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Alexandria

Veröffentlicht: 15.03.2023

Heute gilt es Alexandria zu entdecken. Erster grosser Unterschied zu Kairo: die Temperatur. Es ist kühl und regnerisch. 

Wir besuchen zuerst die Katakomben von Kom El Shoqafa. Die Abbildungen in den Katakomben sind einzigartig, sie weisen eine Mischung aus römischen, griechischen und ägyptischen Motiven auf. Alexandria (so wie auch grosse Teile von Ägypten) wurden immer wieder erobert von unterschiedlichen Mächten. Unter anderem den Griechen und Römern. Die Kulturen sind miteinander verschwommen. So sieht man auf demselben Wandbild eine Medusa, Anubis und eine Figur, welche ein römisches Gewand trägt. 

Danach gehen wir in die Bibliothek von Alexandria - endlich! Ein lang gehegter Traum, auch wenn mir bewusst ist, dass es nichts mit der alten Bibliothek von Alexandria gemeinsam hat, welche fast komplett zerstört wurde. Aber als Symbol ist die neue Bibliothek für mich genauso wichtig. Wir erhalten eine Führung durch die Bibliothek. Das Gebäude ist wirklich beeindruckend, es wurde von einem norwegischen Architekturbüro entworfen und sieht von aussen wie eine Scheibe aus. Das stellt die aufgehende Sonne dar. Auch das Innere ist bis ins Detail durchdacht. Mir gefällt das Gebäude sehr gut - im Fokus steht schlussendlich das, wofür eine Bibliothek da ist: lesen, lernen, diskutieren. Die Bibliothek hat einige sehr ambitionierte Projekte, wie die Digitalisierung aller vorhandenen Schriften und Bücher. Cool ist, dass man auf der Webseite Hieroglyphen lernen kann. Es fungiert natürlich auch als Wörterbuch für Ägyptologen. 

Die Bibliothek beherbergt zudem auch mehrere Ausstellungen von ägyptischen Künstlern sowie das Sadat Museum. Ich habe leider nur Zeit für eine Ausstellung gehabt, aber diese war grossartig. Von einem ägyptischen Künstler, welcher hauptsächlich mit Keramik arbeitet - Mohie El Din Hussein. Ich wünschte, ich könnte eines seiner Bilder kaufen...

Das Sadat Museum lasse ich aus, das Militärmuseum in Al Alamein ist mir noch zu präsent und ich vermute, dass das Sadat Museum ähnlich aufgebaut ist. Die Mitglieder der Gruppe, welche es angeschaut haben, bestätigen dies nur teilweise. Die Amerikaner sind allesamt begeistert, da unter anderem eine Kopie des israelisch-ägyptischen Friedensvertrags (mit Unterschrift von Jimmy Carter) zu sehen ist. Ok, ich verstehe den historischen Wert des Dokumentes, aber dafür tue ich mir keine Vitrinen voller persönlicher Gegenstände wie Zahnbürste, Kamm und Hemd an. Die Werke der zeitgenössischen ägyptischen Künstler sind wesentlich spannender. 

Nach der Bibliotheca Alexandrina gehen wir die Qaitbay Zitadelle anschauen. Es ist eine Festung aus dem 15. Jahrhundert, welche aus den Trümmern des Leuchtturms von Pharos gebaut wurde. Der Leuchtturm war eines der sieben Weltwunder und soll der erste und lange Zeit grösste Leuchtturm der Welt gewesen sein. Die Festung ist ziemlich verwinkelt und viel gibt es leider nicht zu sehen. Die Sicht auf den Hafen und die Stadt Alexandria ist aber sehr schön. Dafür lohnt es sich. 

Spontan entscheidet Hoda, dass wir einen Doppeldecker-Bus zurück nehmen können. So hätten wir eine gute Sicht auf die Corniche von Alexandria. Leider ist das Wetter ziemlich schlecht und es weht ein starker Wind. Da der Bus aber vor allem auch von Locals genutzt wird, ist unten bereits alles voll. Wir müssen oben ausharren, bis wir im Hotel sind. Nach dieser Fahrt gehts ab ins warme Bett oder unter die warme Dusche. Am Abend gehen wir zu dritt noch etwas kleines Essen am Gleem Bay. Suppe und Tee - wir sind nämlich immer noch durchgefroren, da die Zimmer im Hotel eiskalt sind. 

Trotz den überraschen kalten Temperaturen gefiel mir Alexandria sehr gut. Vielleicht liegt es daran, dass sie am Meer liegt? Ich kann es jedenfalls empfehlen. Jetzt ab unter die Wolldecke ins Bett. 


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