USA Canada Summer 2019
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7. Tag (Golden - Jasper National Park)

Veröffentlicht: 08.07.2019

Das Frühstück hier im Whitewater Lodge ist ein absoluter Traum. Kein Plastikgeschirr und keine Plastikteller, ein gemütlicher Essraum mit langen Tafeln und selbst gemachte Frittatas. Dazu frischer Obstsalat und selbst gemacht Marmelade. Mit 10 Gästezimmern ist das Anwesen relativ klein, aber die Detailverliebtheit zählt hier. Die Zimmer sind relativ klein, und ohne Fernseher, aber dafür hat man einen Aufenthaltsraum, in dem man andere Gäste treffen kann (wenn man mag) bzw. den Kühlschrank benutzen darf, wenn man abends lieber was Kaltes trinken mag.

Um 9 Uhr reißen wir uns wie geplant von den Köstlichkeiten los, und fahren Richtung Yoho National Park of Canada, wo ein wenig abseits vom Trans-Canada-Highway die Natural Bridge - ein Übergang aus Felsen über den Kicking Horse River - und der wunderschöne Emerald Lake liegen. Letzterer wird zwar von einer Horde vor allem asiatischer Touristen überrannt, ist aber an Schönheit kaum zu übertreffen. Sein smaragdfarbenes Wasser und die Bergformationen im Hintergrund bilden mit den grünen Bäumen ein Farbspiel, dem man sich hinsichtlich der Bewunderung für dieses Naturschauspiel nicht entziehen kann. Bilder sehen aus wie gemalt, und fast schon unnatürlich, so passt hier alles zusammen.

Nachdem wir wieder auf den TC Highway zurück gefahren sind, erreichen wir nach ca. einer halben Stunde die Abzweigung Richtung Jasper Nationalpark, den Highway 93 oder Icefields Parkway genannt. Die Strecke gilt als eine der schönsten Straßen dieser Erde - und sie macht ihrem Ruf alle Ehre. Man kann gar nicht so oft anhalten, wie man möchte, und immer sind die Ausblicke grandios. Schneebedeckte Gipfel, bewaldete Berghänge und tiefblaue Seen oder ein hellblauer Fluß im Vordergrund. Die Autos reihen sich auch fast wie auf einer Perlenkette auf der Straße entlang, trotzdem geht es relativ zügig voran, wenn nicht gerade ein ziemlich untermotorisiertes Wohnmobil an einem Berghang schlapp macht. Nach mehreren atemberaubenden Stopps und unglaublichen Einblicken kommen wir dann nach ca. 1 Stunde Fahrzeit und einer schnell Höhe gewinnenden Serpentinenfahrt zu einem Ausblick auf "The Big Bend", mit einem weiteren unglaublichen Blick in die einzigartige Tallandschaft - diesmal aus der Höhe. Das Parken ist nicht immer einfach, denn die Plätze sind knapp.

Kurz dahinter beginnt dann der eigentliche Jasper Nationalpark, und wir erreichen nach einer weiteren halben Stunde das Columbia Icefield mit dem Athabasca Gletscher. Nach einem kurzen Fußmarsch den Berg hoch kann man diesen Gletscher aus der Nähe betrachten, und zahlreiche Tafeln erinnern daran, dass er sich immer weiter zurückgezogen hat. Oben fahren Busse in den Gletscher ein, um Interessierten das Schauspiel aus noch direkterer Nähe darzubieten - wir verzichten auf dieses doch etwas fragwürdige Unterfangen. Stattdessen bestaunen wir dieses Naturereignis von unten, und man fragt sich natürlich, wie lange dieser Gletscher noch bestehen wird.

Danach beschließen wir, umzukehren, denn nun muss die gesamte Distanz zurück gefahren werden - eine Rundstrecke zurück zum Lodge gibt es nicht. Doch selbst wenn man dieselbe Straße wieder abfährt, ergeben sich aus der anderen Perspektive viele neue Eindrücke, und ca. 8 Stunden nach unserer Abfahrt erreichen wir wieder unseren Startort. Ich kann mal wieder nicht glauben, was für ein Wunder die Natur hervorgebracht hat, und liege später im Hot Tub und lasse den Tag Revue passieren. Das heute war einer der Momente, den man nicht so schnell vergisst: Die Fahrt auf dem Icefields Parkway durch den Jasper Nationalpark. Wer die Möglichkeit hat, dies zu tun, sollte es sich nicht entgehen lassen. Ein Traum!

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