Veröffentlicht: 04.01.2023
Hola amigos y familia 🙂
Ich wünsche euch allen noch ein gesundes und glückliches neues Jahr. Auf Spanisch: Feliz año nuevo.
Mein Jahr begann mit einer Erkältung. Mal wieder. Aber ich will mich nicht beschweren...pura vida 😅
Diesmal möchte ich von meinem Besuch im Nationalpark von Cahuita berichten. Bzw. von meinen BesuchEN. Denn ich war nicht nur zu Weihnachten mit Jana dort, sondern auch noch mehrmals danach. Aber der Reihe nach. Nach dem ich vom Hostel in eine andere Unterkunft mit Einzelzimmer gezogen bin, zog ich am 28.12. weiter nach Cahuita, ca. 30 Minuten mit dem Bus von Puerto Viejo entfernt. Der eigentliche Grund nach Cahuita zu ziehen war, dass mir Josefina schon während meines Aufenthaltes bei ihr sagte, dass ich möglichst zeitnah eine Unterkunft für die Tage um Neujahr buchen soll, da sonst alles ausgebucht sei. Weihnachten, Neujahr und Ostern ist wohl überall die Hölle los und es gibt kaum noch freie Zimmer. Außerdem werden die Preise einfach mal vervielfacht. Also buchte ich spontan eine Unterkunft in Cahuita, da ich dort sowieso irgendwann hinwollte und dachte, dass es zu Silvester etwas ruhiger sein wird als in Puerto Viejo. Im Nachhinein war das völlig sinnlos. Denn Cahuita gefiel mir gar nicht, die Unterkunft dort war schrecklich, ich hatte mein Muay Thai Training weiterhin in Puerto Viejo, Jana und Josefina waren ebenfalls dort und im Endeffekt habe ich Silvester in Puerto Viejo verbracht 🤦♀️😅 Aber davon später.
Erstmal möchte ich euch mitnehmen in den Nationalpark von Cahuita.
Der Park befindet sich am Rande der Stadt und ist genau wie diese eher klein. Trotzdem kann man dort gut einen Tag verbringen und viele Tiere sehen. Jana und ich beschlossen den Park am 24.12. zu besuchen. Wie sich herausstellte, war die Wahl des Tages eine sehr gute Entscheidung, denn danach, und vor allem über Neujahr, war der Park und dessen Strände rappelvoll. Wir fuhren gleich morgens mit dem Bus von Puerto Viejo nach Cahuita um möglichst früh im Park zu sein. Man kann sich am Eingang einen Guide nehmen, aber darauf verzichteten wir, zum einen aus aus Kostengründen, zum anderen da ich selbst einen sehr guten Blick dafür habe Tiere zu finden. Der Nationalpark selbst ist kostenfrei, allerdings wird am Eingang um eine Spende gebeten. Anfangs war es noch recht voll, aber nach einer Weile verlief es sich und spätestens als es unwegsam wurde, waren wir fast alleine. Zwischenzeitlich musste man durchs Wasser waten und über Treibholz klettern. Nach einer Weile trafen wir ein schweizer Pärchen wieder, die wir zuvor im Jaguar Rescue Center gesehen hatten. Die beiden waren sehr sympathisch und so zogen wir mit ihnen zusammen weiter. Die beiden hatte die glorreiche Idee eine Kokosnuss zu finden und zu öffnen. Sie hatten sich dafür extra ein Messer gekauft. Nachdem wir erfolglos versuchten eine Kokosnuss vom Baum zu schießen (mit Hilfsmitteln wie alten Kokosnüssen oder Strandgut), fand ich ein noch nicht verfaultes Exemplar am Boden. Nach einer halben Stunde wildem herumgehacke auf der Kokosnuss mit dem völlig ungeeigneten Küchenmesser, hatten wir endlich ein kleines Loch in der eigentlichen Nuss und Zugang zum Kokoswasser. Zufällig hatte ich ein paar Tage zuvor in einem Restaurant einen dieser völlig unnötigen Strohhalme mitgehen lassen. Ein total verrückter Zufall, denn ohne irgendein Röhrchen hätten wir das Kokoswasser nicht trinken können. Also saßen wir am Strand, tranken frisches Kokoswasser und genossen die Atmosphäre.
Und natürlich haben wir auch einige andere Tiere beobachten können:
Und noch mehr Tiere. Einige Bilder habe ich dann bei meinem zweiten bzw. dritten Besuch im Nationalpark gemacht.
Und noch mehr Affen...
Einige der Bilder der Mantelbrüllaffen habe ich im Hostel aufgenommen, da dieses ganz in der Nähe des Parkeingangs lag. Allerdings haben die Besitzer des Hostels regelmäßig eine Bananenstaude aufgehangen, scheinbar um gezielt Tiere anzulocken. Das fand ich überhaupt nicht gut, denn die Tiere finden im Nationalpark genügend Futter und sollen sich auch nicht zu stark an den Menschen gewöhnen. Durch solche Aktionen verlieren die Tiere womöglich die natürliche Scheu vorm Menschen und zeigen ein verändertes Verhalten, indem sie nicht selbst auf Nahrungssuche gehen, sondern sich an einen gedeckten Tisch setzen. Der eigentliche Sinn warum man in einen Nationalpark geht, nämlich Tiere in ihrer natürlichen Umgebung und in ihrem natürlichen Verhalten zu beobachten, wird dadurch völlig entfremdet und auf kurz oder lang möglicherweise zerstört.
Es waren wohl auch einmal Kapuzineraffen im Essbereich des Hostels (denn da hingen die Bananen 🙄) und ich selbst habe Waschbären und Agutis auf dem Hostelgelände gesehen, die die Bananen aßen. Dabei sind Bananen ein eher schlechtes Futtermittel für Tiere. Außerdem erzählte mir ein Mädel aus dem Hostel, dass sie kurz zuvor von einem Waschbär gebissen wurde und ein Krankenwagen kommen musste. Die Wunde sah nicht gut aus und blutete immernoch. Das wäre wahrscheinlich vermeidbar, wenn die Tiere mehr Scheu vor den Menschen hätten.
Mir war die Besitzerin, eine Französin, eh recht unsympathisch. Das fing irgendwie schon an, als ich ihr geschrieben habe, dass ich einen Tag später anreisen werde und sie daraufhin schrieb, dass ich mich bis abends bei ihr melden soll, sonst wird das Zimmer komplett storniert. Das hatte ich aber erst in der Nacht gelesen, da ich unterwegs war. Nun bekam ich Panik, erreichte sie aber am nächsten Morgen nicht. Zum Glück schrieb sie mir dann irgendwann, dass mein Bett reserviert sei. Das wäre der absolute Supergau gewesen, da in Cahuita kein einziges bezahlbares Bett mehr frei war über Neujahr. Nunja, das Zimmer war schrecklich. Klein, aufs Maximum vollgequetscht mit Doppelstocketten aus Metall und es gab nur eine Dusche und ein Klo für 10 Personen. Immerhin gab es abschließbare Fächer, in das mein Zeug geradeso hineinpasste. Aber ich hatte nette Gesellschaft. U.a. von einen alten Herren aus Cottbus, der wegen seinem abgelaufenen mexikanischen Visum ausreisen musste, aber wahrscheinlich keine Aufenthaltsgenehmigung bekommt und seinen Lebensabend nun vermutlich illegal in Mexiko verbringen wird. Und ein sympathischer Italiener, der aber in London wohnt und mit dem ich mich nett unterhalten habe und abends was essen war. Ansonsten ist zu Cahuita nicht allzu viel zu sagen. Die Stadt ist winzig, die Auswahl an Restaurants und Unternehmungsmöglichkeiten übersichtlich und die Strände waren überlaufen. Allerdings lag letzteres an den Feiertagen. Deshalb, und wegen meines Muay Thai Trainings, zog es mich immer wieder nach Puerto Viejo. Und natürlich wegen Jana und Josefina.
Und da war dann auch schon Silvester. Ich habe das Gefühl ich bin schon eine Ewigkeit hier, dabei sind es gerade mal 3 Wochen. Der eigentliche Plan war es ja Silvester im ruhigeren Cahuita zu verbringen. Aber Pläne sind ja bekanntlich dazu da um über den Haufen geworfen zu werden. Zumindest bei mir. Zum einen wollte ich Silvester mit Jana verbringen und zum anderen wollte ich unbedingt ein letztes Mal vor meiner Weiterreise zum Training gehen. Da aber der letzte Bus nach Cahuita schon 19.20 Uhr fährt und Josefina mir von einem Taxi abriet, bot sie mir an bei ihr zu übernachten. Zufälligerweise war eines ihrer 2 Zimmer genau diese eine Nacht frei. Also fuhr ich am Silvesterabend mit dem Bus mal wieder von Cahuita nach Puerto Viejo. Dort gingen Jana, Josefina, eine Freundin von Josefina und ich schön essen. In dem Restaurant kannten sich irgendwie alle, es ging sehr herzlich und familiär zu und es gab eine Liveband. Danach zogen wir noch zu ein paar Freunden von Josefina weiter. Dort trafen wir auch den Zumbatrainer, der aber schon ziemlich betrunken war und nicht mehr viel mitzubekommen schien. Allerdings fühlte ich mich dort eher deplatziert, da wir niemanden wirklich kannten und wir ja eigentlich auch nur "Gäste" in Josefinas Unterkunft waren. Außerdem waren alle echt schick angezogen und vor allem Josefina sah mega aus in ihrem neuen Kleid. Es ist hier wohl Tradition sich zu Silvester schön anzuziehen und ebenso, dass die Frauen gelbe Unterwäsche tragen. Jana und ich hatten unsere Alltagskleidung an. Aber wir wollten eh zeitig ins Bett, da Jana am nächsten Tag nach Deutschland zurückfliegen musste und ich mich erkältet hatte und gar nicht fit war. Außerdem hatte ich am nächsten Tag 10 Uhr ein Date mit meinem Muay Thai Trainer am Strand. Leider kein richtiges Date, sondern eine Verabredung zum Training. Also schauten wir uns noch das Feuerwerk an und gingen dann kurz darauf nach Hause.
Nach einer kurzen, aber bequemen Nacht im Zimmer bei Josefina, bekam ich noch Kaffee und ein leckeres Frühstück von ihr. Sie ist echt so lieb und hat mich und Jana immer voll toll umsorgt. Ein bisschen wie eine Mutti, obwohl sie nur 13 Jahre älter ist als ich (50, wer nicht rechnen mag). 10 Uhr ging es dann mit Francisco zum Training an den Strand. Er hatte extra ein Fahrrad für mich besorgt, damit wir an einen schönen Strandabschnitt fahren können, an dem es ruhig ist und man gut trainieren kann. Ich war zwar ziemlich platt durch die Erkältung, aber Training am Strand wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.
Leider kann man hier keine Videos einstellen, denn wir haben die letzten 2 Runden á 3 Minuten gefilmt. Die kommen dann ausschnittweise in meinen Status. Auf jeden Fall war das ein wahnsinnig tolles Erlebnis und Francisco hat mich zum Abschluss noch gelobt und gesagt, dass ich eine sehr gute Schülerin war, dass ich sehr diszipliniert bin und schnell lerne. Hach, der war schon echt süß ☺️ Falls ich mal wieder in Puerto Viejo bin, kann ich mich jederzeit melden.
Ich werde Puerto Viejo vermissen. Vor allem die chillige Atmosphäre der Stadt und die Menschen die ich dort kennenlernen durfte. Nach ein paar Tagen in Cahuita zog ich bereits weiter. Am 2.1. ging es erst mit dem Bus und dann 3 Stunden mit dem Boot über einen Fluss bis nach Tortuguero, ganz im Norden der Karibikküste Costa Ricas. Aber davon beim nächsten Mal.
Keine Ahnung wer sich das komplett durchliest bei der Menge an Text 😅 Aber vielen lieben Dank an die, die es tun.