Ålesund, Jugendstil und Polarlicht

Veröffentlicht: 21.05.2021

Sonntag, 4.9.16

Regen beim Aufstehen um 7.15h. Wetterbericht hatte Sonne und Wolken versprochen . Nun heißt es ab 11h soll es besser werden. Sitze vor 9 beim Frühstück, das super ist.

Etwas nass - aber wenigstens Frühstück am Fenster

Schnappe mir einen Tisch am Fenster mit Blick aufs Wasser und sehe weiterhin nur schemenhaft Berge. Nach 1,5 Std Frühstück fahre ich nochmal auf den Varden. Die Sicht ist etwas besser als gestern, aber nicht sehr weit.

Also ein paar nasse Fotos und dann den Berg runter zum Fähranleger.

Die Fähre fährt alle halbe Stunde und ich habe Glück, dass sie nach 10min einläuft und ich problemlos Platz auf dem Schiff finde. Der Himmel klärt sich während der Fahrt, aber über Molde hängt weiterhin das schlechte Wetter.

Meine Wegstrecke heute ist mit 90km kurz und so habe ich es nicht eilig.

Vom Hafen Vestnes fahre ich über die E39 nach Ålesund und da direkt auf den Aussichtspunkt auf dem Hausberg Aksla oberhalb der Stadt. Strahlende Sonne, perfektes Panorama über den ganzen Ort und Inseln dahinter. Gönne mir einen Meeresfrüchtesalat und einen Kaffee, lese in meinem Reiseführer und fahre dann ins Hotel.

Das First Hotel Atlantica liegt gegenüber des kleinen Busbahnhofes und dem dahinter liegenden Ålesund. Ich finde einen kostenlosen Parkplatz am Hotel (bis Montag 8.00h) und freue mich erstmal über die schöne Aussicht auf das Wasser aus meinem Zimmer. Bis ich dann feststelle, dass das Fenster des Zimmers mit Schrauben und Klebeband (!) so fixiert ist, dass man es nicht öffnen kann. Zudem hat der Fernseher keinerlei Empfang. Nicht dass mich Letzteres sehr stört, aber ich gebe das an der Rezeption an, packe meinen Krempel und ziehe ins Nachbarzimmer, das ein Doppelzimmer ist mit gleicher Sicht aber zu öffnendem Fenster.

Gehe los die Stadt angucken, die für ihre Jugendstilhäuser bekannt ist. In der Nacht zum 23.2.1904 brannten hier 850 Häuser nieder und wurden in den Jahren danach in der damaligen Bauweise des Jugendstils wieder aufgebaut. Erst nach dem Feuer wurde gestattet im Innenstadtkern Steinhäuser zu bauen. In der alten Apotheke ist das Jugendstil Museum, aber bevor ich das ansehen kann, finde ich eine Rørosdecke für 1490 Kronen in schönen Farben.

Die Steuer hole ich mir bei der Ausreise zurück . Also erstmal die riesen Tüte mit der Decke wieder zum Hotel bringen und ins Auto legen und wieder los. Ich laufe kreuz und quer durch die Straßen und die Stadt, die tw. ziemlich hügelig ist.

Schöne Jugendstil-Elemente an vielen Fassaden und am Hafen auch alte Holzhäuser, die schön gepflegt sind, wenngleich in meinem Reiseführer etwas von heruntergekommenen Holzhäusern steht.

Nach 3,5 Std habe ich erstmal platte Füße, die Sonne versinkt hinter den Hügeln ringsum und nach einer schönen Abendsonne wird es nun kühl. Also zurück ins Hotel. Ich checke meine Polarlicht-App und sehe, dass es heute relativ gutes Nordlicht bis Mittelnorwegen geben dürfte (KP5). Um 23h sitze ich mit Kamera bewaffnet im Auto und suche mir über mein Navi eine Straße, die nach Norden ausgerichtet ist. Finde an einem etwas unheimlichen Kreisverkehr einen Platz ohne viel Licht und schieße aus dem Autofenster mit Stativ einige Bilder, die mir tatsächlich Polarlicht am Himmel zeigen.