Bergsteigen und Bergführer. Er sprüht vor Lebensfreude und Begeisterung für alles Mögliche. Heute früh sei er in Todi gewesen, das sei so wunderschön, wenn ich Zeit hätte, sollte ich unbedingt dorthin. Irgendwann frage ich vorsichtig nach seinem Alter, geschätzt hätte ich ihn auf ca 65, vielleicht 70. Er lacht schallend, nein, nein, er sei gerade 80 geworden.

Angesteckt von so viel Energie und Lebensfreude nehme ich natürlich den Umweg über Todi, auch wenn er mit ca 15 km Umweg und vor allem 450 Höhenmeter extra verbunden ist. Aber irgendwie macht das heute nichts, nur dass Komoot mich mal wieder 3 km über einen steilen Feldweg schickt, das hätte es am Ende nicht gebraucht. 

Eine kleine Herausforderung ist dann noch, die Casa Enrico in Acquasparta zu finden, wo ich mir für heute Nacht ein Zimmer gemietet habe - hier ist mal wieder ein campingplatzfreie Zone.

https://www.komoot.de/tour/779976024?ref=itd

Casa Ernesro, 44€, Haus der Großeltern, das jetzt als Feriendomizil vermietet wird. Modernes Bad, Mini-Küche, kein WLAN aber dafür diese herrliche, winzige Dachterrasse. 

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