Thomas in der Welt
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vakantio.de/usurpator

Sacret Valley und Ende

Veröffentlicht: 09.04.2024

Der Tagesausflug zum See Humantay ist im Prinzip das gleiche wie die Rainbow Mountains Tour. Gegen 5 Uhr geht es los, überall in der Stadt stehen wieder die Kleingruppen an Touris und die Minivan-Karawane zieht erneut los. Frühstück und Mittag wie bei der anderen Tour. Der Guide kann dieses Mal noch weniger Englisch, aber er ist bemüht. Wieder eine Wanderung zum Ziel und zurück, wieder viele Menschen und die Faulen nehmen Pferde. Der See ist wunderschön und liegt auf 4200 Metern. Die grüne Farbe entsteht durch Kupfer und gespeist wird er von Gletscherbächen. Alle wollen das beste Bild für Instagram, na ja ich versuche auch gute Bilder zu bekommen. Anstrengend war die Wanderung schon. Im Bus habe ich "Der kleine Prinz" gelesen, kurz und doch interessant.

Heute geht es also Richtung Machu Picchu, wie immer in Peru vor dem Sonnenaufgang. Ausländer zahlen hier besonders viel. Die Peruaner haben den Wert erkannt und nutzen das aus. Ich denke, ich bin gut vorbereitet. Der Minivan braucht 7 Stunden nach Hidroelectra, genau einem Wasserkraftwerk. Dort endet die Straße, eher in den Berg gehauenen Schotterpiste. Viele Serpentinen, aber der Fahrer ist routiniert. Angeblich gibt es nach Aguas Calientes (heißes Wasser), einem kleinen Touristenort am Fuße Machu Picchus, keine Straße. Da frage ich mich doch, wie die Busse und LKWs dort hingekommen sind. Egal. Also 3 Stunden zu Fuß entlang des Flusses Urubamba und einer Bahnlinie. Recht viele Menschen sind auf dem Weg. Aguas Calientes ist ein sehr teurer Ort mit der höchsten Touridichte. Bevor ich im Hostel ankomme, kaufe ich noch ein Busticket für den nächsten Morgen nach Machu Picchu. Kostet 44 Soles, sonst würde so eine Strecke keine 5 Soles kosten. Wie der Name vermuten lässt, gibt es hier heiße Quellen. Zum 4-fachen Preis wie Einheimische kann man dort herrlich entspannen. Und ich habe noch ein halbwegs günstiges Restaurant gefunden.

Samstag, der große Tag ist da, das Hauptziel der Reise nah. Jackpot, ich habe den Großteil der Nacht auf dem Klo verbracht. Zum Glück nicht so schlimm wie in Indien. Also mache ich mich mit Kopfschmerzen, übermüdet und schwach auf den Weg. Zum Glück hatte ich für die Hochfahrt den Bus gebucht, der ist um 6 Uhr gestartet. Ich bin einer von circa 6000 täglichen Touristen. Da ich so viel Glück habe, hat es natürlich geregnet und es war sehr nebelig. Ich hatte mich spät um ein Ticket gekümmert und nur den kleinen Rundweg in Machu Picchu bekommen; ohne die berühmte Bergspitze. Besser so bei meinem Zustand. Vor dem Eingang stehen viele Guides; ich habe verzichtet, da die wohl auch viel Quatsch erzählen und Dinge erfinden. Ich hatte mir ein paar Podcasts zu Machu Picchu heruntergeladen. Schon eine interessante Stadt, aber deutlich kleiner, als man denkt, nur bis zu 750 Menschen konnten dort wohnen. Es gibt viele Altäre und es war ein wichtiges spirituelles Zentrum. Dass die Spanier es nie gefunden hatten, verwundert nicht. So abgelegen und im Nebel. Von unten kann man es nicht sehen. Mein Urteil ist nicht so positiv, vielleicht auch weil ich so ein frühes Ticket hatte (Einlass zwischen 6 und 7), das Wetter schlecht war und es mir nicht so gut ging. Machu Picchu hat auf jeden Fall ein sehr gutes Marketing. Die Organisation ist eher na ja, es gibt in dem Komplex keine Toiletten (und die hätte ich dringend gebraucht) und keine Erklärungsschilder. Angkot Wat war beeindruckender. Den Berg runter bin ich den Wanderweg gegangen, unzählige Stufen. Dann weiter zu Fuß nach Hidroelectra. Selbst hier im Nebelwald sind die dreckigen Flohschleudern. Der Bus ist viel zu spät gestartet und wieder 7 Stunden. Gegen 10 Uhr waren wir zurück. Ich fix und fertig, hatte auch nichts gegessen. Der Zug braucht 4 Stunden und kostet 60 Dollar statt 10 mit dem Bus.

Mein Magen fühlt sich besser an, die Verdauung macht noch den ganzen Tag Probleme. Vormittag war ich im Mercado San Pedro ein paar Soles in Andenken investieren. Manchmal handel ich sehr gut, den einen Händler habe ich von 80 auf 25 Soles gedrückt. Der wollte unbedingt verkaufen. Und manchmal sind die Händler deutlich besser als ich. Zum Mittag war ich in meinem Stammlokal und habe ein bisschen was gegessen. Dann doch zurück und ausruhen, auf dem Weg kurz in einen Schokoladenladen geschaut und mal eine der Massagen probiert. Am Abend habe ich mich mit Dan aus den Philippinen (der macht ein Jahr Weltreise) und Mario, ein Informatiker aus Cusco, getroffen. Erst waren wir in einer Bar und dann in einem Pub. Wir haben richtig gut harmoniert. Am Ende hat uns Mario auf einen Tagestrip in sein Häuschen am Fluss eingeladen. Schade, ich fliege ja zurück. Hätte ich die beiden nur eher getroffen.

Es ist Montag (ich denke Tag 38), der letzte Tag in Cusco, wird auch Zeit. Viel gibt es nicht mehr zu tun. Ich bin noch einmal auf einen Berg gewandert, zur weißen Christusstatue. Noch einmal eine sehr schöne Sicht auf Cusco. Daneben waren noch ein paar Inka-Ruinen, wie überall hier. Die Inkas haben ein riesiges Reich regiert, mit 10 Millionen Einwohnern und das ohne eine Schrift, ohne Räder und ohne Zement. Ein letztes Mal Bus zum Flughafen, das werde ich auch nicht vermissen. Mein Flug hatte 2 Stunden Verspätung. Peru von oben war interessant, Berge, Gletscher, Seen und alles hängt in Wolken. Lima leuchtet von der Ferne. Zurück in der zweitgrößten Wüstenstadt der Erde (nach Kairo). Und sofort habe ich keine Lust auf das Wetter. Mein Hotel ist direkt am Flughafen.

Morgen und Mittwoch steht nur noch die lange Heimreise mit Flugzeug und Bahn auf dem Programm. Nichts Spannendes und ich beende meinen Blog aus Peru. Es ist toll, dass ich solche Reisen unternehmen kann und mir ist klar, dass das Privilegien sind, die wenige Menschen auf der Erde haben. Fazit zu Peru, ich würde es empfehlen. Tolle Landschaften, 3 Klimazonen, viel Geschichte und gutes Essen. Die Menschen sind überwiegend sehr freundlich und nicht aufdringlich. Abseits der touristischen Orte und Stadtzentren nerven die Köter. Manchmal hat man auch Mitleid mit denen. Und der Smog ist ein Problem. Wenn man etwas Spanisch kann, ist es deutlich einfacher in Peru. Englisch ist nicht sehr verbreitet. Ja, man wird auch mit Armut konfrontiert, ich fand es gar nicht so schlimm. Insgesamt habe ich mich sehr sicher in Peru gefühlt. Aber ich bin auch nicht der unerfahrenste Reisende. Also dann, Adios Peru, adios Amigos.

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#machu