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Auf dem Weg nach Alexandria

Veröffentlicht: 13.03.2023

Heute geht es weiter nach Alexandria, eine Autofahrt von 4.5 Stunden von Kairo aus. Zeit für einige Gedanken über Land und Leute.

Ich bin froh um Hoda, unseren Guide. Sie bringt die Menschen und das Land etwas näher, macht sie verständlicher. Ich bin bei vielen Interaktionen mit den Ägyptern unsicher, ob und was jemand verkaufen will und deshalb gehe ich meist zuerst auf Abstand. Dabei hatte ich an dem Tag, an dem ich in Kairo alleine unterwegs war, immer schöne Begegnungen gehabt. Zum Beispiel mit Amr, welcher mit mir auf das Uber gewartet hat und in der Zeit erzählt, dass er sich über jeden Besucher aus dem Ausland freue. Einerseits, weil er selber nicht reisen kann, anderseits, dass sich Menschen aus anderen Ländern überhaupt für sein Land interessieren. Oder mit einigen Schülerinnen im Museum, welche sich unbedingt wissen wollten, wo genau die Schweiz liegt und wie es dort aussieht und fanden, Ägypten sei aber auch schön. Klar, da gab es noch den älteren Herrn, der in Frankfurt gelebt hat und hervorragend Deutsch konnte - der wollte mir unbedingt die besten Läden zeigen, in denen "nur Einheimische" einkaufen. Allesamt komplett touristisch mit Sachen made in China. Aber nach einem freundlichen "Nein, danke" war das Gespräch trotzdem angenehm und interessant.

Nun lassen wir also Kairo für ein paar Tage hinter uns und gehen nach Alexandria. Darauf freue ich mich. Ich habe die vielleicht falsche Annahme, dass es für mich historisch gesehen mehr Anknüpfungspunkte in Alexandria gibt, da die Stadt zum Römischen und Griechischen Reich gehörte. Mal sehen, ob sich das bestätigt - ich denke eher nicht. Gemessen an der Städteplanung und Verkehrsführung ist die Stadt ganz eindeutig ägyptisch.

Auf dem Weg nach Alexandria besuchen wir das Al-Alamein Museum, ein Kriegsmuseum in welchem die Schlacht von Al Alamein im zweiten Weltkrieg sowie die Umstände, welche dazu führten, im Fokus stehen. Ich hätte auf diesen Besuch verzichten können. Das Museum ist mässig spannend, ausser vielleicht für Personen mit Interesse in Militärgeschichte. Aber es ist nicht schlecht, sich wieder vor Augen zu führen, dass der zweite Weltkrieg nicht nur in Europa stattfand.

Danach ein Besuch auf dem Militärfriedhof. Sehr schön, friedlich, aber traurig zu sehen, was auf den Grabmälern steht: died 23 years old, died 20 years old, died 24 years old...

Es fängt passenderweise an zu regnen. Das soll gemäss Hoda aber ein Segen sein - macht Sinn in einem Land, in dem es fast nie regnet und das Wasser hauptsächlich vom Nil kommt. 

Wir werden übrigens bei der Fahrt von Kairo nach Alexandria von einem Polizisten begleitet, welcher bei uns im Bus sitzt. Er muss der Polizei in Alexandria mitteilen, was wir genau besuchen und wann wir wo sind. Auch der Reiseplan für die nächsten Tage muss mitgeteilt werden. Hoda möchte nicht zuviele politische Fragen vor ihm besprechen. Nach einem late, late, late Lunch (18.00h), werden wir sogar von einem Polizeiwagen beim Restaurant abgeholt und mit Blinklichtern zum Hotel eskortiert. Nicht, dass wir dadurch viel schneller durch den Verkehr gekommen wären.

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