USA Canada Summer 2019
USA Canada Summer 2019
vakantio.de/usacanada2019

22. Tag (Klamath Falls - Susanville)

Veröffentlicht: 23.07.2019

Nachdem ich gestern den unglaublichsten Himmel meines Lebens über Klamath Falls gesehen habe, reisst mich das Frühstück wieder in die Realität zurück. Waffeln kann ich nicht mehr sehen, Rühreier kann ich nicht mehr sehen, Peanut Butter & Grape Jelly Sandwiches kann ich nicht mehr sehen. Wenigstens gibt es Joghurt. Und einen Apfel. Vor mir schaufelt sich eine Gruppe Holländer alles rein. Wahrscheinlich erst seit Kurzem unterwegs.

Um 10 Uhr fahre ich los, und nach einigen Kilometern sehe ich am Horizont den schneebedeckten Lassen Peak, der 3200 m in die Höhe ragt. Auch an seinem Fuß war ich schon gewesen, im Lassen National Park und der Vulkan sieht aus der Entfernung nicht weniger beeindruckend aus. Viel Schnee hat er noch, finde ich. Die Gegend, durch die ich fahre, hat fast Wüstencharakter. Und es ist heiß. Ich fahre die 39 und überquere die Grenze nach Kalifornien. Das merkt man spätestens dann, wenn man anhalten muss und ein netter Ranger einen fragt, ob man Obst oder Gemüse dabei hätte. Er benutzt ein Wort, welches ich nicht kenne, es klang nach "Bones". Als ich zweimal nachfrage, lacht er, und meint "vegetables or fruit" und als ich verneine, lacht er wieder und lässt mich weiterfahren. Strange customs.

Die 39 wird nun waldreicher, und erinnert mich immer mehr an Bonanza. Genau so sah es dort aus, auch wenn die Ponderosa ja eigentlich in einem Studio stand. Aber die Außenaufnahmen zeigten dasselbe Bild, und letztes Jahr war es um Lake Tahoe herum, als ich denselben Gedanken hatte. Es geht jetzt auch immer wieder über Pässe, die etwa 1600 m über dem Meeresspiegel liegen. Der Verkehr ist dünn bis gar nicht vorhanden, was für ein Kontrast zur Küstenregion Oregons.

Ca. 1 Stunde vor meinem Ziel, nachdem ich an einem kleinen See vorbei gefahren bin, der blau wie der Himmel ist, öffnet sich die Landschaft, und eine unvorstellbare Weite tut sich auf. Man kann bis zum Horizonz sehen, und große Rinderherden grasen auf dieser mächtigen Prairie. Ich stelle mich auf die Ladefläche meines Pickups und genieße diesen Anblick, der pure Freiheit darstellt.

Nach einer weiteren halben Stunde tut sich der Eagle Lake vor mir auf, der zweitgrößte natürliche See in Kalifornien. Sein Wasser ist hellblau, und zahlreiche Schilfbüsche wachsen aus dem See heraus. Touristisch ist er nicht erschlossen, jedenfalls gibt es keine Parkplätze, wo Wege ans Ufer führen. Die Tierwelt ist hier ganz für sich, und als ich ein wenig näher gehe, fiept und singt es aus dem vor mir liegenden Schilf.

Über eine letzte Anhöhe gelange ich schließlich in das große Tal, in dem mein Ziel, Susanville liegt. Das Super 8 hat einen Pool, und der ist sogar in Betrieb. Es ist wirklich unerträglich heiß geworden. Ich genieße das kühle Nass ein halbes dutzend Mal, nach 5 Minuten ist man sofort wieder trocken. Ich bin der einzige Nutzer, was mich wundert. Aber vielleicht sind die meisten auch noch nicht so früh angekommen. Susanville wird meine einzige Übernachtung in Kalifornien sein, nach Washington, Oregon, Montana und Idaho der fünfte US-Staat, durch den ich fahre. Morgen kommt Nummer 6 dazu, Nevada. Der Wüstenstaat. Mit dem ekligen Las Vegas. Aber da will ich ja nicht hin.

Antworten