Die große Radltour Tag 30: Perugia und beim Franzl

Warum Hunde die ganze Nacht hindurch bellen, ist mir ein Rätsel, aber hier tun sie es. Zum Glück hab ich inzwischen herausgefunden, wie ich diese Ohropax-Teile so in meine Ohren befördere, dass sie nicht gleich wieder rausfallen…

Da die heutige Etappe recht kurz ist, mache ich den im Wesentlichen vertikalen Umweg über die Altstadt und schiebe mein Rad eine beträchtliche Strecke nach oben. Oben werde ich belohnt mit der Auswahl an ca einem Dutzend Kirchen: San Pietro ist immer gut.

Im grün gestrichenen Innenhof gibt es eine Toilette, prima, kommt mir sehr gelegen. Noch bevor ich feststelle, dass die Tür abgeschlossen ist, schießt der Mann vom Kassenhäusel der Basilika heraus und meint, hier könne ich mein Rad nicht stehen lassen und der Eintritt koste 6€. Wie so viele andere Italiener, sobald er feststellt, dass ich ein paar Brocken italienisch kann, ist er gleich deutlich freundlicher. Vorgestern sei hier ein E-Bike geklaut worden, abgesperrt, mit Schloss. Die Basilika sei noch zu, aber ich solle trotzdem reingehen, vorne links gäbe es eine Toilette. Ich schau mir natürlich gleich noch die Kirche an und möchte beim Rausgehen bezahlen, aber er winkt ab, er sei selbst ciclisto, er wolle nichts. 

Die Etappe heute ist wirklich nicht so lang, ich möchte nur kurz zum Campingplatz und mir dann noch Assisi anschauen. Am Platz - nochmal 100 Höhenmeter über der Altstadt - verquatsche ich mich erstmal mit einem holländischen Rentner-Paar, das von Rom nach Amsterdam radeln möchte. Nach dem Duschen merke ich, wie fix und fertig ich bin. Jetzt nochmal runter in die Stadt wäre wirklich eine Quälerei. Außerdem zickt mein Handy erstmal und möchte nicht geladen werden, was natürlich der Supergau ist. Es ist mein Navi und mein Internet-Recherche-Gerät, ohne Handy könnte ich nicht einmal telefonieren!

Der Franz muss also bis morgen warten, bis Rom sind es ja nur noch 4 Tagesetappen. 

https://www.komoot.de/tour/776924033?ref=itd

Camping Fontemaggio, 13,50€, schnelles WLAN, heißes Wasser, kein Klopapier, aber schöner Blick über die Ebene