Veröffentlicht: 11.11.2016
Than unser Guide in Dalat empfahl uns, unsere Tour nach Buon Ma Tot gegen einen Aufenthalt im Nationalpark Cat Tien ein zu tauschen. Wir überlegten nicht lange, da Buon Ma Tot tatsächlich nicht so vielversprechend war und alles was wir dort sehen wollten - vor allem Kaffee- und Teeplantagen - konnten wir Dank Than schon in Dalat kennen lernen. So cancellten wir die Hotelbuchungen für die nächsten drei Nächte (was mit booking.com nicht kompliziert ist) , verlängerten um eine Nacht in Dalat und buchten zwei ÜN im Nationalpark (NP).
Mit Than verabredeten wir uns für 9 Uhr zur Abfahrt in den NP - genügend Zeit also, um den letzten Morgen in Dalat zu genießen. Unsere kleine morgendliche Schwimmrunde im Pool war uns nicht gegönnt, der Pool wurde erst um 7 Uhr abgedeckt 😳 OK damit blieb mehr Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, das mit einem großen Teller voller frischer Früchte begann und mit einen schönen vietnamesischen Kaffee und Tee seinen Abschluss fand.
Than wartete bereits mit dem Fahrer an der Rezeption auf uns - los geht's in Richtung NP und damit in ein weiteres Stück vietnamesischen Dschungel.
Auf dem Weg dorthin wollten wir an einem Park anhalten, in dem 🐘 🐘🐘 zum Reiten gehalten werden sowie den größten Wasserfall Vietnams und eine Teeplantage ansehen.
Im Park der 🐘🐘 war es sehr bedrückend, die Elefanten sahen traurig aus 😒 Mit großen spitzen Hacken wurden sie für bestimmte Kommandos an den Ohren gezwickt oder auf die Stirn geschlagen. Das sah alles andere als tierfreundlich aus. Die Schlange der reitlustigen Touristen war dennoch lang 😒
In Vietnam leben nicht mehr allzu viele der asiatischen Elefanten - ca. 250 Stück. Die meisten davon leben als Arbeitselefanten bei Menschen. Nur ein kleiner Teil lebt wild, wie z.B. im Nationalpark Cat Tien (ca. 15 Stück).
Von diesem traurigen Ort verabschiedeten wir uns schnell und fuhren weiter zum Wasserfall. Der war wirklich sehr beeindruckend - Wassermassen donnerten über 7 Etagen 40 m in die Tiefe - ein tolles Schauspiel. Gern hätte ich dort noch einen kleinen Rundgang gemacht, doch wir mussten weiter. Bis zum Nationalpark waren es von Dalat 250 km und wir hatten noch nicht allzu viel geschafft.
Unser nächster Stopp war eine Teeplantage für grünen Tee. Wir erfuhren, dass die oberen Teeblätter aller 5 Tage geerntet werden und dann ein sehr langer Verarbeitungsprozess beginnt - antrocknen, fermentieren, schleudern, verpacken ... ähnlich wie beim Kaffee, eine sehr aufwendige Handarbeit. An der Straße entlang sahen wir überall auf Planen liegend: Reiskörner, Kaffeebohnen oder Teeblätter zum Antrocknen ausgebreitet. Über Zwischenhändler verkaufen die Kleinbauern dann ihre Ernte (funktioniert wie Gurkenannahme ;-)
Nur leider verdienen die Menschen hier für diese harte Arbeit nicht mal einen Appel und Ei 🤔 auch hier kommen wir wieder zu der Erkenntnis: Leute kauft fair trade!
Für die nächste Autostunde haben wir keinen weiteren Stopp geplant. Dafür fängt es wie aus Fässern an zu regnen. Die Straße ist tw. überschwemmt, aber das hält den Verkehr hier nicht auf - ok ein paar Mopeds fahren weniger.
Kurz vor unserem Ziel halten wir an einem typischen vietnamesischen Restaurant Es mutet wie ein Biergarten an - ca. 100 Sitzplätze direkt am Fluss. Der rauscht mittlerweile auch hier mit sehr viel Wasser an uns vorbei. Wir bestellen die mittägliche Nudelsuppe mit verschiedenen Zutaten und lassen es uns schmecken.
Die letzte Stunde im Auto bis zum NP schunckeln wir weiter gemütlich durch den Regen.
Nach insgesamt 5 Stunden Autofahrt kommen wir um 14 Uhr im NP Cat Tien an. Es hat aufgehört zu regnen 😀
Der Park ist riesig und beheimatet sowohl seltene Tiere als auch Pflanzen - einige davon stehen im red book der UNESCO - so z.B. das hier lebende Java-Nasshorn, die Siam-Krokodile oder der Malaienbär. Außerdem lebt hier auch eine der größten Elefantengruppen.
UND es gibt Urwald mit Riesen von Bäumen, Blumen, bunten Vögeln und Affen in den Bäumen.
Nach dem Bezug unserer Unterkunft - mehrere kleine Häuser mit 2 und Mehrbettzimmern stehen zur Verfügung - suchen wir etwas zu essen. Es wird nicht viel - Gemüseplatte - doch es reicht.
Than hatte für uns eine Abendsafari gebucht und so starteten wir um 18.30 Uhr mit dem Jeep (wir und zwei weitere Gäste saßen oben auf der Pritsche) in Richtung Urwald. Der Ranger leuchtete mit seiner gigantischen Taschenlampe die Bäume und Lichtungen nach Tieren ab. Was bekamen wir zu sehen?: gelbe Vögel, Hirsche und Rehe, Wildschweine, schwarze Kühe - ein Elefant oder ein Affe wollte sich nicht zeigen 😳
Es war dennoch eine erlebnisreiche Tour durch die Nacht, denn die Geräusche im Urwald sind gigantisch- Zikaden ohrenbetäubend laut und dazwischen Laute von Vögeln - ein tolles Nachtkonzert.
Glücklich von diesem Erlebnis zurückgekehrt, planten wir mit Than noch den nächsten Tag und zogen auf unser Zimmer - der Tag war lang und wir wollten die vielen Eindrücke mit in unsere Träume nehmen.
Kerstin