USA Canada Summer 2019
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8. Tag (Golden - Banff - Black Diamond)

Veröffentlicht: 09.07.2019

Stephanie aus Ontario steht um 5.30 Uhr auf, macht unsere Frittatas und so beginnt unser Tag um 7.30 Uhr mit den Köstlichkeiten, die dieses außergewöhnliche Lodge morgens für seine Gäste bereit hält. 2 Deutsche aus Speyer sind ebenfalls so früh wach, und empfehlen mir neben dem Bow Lake Parkway parallel zum TC1, wo sie gestern 5 (!) Bären sahen, den berühmten Lake Louise frühzeitig anzufahren - es wäre sonst das Chaos. Noch ahne ich nicht, wie recht sie haben werden.

Nach der erfreulichen Stärkung geht es um 8.30 Uhr los, und wir fahren die Stunde dieselbe Strecke, die wir gestern schon hinter uns gebracht haben. Beim zweiten Mal ist es nicht minder beeindruckend. um 9.30 Uhr erreichen wir Lake Louise und freuen uns, das wir es relativ früh geschafft haben, und noch sind kaum Autos vor uns. Ein wenig verwundern einen die vielen Einweiser, die mit ihren gelben Westen den Auto-Touristen den Weg zeigen. Nach 4 km ist man oben am Berg angekommen, und wir werden gleich wieder nach unten umgeleitet. Ein Witz. Der Parkplatz ist schon überfüllt, und anstatt unten gleich auf einen der unteren Plätze geleitet zu werden, dirigiert man erst alle nach oben, in der vagen Hoffnung, dass vielleicht einer mal frei wird, und muss dann die 4 km wieder zurückfahren auf den Hauptparkplatz, wo einen ein Shuttlebus dann nach oben fahren wird, sobald man einen Platz darin ergattert hat. Wir hoffen auf ein Wunder und fahren noch einmal hoch - wieder dasselbe Spiel. Fragen an die Gelbwesten sind nicht gestattet, sofort kommt ein "move on" durch das geöffnete Seitenfenster. Und auch wenn der See wohl das Touristenziel von Banff ist - uns reicht es schon. Die Aussicht, hier gleich mehrere Stunden mit Warten zu verbringen und uns unter Touristenmassen dieses Stück Natur anzuschauen, bringt uns dazu, Lake Louise zu canceln und direkt auf den Parkway einzubiegen, der erfreulich leer zu sein scheint.

Auf dem ca. 40 Kilometer langen Weg findet sich manch toller Aussichtspunkt und Einblick in die faszinierende Welt von Banff, aber sobald man an einen kommt, der ein wenig bekannter ist, zeigt sich dasselbe Bild: Touristenmassen, Parkplatz überfüllt, Wildparker auf der Strasse und genervte Einweiser. Erkenntnis des Tages, frei nach Hape Kerkeling. Zur Hauptsaison Banff meiden, und stattdessen Jasper aufsuchen, der seinem großen Bruder meiner Meinung nach in Nichts nachsteht, und deutlich weniger Massen anzieht.

Nach ca. 90 Minuten Fahrt kommen wir wieder auf den TC Highway und sagen den großen Bergmassiven langsam auf Wiedersehen, die uns im Rückspiegel noch eine Weile ein großartiges Schauspiel liefern. Der Weg führt nun durch deutlich flacheres Terrain, aber immer noch mit einer unendlichen Weite links und rechts des Highways in Richtung Calgary, bevor wir auf die 22 rechts abbiegen in Richtung unseres Ziels, dem kleinen Cowboyörtchen Black Diamond. Wälder wechseln sich nun mit zahlreichen Viehweiden ab, und ein kurzer Kaffeestopp in Bragg Creek bietet einem die Gelegenheit, ein Hippie Treat zu verzehren, eine unverschämt köstliche Schweinerei aus Peanut Butter, Mandeln, Honig, Rice Crispies und Schokolade.

Danach ist es nur noch 1 Stunde, bis wir beim Idle Spurs Bed and Breakfast ankommen, unserer Behausung für eine Nacht. Das Etablissement entspricht inhaltlich einem durchschnittlichen Museum. Ich habe noch nie eine solche Mischung aus Trödel, Tierpräparaten (alle aus dem Müll gerettet, um die Tiere zu ehren und ihren Tod nicht sinnlos erscheinen zu lassen) und geschichtlichen Zeugnissen gesehen. Um das hier abzutransportieren bräuchte man 5 LKW. Bella, unsere Landlady, serviert uns selbstgemachten Icetea und erzählt uns Geschichten zu ihren Asservaten - und davon gibt es reichlich. Die Atmosphäre ist deutlich familiär. Für länger wäre es mir zu stressig, für eine Nacht ist es faszinierend.

Abends gehen wir eine Pho essen, die sehr authentisch ist, und danach ins Westwood und trinken Ceasar, eine kanadische Spezialität aus Tomatensaft, Muschelsud, Wodka, Eis und Gewürzen. Es schmeckt nicht schlecht, aber mein Lieblingsdrink wird es nicht, und ich denke, es bleibt bei diesem einen während meines Aufenthaltes. Das Craftsbeer aus Calgary, welches danach noch eingenommen wird, ist da schon eher mein Fall.

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