vonhanoinachsaigon
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vom outback in den Großstadtdschungel

Veröffentlicht: 12.11.2016

Der Morgen begann wieder recht früh - noch einmal wollten wir die Sirenenvögel hören, die sich nur in der Morgendämmerung präsentieren. So klingelte der Wecker ein weiteres Mal um 5.30 Uhr und wir waren wieder begeistert von dem schönen Klang der vielen Vogelstimmen.

Der erwachende Tag hier in Vietnam ist immer sehr schön, wie wir nun wissen - er beginnt so gegen halb sechs mit zarter Betriebsamkeit und ist eine Stunde später bereits voll in Gänge.

Unser Abfahrtstag aus dem Nationalpark startet nach dem Lauschen des Vogelkonzerts mit einem kleinen Frühstück und der Überfahrt über den Fluss. Der Fahrer, mit dem wir bis Ho Shi Minh fahren wollen, wartete am anderen Ufer um 8.30 Uhr. Vor uns lag eine dreistündige Autofahrt. Wir machten es uns hinten im Auto bequem und ließen uns erneut 150 km durch den abenteuerlichen vietnamesischen Verkehr schuckeln. Ich war wieder hin und weg von den vielen Varianten Dinge auf dem Moped zu transportieren: Hühner, Holzlatten, Fässer, Obst und Gemüse so und so, schlafende Babys, telefonierende Frauen, ein Nickerchen machende Soziuse .... Bei Max-Geschwindigkeit auf der Autobahn von 100 km gibt es ausreichend Gelegenheit den Verkehr und das Leben an der Straße zu beobachten. Die Straßen sind in diesem Land die Lebensader - hier spielt sich alles ab - verkaufen, kaufen, essen, schlafen, dösen über Mittag, schrauben, sägen, kochen, schwatzen, Reis und Kaffee trocknen ...

Die Fahrt ist somit nicht langweilig und ich schreibe mir eine paar passende Gegensätzlichkeiten für diese verrückte Land auf:

- laut, schmutzig / luxuriös, Spa

- aufstrebendes bussines (tausende Ich-AG"s) / Anarchie

- Natur pur / Umweltverschmutzung und Müll

- Tradition und Hightech

- Mopeds / Kinderwagen

- Strandausverkauf / behutsamer Tourismus (eco lodges)

- viel Arbeit / Hängematte.

In HCM Stadt angekommen bin ich erst einmal geflashed - beim Verlassen der Autobahn lag vor uns eine gigantische Stadt im Mittagsdunst. 11 Mio Menschen leben hier - willkommen im Großstadtdschungel!

Unser Fahrer fährt uns durch diesen souverän bis zu unserem Hotel. Wir sind froh, dass sich dieses in einer Seitenstraße und in der Nähe eines Parks befindet 😀 Grün und Ruhe ist eben doch eher unser Ding.

Das Hotel ist super schön - es erinnert uns von der Ausstattung her sehr an Wieck (haben wir Heimweh???). Wir freuen uns schon auf die herbstliche Kühle des Darßwaldes und die Sauna danach 😀

Fürs Erste freuen wir uns jedoch hier über das Bad - und Stefan besonders über die Hängemattenbadewanne. So ist nach drei Tagen Dschungel und reisen erst einmal putzen angesagt.

Als Zweites strapazieren wir das Internet - die Bilder der letzten drei Tage warten auf ihren Download.

Und wir essen ein Stück Fruchttorte im Hotelcafe - auf ein paar Dinge können wir doch nicht verzichten 😀😀

Die letzen verbleibenden hellen Stunden (um sechs ist es stockfinster) nutzen wir für einen Streifzug durch"s Quartier. Wir laufen durch den Park, beobachten ein paar Jugendliche beim Einstudieren einer Tanzchoreo, schlendern an Notre Dam und der wunderschönen alten Post vorbei, stecken unsere Nase in das ein oder andere Geschäft und probieren zwischendurch immer wieder, einem Geldautomaten mit unserer Karte Geld zu entlocken. Und dann passiert"s - der letzte Automat verschluckt die Karte und gibt sie einfach nicht mehr zurück 🤔

Hm!!!

Mit inzwischen zugelegter asiatischer Gelassenheit nehmen wir uns das Ticket, das der Automat ausgespuckt hat und uns damit zu verstehen gab, dass wir uns bei der Bank melden sollen.

Ok - das machen wir - Stefans liebe Büromädels lassen die Karte sperren. So ätsch!!!

Zurück im Hotel genießen wir den Abend im Hotelrestaurant im 11. Stock, mit tollem Blick auf die Skyline von HCM, und philosophieren über Gott und die Welt sowie über unsere morgige Fahrt ins Melong Delta. Wir freuen uns auf dieses letzte Abenteuer hier.

Kerstin 

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