Von Atlanta nach Philadelphia - eine Reise durch die amerikanische Geschichte
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Washington D.C. & Arlington

Veröffentlicht: 11.03.2021

Montag 07.06. – Washington D.C.

Um 10.00h sind wir erst vorm Hotel und laufen zum Bus. Es ist deutlich frischer als gestern und als wir auf dem Freiluft-Deck des Doppeldeckers sitzen und über den Potomac nach Virginia rüberfahren, bläst es saukalt. Erster Punkt ist heute Arlington. Dies ist eine Stadt, nicht nur der Friedhof und liegt eben in Virginia auf der anderen Flußseite.

Arlington Friedhof - im Hintergrund das Denkmal für den 11. September neben dem Pentagon

Wir gehen entlang von fast endlosen Gräberfeldern, die sich aneinander reihen. Es sind überwiegend kleine Einheitssteine, manchmal zweiseitig beschriftet, wenn neben den Soldaten hier auch noch andere Familienangehörige bestattet wurden. 

Im Hintergrund das Pentagon

Über 300.000 Gräber sind hier, meist von Soldaten, aber auch von Würdenträgern, den Astronauten der abgestürzten Challenger.

Wir gehen hoch zum Grab von J. F. Kennedy und Jackie Kennedy, die zusammen mit einer totgeborenen Tochter und einem nur zwei Tage alt gewordenen Kind ziemlich nüchtern unterhalb des Arlington House an einem Hügel bestattet sind. 

Das Grab von JFK und Jackie Kennedy

Wir haben von diesem Hügel eine gute Sicht zurück nach Washington.

Blick nach Washington mit dem Washington Monument

Wir laufen noch etwas weiter und stoßen gleich auf zwei schmucklose Holzkreuze, die die Gräber von Robert und Edward Kennedy markieren. Wir sehen ein Pferdegespann in der Nähe, das von Soldaten geritten wird und vor einen Wagen mit einem Sarg trabt. Gruselig. Kurz vorher hatten wir 3 Salutschüsse gehört.

Beisetzung

In Arlington werden wöchentlich um die 100 Beerdigungen vorgenommen. Nachdem wir am Gedenkstein des PanAm-Fluges, der über Lockerbie gesprengt wurde vorbei sind, gehen wir wieder zum Ausgang. 

Lockerbie Gedenkstein / Arlington

Ein Grabstein eines Deutschen sehen wir neben unserem Fußweg.

Wir nehmen unseren Tour-Bus, der leider unkommentiert nicht dort hält, wo wir aussteigen wollen und wo er lt. Plan hätte halten sollen, sondern fährt weiter und wir müssen deutlich weiter zum Jefferson Memorial laufen, als geplant.

Jefferson Memorial

Das Memorial für den Erschaffer der Unabhängigkeitserklärung steht in einem runden, weißen Säulengebäude.

Jefferson Memorial

Auf dem Weg dorthin erleben wir einige erste tieffliegenden Hubschrauber, vermutlich unterwegs zum in Sichtweite liegenden Pentagon.

Durch eine Parkanlage wandern wir zur auf der anderen Seite des sog. Tidal Basin (Teich) liegenden Gedenkstätte für Franklin D. Roosevelt.

Ein sehr außergewöhnlicher Komplex mit kleinen Kaskaden und Skulpturen sowie Zitaten von ihm. 

Franklin D. Roosevelt
Franklin D. Roosevelt Gedenkstätte

Es ist eine ruhig-schöne Anlage, die mehrere kleinere Abschnitte bietet, beschattet von Bäumen und mit ansprechenden Kunstobjekten. Sehr unamerikanisch und nicht pompös.


Reflecting Pond - Blick auf das Washington Memorial
Washington Monument
Leider sind alle Tickets für das Washington Monument weg, so dass wir unverrichteter Dinge zur nächsten Busstation gehen und von dort zur Union Station fahren. 

Union Station
Union Station

Der Bahnhof ist ein klassizistischer Bau, der über 100 Jahre alt ist – quasi prähistorisch für hiesige Verhältnisse. Wir wundern uns manchmal über uns selbst, daß wir begeistert solche Bauten bestaunen, während man zuhause problemlos viermal so alte Häuser und Kirchen sehen kann. 

Union Station

Aber nun ja… Mittlerweile ist das große Gebäude 1988 schön renoviert worden. Es gibt unzählige Läden und ganz passable Futterplätze.

Wir lassen uns kurz für einen abgepackten Salat nieder und freuen uns, daß wir kurz vorher ein knuspriges Baguette für 1$ erstanden haben und als Beilage essen können.

Schnell noch einen Kaffee in die Hand und schon sitzen wir wieder um 16.00h im vermutlich letzten Bus.

Alles in allem sind wir jetzt also schon sechs Stunden unterwegs, davon den allermeisten Teil zu Fuß. Wir fahren den Teil der Rundtour, der uns noch fehlt, sehen die tollen architektonischen Wunderwerke, die die Museen beheimaten und steigen am Ford’s Theater aus. Dort wurde Lincoln erschossen. Man hat ihn damals gegenüber in ein Haus gebracht, wo er nach 9 Stunden im Koma verstarb. Das Haus, in dem er gestorben ist, können wir rasch ansehen. Es ist bis 17.30h geöffnet. Alle anderen Museen machen um 17.00h zu. Dafür sind alle staatlichen Museen in Washington Montag bis Sonntag offen und kosten keinen Eintritt.

Hier starb Lincoln 

Wir laufen von dort zu Macy’s aber finden nix und nehmen die Metro für drei Stationen. Etwas merkwürdig: Es gibt einen Tarifplan, der besagt: 1,65 $. Wir kaufen das Ticket, können dann aber nicht an unserer Station durch die Sperre nach draußen, denn das Ticket kostet in Wirklichkeit 1,75 $ Das kann so neu nicht sein, denn alle Ausgangssperren, in die man die Tickets beim Verlassen schieben muß, damit sich das Drehkreuz bewegt, haben bereits sehr abgeschabte Aufkleber mit dem Hinweis, dass man 10ct mehr zahlen soll. Anstatt mal alle Tarifpläne zu korrigieren, oder an den falschen einen Hinweis zu geben, daß man gleich mal 10ct mehr zahlen soll, haben die also an allen Stationen die Ausgangssperren mit Aufklebern versehen und Automaten aufgestellt, in die man nun die Fahrkarte einschiebt und 10 ct Nachschlag zahlt und dann mit der Karte wieder zum Drehkreuz geht und endlich rauskommt. Was für ein Umstand!

Die Bahnhöfe sind zudem reichlich düster.

Wir laufen die letzten 4 Blocks zum Hotel und es ist dann mittlerweile 19.00h, als wir dort ankommen. Wir sind also jetzt seit 9 Stunden unterwegs, die Füße beklagen sich seit geraumer Zeit bei mir. Um kurz vor 20.00h gehen wir aber wieder los und auf der Pennsylvania Avenue zu einem Italiener in einem Kellergeschoss eines Einkaufszentrums. Etwas ungemütlich, aber das Essen ist ok. 

Hier war leider kein Platz zu kriegen

Wir sind um 21.45h im Hotel. Unten sind die zwei Internet-Terminals besetzt und ich kann wieder mal keine Mails checken.

So begebe ich mich in die Dusche, versuche meine fast schwarzen, definitiv aber sehr platten Füße zu säubern und genieße das Gefühl, sie hochzulegen. Seit fast 2,5 Wochen trage ich täglich meine Wandersandalen.

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